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  • Day 10

    BBQ beim Driver Steven

    February 1, 2023 in Gambia ⋅ 🌬 4 °C

    Steven, unser Driver hat uns heute zum BBQ bei sich Zuhause eingeladen. Dafür ist er frühmorgens vor der Arbeit den weiten Weg zum Fischmarkt nach Tanji gefahren und hat einen kapitalen Ladyfisch eingekauft. Als weitere Zutaten gab es Zwiebeln, Kartoffeln, Tomaten, Paprika, Gurken, Knobi, Senf, Öl, Essig und Gewürze.

    Wir wurden vom Hotel abgeholt und nach in Kololi kutschiert. Steven hat für viel Geld eine "Tiny-Wohnung" in einem Compound gemietet.. Der Compound ist auf einer Fläche von ca 600 qm entstanden, von einer hohen Mauer umgeben, wobei die Mauer zugleich die Rückseite der Gebäude bildet, die vom Eingang aus auf der linken und rechten Seite errichtet sind. Querdurch führt der ca 5 Meter breite Weg. Dort spielt sich das Compound-Leben ab. Jede der insgesamt 12 Wohnungen ist ca 16 qm groß, bestehend aus Wohnraum (9 qm), Schlafraum (5 qm) und Toilette (2 qm). Für diese 16 qm zahlt Steven 3.500 Dalasi (55 €) monatlich, das ist mehr als ein volles Monatseinkommen! Strom ist inbegriffen und es gibt auf dem Gemeinschaftsplatz am Ende des Weges einen Wasserhahn. Dort wird Wasser gezapft für die Wäsche, die Toilettenspülung, zum Essen kochen, Duschen etc. Und dort ist auch eine Kochstelle für die Bewohner. Der Grundstückseigentümer (Landlord) lebt auch in dem Compound in einem etwas größeren Haus. Schätzungsweise wohnen 20 Erwachsene und ebensoviele oder gar mehr Kinder auf dem Grundstück. Manche sind zu fünft oder sechs.

    Unser Erscheinen war eine kleine Sensation für die Kinder. Christoph hat eine Runde Lollys ausgegeben, während Steven und ich das Essen zubereitet haben. Viele andere Bewohner haben ausgeholfen mit Schüsseln, Messer, Schalen, Besteck, Teller und anderen Sachen, wie z. B. Alufolie. Extra für uns hatte Steven Bier und Wein besorgt, so dass wir in bequemen Campingstühlen sitzend, mit Bier in der Hand das muntere Treiben beobachten durften. Morgen heiratet eine Frau aus dem Compound und alle waren furchtbar aufgeregt. Es wurden Haare geflochten, Kleider probiert, Wäsche gewaschen, und die Braut mit Henna Tattoos verziert.

    Gegessen haben wir den Fisch schließlich bei Steve im Wohnzimmer. Es war köstlich und so reichlich, dass er seine Nachbarn mit versorgen konnte. Derart frischen Fisch bekommt man in Deutschland leider viel zu selten.

    Wir sind glücklich und zufrieden, dass wir uns auf dieses Abenteuer eingelassen haben und werden die Eindrücke sicherlich niemals vergessen.
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