Januar 2023 - Palm Tree Place

January - February 2023
Unser Grundstück hat jetzt einen Stromanschluss und fließend Wasser. Wir sind gespannt, wie es weiter geht und welche neuen Projekte wir entdecken. Read more
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  • Day 1

    Ankunft im swiss boutique Hotel

    January 23, 2023 in Gambia ⋅ 🌙 21 °C

    Der Flug verlief reibungslos. Am Flughafen wurden wir von Bro Steven erwartet. Er hatte unseren /seinen Benz blitzblank geputzt, leuchtend grün sieht er echt klasse aus.

  • Day 2

    Relaxing und Pläne geschmiedet

    January 24, 2023 in Gambia ⋅ 🌙 21 °C

    Gestern war es dunkel, als wir ankamen. Die Veränderungen sieht man im Hellen. Das Hotel wird aufgestockt, nebenan will Radisson ein Mega 5-Sterne Hotel bauen, dafür wurde die Natur beseitigt. 😢 Nachmittags haben wir Ndey getroffen und erste Pläne gemacht, für Besuche und Ausflüge. Abends noch schnell das Wasser getestet.Read more

  • Day 3

    Strandspaziergang zur Sushi Bar von Mani

    January 25, 2023 in Gambia ⋅ ⛅ 23 °C

    Gemeinsam mit Yvonne und Steve (Bierbrauer aus Holland, die, wie auch im letzten Jahr, 6 Wochen vor Ort sind) haben wir heute den ersten Strandspaziergang unternommen. Ziele waren die "neue" Beachbar von Sainy (unser Hotelier) und eine Sushi Bar, die von einer jungen Frau aus dem Libanon betrieben wird.

    Es sind mehr Touristen als im letzten Jahr unterwegs. Gemessen an den Unterkünften sind es dennoch viel zu wenige. Viele Hotels stehen leer und trotzdem wird unermüdlich gebaut (?)

    Die Gambier setzen offensichtlich auf Tourismus und jeder möchte daran teilhaben.

    Während am Strand Einheimische ihre Waren verkaufen, in. Körben auf dem Kopf balancierend, versammelt sich Gambias Oberschicht in den modernen Restaurants entlang der Hauptstraße. Es sind zwei verschiedene Welten.
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  • Day 4

    Besuch bei Ndey und Palm Tree Place

    January 26, 2023 in Gambia ⋅ ⛅ 22 °C

    Morgens wurden wir von Steven abgeholt und langsam durch den Verkehr gefahren bis zum Markt, wo wir uns mit Ndey getroffen haben, um Lebensmittel einzukaufen. Wir holten einen Sack Reis, Öl, Senf, Essig, Zwiebeln und allerlei Gewürze sowie Paprika, Huhn und etwas Gemüse. Damit kann man das traditionelle Gericht *chicken yassa" zubereiten.

    Nachdem wir Familie, Freunde und Nachbarn begrüßt, sowie Haus und Hof besichtigt hatten, machten wir uns an Werk. Es wurde gekocht, geredet und mit den kleinen Kindern gespielt, die großen Kinder kamen erst später aus der Schule.

    Vor Ort erfährt man einiges über die Sorgen und Ängste der Familie. Beim Einkaufen stellten wir sehr schnell fest, dass Lebensmittel sehr teuer geworden sind. Unsere Einkäufe, die die große Familie vielleicht eine Woche ernähren mag, wenn sie weniger essen, reicht es eventuell auch für 2 Wochen, kosteten 5.000 Dalasi, das sind umgerechnet 80 Euro!!!

    Ndey arbeitet derzeit im Hotel als Reinigungskraft, sie ist 6 Tage in der Woche von 7 Uhr bis 18 Uhr unterwegs. Ihr Gehalt beläuft sich auf 2.800 Dalasi monatlich, davon benötigt sie 800 Dalasi Fahrgeld. Mit den restlichen 2.000 Dalasi hält die Familie sich über Wasser.

    Abdoulie, Ndeys Mann ist ein toller Handwerker, er schafft es, mit einfachsten Mitteln wunderschöne Möbel zu bauen und sogar Häuser zu bauen. Hin und wieder erhält er Aufträge. Das ist wichtig für sein Selbstbewusstsein und das Überleben der Familie.
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  • Day 7

    Rainbow Beach Bar

    January 29, 2023 in Gambia ⋅ ☁️ 23 °C

    Heute am Sonntag haben wir Ndey und die Kinder eingeladen, mit uns einen Strandtag zu verbringen. Die Kids kannten das vom letzten und vorletzten Mal. Sie haben sich sehr gefreut. Unser Mitbringsel waren dieses Mal Badesachen. Jedes Kind erhielt einen Badeanzug oder Bikini oder Badeshorts. Auch für Ndey war vorgesorgt. Sie hat sich ins Wasser getraut und ausgelassen mit uns gespielt. Nach dem zweite Badegang und vor dem dritten und vierten gab es Hühnchen mit Pommes für alle. Es ist jedes Mal ein wunderschönes Event, mit den Kindern einen Strandtag verbringen zu können.

    P. S. Nicht nur die Kids haben "Ketchup" und Linda vermisst. Walley, der Manager hat sich sofort nach unseren Freunden erkundigt. Wir mussten ihm versprechen, dass sie nächstes Mal dabei sind.

    P. S. P. S. Danke Linda und Matze für den Support 😘
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  • Day 8

    Besuch bei Jammah und Saffie

    January 30, 2023 in Gambia

    Auf unserer Liste standen heute die Besuche bei Jammah auf der Arbeit und Saffie bei ihrer Mutter.

    Zuerst fuhren wir zu einem Compond in Serekunda. Im Innenhof befinden sich kleine Läden, in den meisten arbeiten Schneider. Jammah lernt bei einem Schneider. Ihren Arbeitsplatz haben wir aufgesucht. In dem kleinen Raum befinden sich drei Nähmaschinen, die von 5 jungen Menschen bedient werden. Sie nähen traditionelle Kleidungsstücke. Die Auftraggeber besorgen die Stoffe selbst und geben sie zusammen mit ihren Wünschen und Maßen beim Schneider ab. Dort entstehen bunte Kleider.

    Obwohl Jammah hart arbeiten muss, 6 Tage pro Woche von früh bis spät, ist sie gut gelaunt und zufrieden. Sie hat sich sehr gefreut, dass wir sie am Arbeitsplatz besucht haben.

    Christoph hat übrigens gleich eine Shorts in Auftrag gegeben, wir sind sehr gespannt.

    Einen Lohn erhält Jammah nicht, ihr Boss zahlt aber die Hälfte der Fahrtkosten. Das ist viel, da Jammah sich in der Ausbildung befindet und Azubis normalerweise Geld mitbringen müssen.

    Nach dem Besuch bei Jammah ging es nach Sukuta zu Saffie und Familie. Die Mutter ist schwanger, sie erwartet nächsten Monat ihr fünftes Kind, wobei dann vier Kinder bei ihr leben. Saffie und ein Bruder stammen von einem anderen Vater, der Bruder lebt beim Vater und für Saffie ist scheinbar kein Platz mehr, weder beim Vater noch bei der Mutter.. Jedenfalls plante ihre Mutter, sie in eine Art Internat abzuschieben, wo die Kinder den Koran studieren und meistens schnell verheiratet werden.

    Während Saffie gestern noch fröhlich und ausgelassen mit uns gespielt hat, war sie heute still und scheu, beeinflusst durch ihre Mutter. Auch die schulischen Leistungen sind schlechter geworden, die Lehrer beklagen im Zeugnis die mangelnde Unterstützung im Elternhaus. Da die Mutter aber selbst nur auf einer Arabic school war und mit ihren Kindern (2 und 4 Jahre und bald weiteres Kind) beschäftigt ist, wird Saffie dort keine Unterstützung erhalten.

    Ndey ist es gelungen, in unserem Beisein, die Erlaubnis der Mutter zu erhalten, dass Saffie auf die Bright Star Schule wechselt, dort sind auch Adam Sey und Mbaye.

    Als nächsten Schritt überlegen wir nun, ob Saffie zukünftig in einer anderen Familie in der Nähe von Ndey leben kann, vielleicht sogar auf unserem Grundstück. Wir werden sehen. Saffie's Mutter jedenfalls wäre einverstanden. Sie hat hoffentlich verstanden, dass Gabi und Norbert nur Saffie unterstützen, sie soll eine Ausbildung erhalten als Grundstock für die Zukunft. Für den Lebensunterhalt ist der jetzige Mann von Saffie's Mutter zuständig.
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  • Day 9

    Spaziergang

    January 31, 2023 in Gambia ⋅ 🌙 23 °C

    Auf dem Nachbargrundstück gibt es Baobab Bäume, die sehr alt sind. Hoffentlich bleiben sie erhalten. Am Strand lebt offenbar ein Einsiedler, der den Strand von Plastik befreit. Wir haben ihn nicht gesehen, aber sein Anwesen.Read more

  • Day 10

    BBQ beim Driver Steven

    February 1, 2023 in Gambia ⋅ 🌬 4 °C

    Steven, unser Driver hat uns heute zum BBQ bei sich Zuhause eingeladen. Dafür ist er frühmorgens vor der Arbeit den weiten Weg zum Fischmarkt nach Tanji gefahren und hat einen kapitalen Ladyfisch eingekauft. Als weitere Zutaten gab es Zwiebeln, Kartoffeln, Tomaten, Paprika, Gurken, Knobi, Senf, Öl, Essig und Gewürze.

    Wir wurden vom Hotel abgeholt und nach in Kololi kutschiert. Steven hat für viel Geld eine "Tiny-Wohnung" in einem Compound gemietet.. Der Compound ist auf einer Fläche von ca 600 qm entstanden, von einer hohen Mauer umgeben, wobei die Mauer zugleich die Rückseite der Gebäude bildet, die vom Eingang aus auf der linken und rechten Seite errichtet sind. Querdurch führt der ca 5 Meter breite Weg. Dort spielt sich das Compound-Leben ab. Jede der insgesamt 12 Wohnungen ist ca 16 qm groß, bestehend aus Wohnraum (9 qm), Schlafraum (5 qm) und Toilette (2 qm). Für diese 16 qm zahlt Steven 3.500 Dalasi (55 €) monatlich, das ist mehr als ein volles Monatseinkommen! Strom ist inbegriffen und es gibt auf dem Gemeinschaftsplatz am Ende des Weges einen Wasserhahn. Dort wird Wasser gezapft für die Wäsche, die Toilettenspülung, zum Essen kochen, Duschen etc. Und dort ist auch eine Kochstelle für die Bewohner. Der Grundstückseigentümer (Landlord) lebt auch in dem Compound in einem etwas größeren Haus. Schätzungsweise wohnen 20 Erwachsene und ebensoviele oder gar mehr Kinder auf dem Grundstück. Manche sind zu fünft oder sechs.

    Unser Erscheinen war eine kleine Sensation für die Kinder. Christoph hat eine Runde Lollys ausgegeben, während Steven und ich das Essen zubereitet haben. Viele andere Bewohner haben ausgeholfen mit Schüsseln, Messer, Schalen, Besteck, Teller und anderen Sachen, wie z. B. Alufolie. Extra für uns hatte Steven Bier und Wein besorgt, so dass wir in bequemen Campingstühlen sitzend, mit Bier in der Hand das muntere Treiben beobachten durften. Morgen heiratet eine Frau aus dem Compound und alle waren furchtbar aufgeregt. Es wurden Haare geflochten, Kleider probiert, Wäsche gewaschen, und die Braut mit Henna Tattoos verziert.

    Gegessen haben wir den Fisch schließlich bei Steve im Wohnzimmer. Es war köstlich und so reichlich, dass er seine Nachbarn mit versorgen konnte. Derart frischen Fisch bekommt man in Deutschland leider viel zu selten.

    Wir sind glücklich und zufrieden, dass wir uns auf dieses Abenteuer eingelassen haben und werden die Eindrücke sicherlich niemals vergessen.
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  • Day 12

    Projekt Swiss Tavern und Woro

    February 3, 2023 in Gambia ⋅ 🌙 23 °C

    Der Eigentümer des Swiss Boutique Hotels besitzt eine Beach Bar namens Swiss Tavern. Haus und Interieur sind in die Jahre gekommen, er hatte die Bar zuletzt verpachtet. Jetzt will er sie wieder sie wieder selbst betreiben.

    Wir haben vorgeschlagen, dass Abdoulie die Renovierung vornehmen kann. Heute haben wir uns vor Ort getroffen und Abdoulie hat es sich angesehen. Die beiden sind sich schnell einig geworden, so dass Abdoulie bereits am Montag starten kann. Dort ist viel zu tun für einen Allrounder, wie Abdoulie es ist. Wenn Abdoulie gesundheitlich durchhält kann er bis zum Beginn der Regenzeit soviel Geld verdienen, dass es für die Anschaffung des dringend benötigten Daches reicht.

    Anschließend haben wir dem Craft Market einen Besuch abgestattet mit dem Ziel, einige Holztiere zu kaufen für die Enkelkinder. Das Vorhaben trieb uns in die Arme einer sehr geschäftstüchtigen Frau, die uns zeigte, wie man Woro spielt. Dabei geht es darum, Samen zu sähen, indem man die Saat nach bestimmten Regeln in Vertiefungen legt und durch geschickte Verteilung Saatkörner gewinnt. Und siehe da, Christoph hat gewonnen. Natürlich wollten wir das Spiel daraufhin kaufen, haben hart und lange verhandelt und am Ende viel zu viel bezahlt. Die kluge Frau wusste offenbar, wann es sich lohnt, zu gewinnen und wann man besser verliert.

    Für uns war es eine weitere Erfahrung, die höchstens unseren Geldbeutel schmerzt, was uns aber nicht davon abhalten konnte, abends mit Yvonne und Steve Essen zu fahren. Wir hatten viel Spaß und haben uns gut amüsiert.
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  • Day 13

    Palm Tree Place Küche eingeweiht

    February 4, 2023 in Gambia ⋅ ☁️ 26 °C

    Bereits frühmorgens machte Ndey sich auf den Weg zum Markt, um die Zutaten für die ersten beiden Mahlzeiten, die an die Kinder verteilt werden sollten, einzukaufen. Am Vortrag hatten wir besprochen, dass es eine Art Suppe namens "Ebbeh" und Huhn mit Nudeln geben sollte. Die Hauptzutat für Ebbeh ist Cassava, eine Knolle, die Ndey selbst angebaut hat. Wer hat, isst Brot dazu. Abgesehen von weißem Reis ohne irgendwelche nahrhaften Zutaten ist Ebbeh das am häufigsten gekochte Gericht, vergleichbar mit dem Sonntagsgericht bei uns. Huhn mit Nudeln haben diese Kinder je nachdem wie alt sie sind noch nie oder noch nicht so oft gegessen.

    Abgesehen davon, dass die Preise über Nacht mal eben um 30 Prozent gestiegen waren und Ndey für den Beutel Nudeln nun nicht 300 sondern 400 Dalasi bezahlen musste und die ursprünglich geplanten 2000 Dalasi sich auf 3400 Dalasi (ca. 50 Euro) erhöht haben, lief alles wie am Schnürchen.

    Das "Kochevent" startete um 10 Uhr. Am Start waren Ndey, 4 weitere Frauen aus der Nachbarschaft, Adam Sey, Jammah und natürlich wir. Es wurde Cassava geschält, Gemüse geputzt, und Unmengen Zwiebeln geschnitten.

    Andere Frauen bauten zusätzliche Feuerstellen, die Kinder holten Töpfe, und Kochgeschirr sowie Holzkohle. Mittlerweile war es sehr heiß, so dass wir von einem Schatten in den anderen wechselten, während Ndey und ihre Arbeitskollegin Fatou, die ihren freien Tag opferte, um zu unterstützen, in der Kochecke werkelten. Die Hitze dort kann man nicht beschreiben und eigentlich aber auch nicht ertragen. Irgendwie haben die beiden es trotzdem geschafft.

    Es sind unzählige Handgriffe und Wege erforderlich gewesen , für die Zubereitung und schließlich auch bei der Verteilung des Essens.

    Als es gegen 15 Uhr dann endlich soweit war, dass 50 kleine Töpfe mit Ebbeh gefüllt und 10 große Platten mit Nudeln, Huhn und Zwiebelgemüse angerichtet wurden, versammelten sich sehr schnell unzählige kleine und große Kinder auf dem Grundstück. Nach dem Händewaschen setzten sie sich auf den Boden und Ndey verteilte die Platten. Jeweils ca. 7 Kinder teilten sich eine Platte. Auch die Frauen, die geholfen haben und wir durften essen. Der Hunger der Kinder war groß. In Null Komma nix war alles aufgegessen. Die Schalen mit Ebbeh wurden anschließend verteilt und von den Kindern mit nach Hause genommen.

    Obwohl Ndey und ihre Helferinnen nahezu 100 Portionen gekocht und verteilt haben, kamen laufend weitere Kinder, die nach Essen fragten. Manche hatten sogar Geld in der Hand, sie wollten dafür bezahlen, 5 Dalasi oder vielleicht sogar 10 Dalasi.

    Nach der Essenausgabe begann das große Aufräumen und Abwaschen, während wir gegen 16.30 Uhr erschöpft zurück zum Hotel gefahren sind. Der Abend wurde lang, da die Erlebnisse und Eindrücke besprochen und verarbeitet werden wollten. Wir haben gut geschlafen in dem Bewusstsein, vielen Kindern ein Festmahl bereitet zu haben und dennoch stimmt es uns nachdenklich, da wir noch nicht wissen, wie wir aus diesem zarten Pflänzchen einen kräftigen Baum heranziehen können.
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