Tanz in den Mai?

Die Nacht war wie befürchtet stürmisch. Ich hatte - mal wieder - Sorge, dass das Vorzelt nicht halten würde. Schließlich konnte ich es wegen des Untergrundes nur unzureichend abspannen. Es flatterte auch geräuschvoll genug vor sich hin, sodass ich den Eindruck hatte, es könnte sich jeden Moment losreißen und ich müsste mitten in der Nacht halbnackt auf dem Platz herumturnen, um es wieder einzufangen. Entsprechend wenig erholsam war mein Schlaf.

Das stürmische Wetter bleibt uns den ganzen Tag erhalten. Gefrühstückt wird im Vorzelt, was sogar ganz muckelig ist. Dann machen wir einen Ausflug nach Kettwig. Ein hübsches kleines Städtchen mit Fachwerkhäusern und Mittagspause von 13 Uhr bis 15 Uhr. Als Großstädter kommt einem diese längst überkommene Sitte ja etwas skurril vor. Immer wieder trüben Regenschauer den Sightseeing-Genuss. Zum Glück sind wir nicht aus Zucker.

Am Abend schauen wir, was Hattingen für uns zu bieten hat. Wir haben Hunger und es ist Walpurgisnacht. Das erste Bedürfnis kann leicht gestillt werden. Gegessen wird schließlich überall. Aber Tanz in den Mai? Fehlanzeige. Zugegeben, dieses Bedürfnis war nicht ganz so Ernst gemeint. Wir sind eigentlich alle heute nicht so in Partystimmung. Schließlich ist morgen Abreisetag. Da will man sich nicht unbedingt verkatert auf den Weg machen, wenn man es vermeiden kann.

Nach einer kleinen Odyssee (S-Bahn? Zu teuer! Taxi? Großraumtaxi? Gibt's nicht. Doch S-Bahn? Ist gerade weg. Doh!) kommen wir dann doch wieder gut an unserem Camp an.Read more