Baltikum

June - July 2023
3 Wochen planlos mit dem WoMo durch 🇱🇹 🇱🇻 🇪🇪
Let’s see what happens 🤷🏻‍♀️😅🎣
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  • Day 17

    Rummu Steinbruch / Murru Gefängnis

    July 16, 2023 in Estonia ⋅ ☁️ 26 °C

    In einer Doku haben wir einmal von diesem für uns damals so weit entfernten und spannenden Lost Place gehört.
    Estland, das haben wir uns gemerkt und jetzt wo wir in diesem Land sind, wollen wir natürlich selber dort hin.
    Das Gefängnis wurde in den 40er Jahren von den Sowjets errichtet und deren Insassen zu Zwangsarbeit im um die Ecke gelegenen Kalksteinbruch Rummu verdonnert wurden.
    Das Besondere an Rummu ist, dass es gut zur Hälfte unter Wasser liegt. Dazu kam es, weil der Steinbruch, in dem es liegt, früher immer aufwändig mit Pumpen trocken gehalten wurde. Das Gefängnis wurde zu Beginn der 90er Jahre, im Zuge der estnischen Unabhängigkeit, für immer geschlossen. Als das Areal dann ebenfalls zu Beginn der 90er verlassen wurde, gingen auch die Pumpen mit – und das Wasser kam.

    Heute ist die Gegend rund um den Steinbruch und das Gefängnis ein sehr beliebter Badeort, das wussten wir auch. Aber was uns dann hier erwartet hat, war dann doch ganz schön krass. Neben 5 Euro Eintritt für eine Tageskarte, gibt es hier nichts, was es nicht gibt. Eine schicke Bar, Tretboot- und SUP-Verleih, aufgeblasene Wasserrutschen und vieles mehr. Von einem Lost Place kann man wirklich nicht mehr sprechen und an dem heutigen wirklich warmen Tag ist hier auch die Hölle los. Aber immerhin kann man noch auf die steilen Kalkhügel klettern und das wahnsinnig schöne Wasser mit den versunkenen Gebäuden bestaunen.
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  • Day 17

    Keila-Wasserfall

    July 16, 2023 in Estonia ⋅ ☁️ 26 °C

    Eigentlich wollten wir auf einem kleinen Parkplatz mit Leuchtturm und Klippen die Nacht verbringen. Es ist aber doch noch relativ früh und auch wenn die Klippen zur Ostsee nun etwas spannender sind 😅, beschließen wir zum Abschluss des Tages noch einen kurzen Abstecher zum Keila-Wasserfall zu machen, der in einem richtig schön angelegten Park liegt. Auch wenn der Wasserfall momentan wenig Wasser führt, können wir einen schönen kleinen Spaziergang durch den Park machen und die meisten Touristen sind auch schon weg 👌.

    Die Nacht verbringen wir auf einem Parkplatz mit toller Aussicht auf die Ostsee und zwischen dem nun immer wieder einsetzenden Regen können wir hier noch einen tollen Sonnenuntergang erleben ❤️ (und den passenden Wohnanhänger für den Smartie finden 🤣🤣).
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  • Day 18

    Tallinn

    July 17, 2023 in Estonia ⋅ ☁️ 19 °C

    Heute ist leider irgendwie schon unser letzter richtiger Urlaubstag und wir fahren nach Tallinn, die Hauptstadt sowie das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum Estlands und mit rund 450.000 Einwohnern auch die weitaus größte Stadt des Landes. Sie liegt am Finnischen Meerbusen der Ostsee, nur etwa 80 Kilometer südlich von Helsinki.
    Die Bevölkerung besteht nur zu gut 50% aus Esten, die andere Hälfte ist größtenteils russischer Herkunft (ca. 35%), sodass neben Estnisch und Englisch auch viel Russisch gesprochen wird.
    Wir parken etwas abseits der Altstadt nahe des Hauptbahnhofs und spazieren bei schönem Sonnenschein und erfrischendem Wind in die Altstadt. Zuerst geht es auf den Domberg, ein Kalkberg, der als Wahrzeichen der Stadt gilt. Auf dem Domberg befindet sich die sog. Oberstadt, die bis 1877 von der Unterstadt Tallinns getrennte war.
    Neben dem heutigen Sitz des Estnischen Parlaments im sog. Stenbockhaus befindet sich unter anderem die Alexander-Newski-Kathedrale auf dem Domberg, genauer auf dem Lossi plats („Schlossplatz“) zwischen dem Estnischen Parlament und der Residenz des deutschen Botschafters. Benannt wurde sie nach dem russischen Nationalhelden und Heiligen Alexander Jaroslawitsch Newski. Erbaut wurde die russisch-orthodoxe Kathedrale um 1900 in dem damaligen Gouvernement Estland des Russischen Kaiserreiches erbaut. Allerdings war ursprünglich an diesem Standort ein Lutherdenkmal vorgesehen, dessen Errichtung von den russischen Behörden jedoch untersagt wurde.
    Nach dem Zusammenbruch des russischen Reiches entstand das Bedürfnis, dieses als Symbol der Russifizierung angesehene Bauwerk wieder loszuwerden. In Warschau wurde die unter ähnlichen Umständen erbaute orthodoxe Kathedrale abgerissen, in Helsinki bzw. Suomenlinna wurde das orthodoxe Gotteshaus der russischen Garnison in eine protestantische Kirche verwandelt. In Tallinn gab es zwar ähnliche Pläne, aber hier lebte auch eine beträchtliche orthodoxe Minderheit, die sich für den Schutz der Kathedrale einsetzte.
    Heute ist die Kirche zwar nicht mehr bedroht, aber immer noch umstritten. Im Stadtbild der mittelalterlichen Hansestadt ist sie ein Eindringling. Für Touristen, die mit dem Kreuzfahrtschiff in die Stadt kommen, ist sie ein attraktives architektonisches Motiv und jeder Reiseführer, der in der ehemaligen Sowjetunion für das Reiseziel Tallinn wirbt, zeigt ihr Bild. Obwohl die Esten sie nicht mehr abreißen wollen, bleibt sie ein Fremdkörper, der in ihren Augen kaum ihre Nation repräsentiert.
    Und so thront sie dort oben wirklich in beeindruckender Weise, passt aber zugleich auch wirklich nicht so richtig ins Bild, wie wir finden.
    Wir spazieren weiter durch die kleinen Gassen der Oberstadt und wieder hinab in die Altstadt, besuchen den „Hof der Meister“, eine nachgebildete Mittelaltergasse mit Gasthäusern und Handwerksstätten und lassen einfach das Treiben auf uns wirken. Die Altstadt Tallinns ist eines der weltweit am besten erhaltenen Stadtzentren aus der Hansezeit. Das nicht weit entfernte Geschäftszentrum der Stadt mit modernen Hochhäusern und Luxushotels, trendigen Stadtvierteln und großen Einkaufszentren sparen wir uns und gehen zum Abschluss lieber noch in dem sog. Kreativzentrum eine Kleinigkeit essen bevor wir die letzte Etappe antreten.
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  • Day 18

    Narva - ein Blick auf Russland

    July 17, 2023 in Estonia ⋅ ⛅ 23 °C

    Nach unserem Besuch in Tallinn geht es als letzte Etappe noch knapp 2h weiter in die drittgrößte und östlichste Stadt der Republik Estlands. Schon auf dem Weg dorthin wird die Nähe zu Russland deutlich, Sankt Petersburg ist keine 200 km mehr entfernt.
    Von den knapp 60.000 Einwohnern sind ca. 95 % russischsprachiger Herkunft. Das würden wir auch hören, wenn man hier etwas hören würde, denn obwohl die Stadt wirklich schön am Narvafluss liegt und die Sonne scheint, herrscht hier irgendwie eine ganz seltsame Stimmung bzw. Totenstille. Familien spazieren an der Uferpromenade entlang, einige Angler versuchen ihr Glück und auch auf der Brücke über den Fluss stehen einige Autos und warten auf die Einreiseerlaubnis nach Russland. Aber dennoch hören wir einfach nichts und auch etwas weiter oben zwischen den Wohnhäusern erblicken wir kaum eine Menschenseele. Ohne genau zu wissen, ob das nun ein Resultat des russischen Angriffskrieges ist, wir uns das ggf. nur einbilden oder dieses Bild auch einfach ganz andere Gründe hat, machen wir nur noch ein paar Fotos von der Hermannsfeste, der nach schweren Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs restaurierten Festung des Deutschen Ordens. Sie liegt genau gegenüber der russischen Festung Iwangorod und beide Flaggen wehen nur einige Meter voneinander getrennt im Wind…

    Und dann heißt es Abschied nehmen und wieder Kilometer reißen.
    Gut 2.300 km sind es von hier zurück nach Oberbayern. Viel Zeit, um noch einmal die Tage Revue passieren zu lassen, während wir über die Felder der drei baltischen Staaten blicken und froh sind, diese Reise gemacht und einen etwas anderen und für uns neuen Teil Europas gesehen zu haben.
    Wir müssen uns dabei auch eingestehen, dass es noch gewöhnungsbedürftig ist, „nur“ drei Wochen Zeit zu haben und wir noch nicht in unserem früheren Reisemodus, in dem quasi jeder Tag eine Planung hatte, zurückgekehrt sind.
    Vielleicht wollen wir das aber auch gar nicht 🤷🏻‍♀️😅.
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