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  • Day 40

    33. Etappe-Aulla-Sarzana

    August 9, 2023 in Italy ⋅ ⛅ 17 °C

    Zum gestrigen Tag uns Tagesablauf möchte ich noch etwas ergänzen: Begonia hatte mich vor den vielen Hunden gewarnt. Aus Spaß zählte ich alle Hunde, die mich direkt am Zaun anbellten und die Schrotpatronenhülsen. Hä? Ja, immer wieder sehe ich Schrothülsen seit der Po-Ebene. Und da ich schon das Hundegebäll zählte, habe ich auch diese gezählt. Gewonnen haben die 21 Hunde. Einer ist zu mir bellend gekommen, da war kein Zaun. Ich bin jetzt kein Hundeexperte, aber ich sprach freundlich mit dem Hund und blieb stehen. Entfernte ich mich von ihm, lief er mir nach. Endlich kam der Besitzer aus dem Haus und pfiff ihn zurück. Ja, man weiß eben nicht genau, ob er nicht in die Wade gekniffen hätte, hätte man den Blick abgewendet und wäre weiter gelaufen. Kurze Zeit später waren mindestens fünf große Hunde auf einem großen Grundstück.
    Nachtrag zu dem Tagesablauf: Fußpflege ist beim Pilgern unglaublich wichtig-ich mache täglich eine Fußmassage, vorher habe ich meine Blasen versorgt, oder/und ich mache eine kurze Yoga-Einheit für den Rücken und damit wieder für die Füße.

    Heute morgen ging es schnell über den Fluss raus aus der Stadt den Berg herauf in den Wald. Lange und stetig berghoch, ich nahm mir aber die Zeit. Später war da noch ein Örtchen auf dem Berg mit einer Ruine, die ich mir auch noch anschaute, um einen fantastischen Blick über die Umgebung zu bekommen. Auch hier habe ich sehr lange für die ersten 10km gebraucht. Man konnte von hier oben das erste Mal das Meer erblicken! Dann ging ich zu dem letzten Ort in den Bergen und machte dort die Runde einmal um das Dorf herum, eine Panoramaumrundung. Ich nahm dann leider den Talweg statt den eigentlichen Weg, ich hatte aber keine Lust unten an der Straße entlang zu laufen. Also versuchte ich quer einen anderen Weg zu laufen, um wieder auf den Bergweg zu kommen und kam in der richtigen Richtung an. Der Fahrradweg führte unten in die Stadt, wie ich dachte, an der Straße entlang. Ich stieg an einer anderen Stelle wieder den Berg hinauf, um an den richtigen Weg anzuschließen. Nur kurz folgte ich ihm, da er wieder hinunter führte. Kurze Zeit später bemerkte ich, dass es unten einen Fußweg am Fluss gab, den ich hätte, einmal unten, entspannt folgen können. Zusätzliche Kilometer, zusätzliche Höhenmeter, Fehlentscheidungen noch und nöcher. So kam es, dass ich erst um halb zwei ankam. Ich entschied zunächst essen zu gehen, also in die Stadt, die Herberge war etwas außerhalb. Ich wusste nicht, wann diese aufmacht und wollte noch Mittagessen gehen. Focaccia scheint hier die Spezialität zu sein und ich entschied mich dafür und gegen die Ravioli - wieder die falsche Entscheidung, wie sich später herausstellen sollte. Mit Gedeck 2€, Bier 7€ und Kaffee 2€ lag ich mit dem kleinen Imbiss bei 18€. In der Herberge war niemand, ich erreichte keinen. Also trank ich mein Aperol Spritz in der Bar nebenan und aß noch ein Eis-was ich selten tue. Erst um kurz nach vier sah ich einen weiteren Pilger, der meinte,es käme wohl gleich jemand. Ein weiterer Pilger kam und später noch einer. Linus ist von England, Canterbury gestartet, läuft also den kompletten Weg nach Rom. Mit Zelt, ohne Geld, sehr beeindruckend, der junge 23-jährige Engländer! Nur zweimal hatte er nichts zu essen und wurde sonst viel eingeladen. Und der Franzose hat auch ein Zelt. Zu viert sind wir in die Stadt, da war mächtig was los, da Künstlermarkt war. In dem Pub gab es nur Focaccia. Also zweimal Focaccia. Sehr netter Abend mit sehr interessanten Leuten, mit denen ich gleich einen guten Draht hatte.
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