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  • Day 88

    71. Etappe -Monteriggioni-Siena

    September 26, 2023 in Italy ⋅ ☀️ 15 °C

    Heute morgen traf ich um acht alle gestrigen Gesellen plus die Deutsche, die ich in San Gimignano kennengelernt habe, zum italienischen Frühstück in einer Bar, die tatsächlich um acht auf hatte. Wir saßen draußen und ich bestellte wie immer ein Café americano, Croissant und nochmal ein Espresso. Da ich den ersten Kaffee draußen trank, musste ich dafür unschlagbare drei Euro bezahlen! Da konnte ich leider nicht diskutieren. Unterwegs traf ich so viele Pilger und Tagestouristen wie auf meinem gesamten Weg nicht. Schon morgens war ich ziemlich wehmütig, war es doch nun wirklich meine allerletzte Etappe! Unterwegs war ich aber noch in Gedanken wegen meiner blöden Bank Konten (ich frage mich dann immer, wie das die älteren Leute kapieren sollen, wenn das schon für uns jüngere Leute manchmal schwer zu verstehen ist). Jedenfalls war ich viel am Handy und so passierte es, dass ich genau, wie es einen Stand mit Essen und Trinken für Pilger gegen Spende gab, falsch Bürger abbog. Landschaftlich war es nicht so interessant, ich hab nur das Pferd von Pippi Langstrumpf gesehen, also so ein weißes mit schwarzen Punkten.
    In Siena, vor der Altstadt, traf ich den Norweger und trank mit ihm ein Bier, danach aß ich in einem Imbiss Auberginen- Salat und dünne Rindersteaks. Hier lief klassische Musik, ein bisschen auch schnulzig, und als ich mit dem netten Mann, dem der Laden gehörte ins Gespräch kam, kamen mir die Tränen, ja heute ist finito, der Weg ist hier zu Ende!
    Durch ein großes Stadttor erreichte ich Siena, auf den ersten Blick waren die Gassen sehr eintönig, alles Backsteinhäuser. Dafür sind die Plätze, der Dom und die Aussichten fantastisch! Ich wollte im Dom beten, das ist eigentlich immer möglich, aber die Frau schickte mich in die Kirche gegenüber. Also konnte ich nicht im Dom meine Dankesworte an meine Familie und Freunde richten, sondern eben in der anderen Kirche. An der Unterkunft traf ich den Italiener, der mich von der Stimme her an meinen Onkel erinnert, ich dachte, er sei Ordensbruder, aber er arbeitete stattdessen in der Elektronik-Industrie.
    Da der Priester noch im Gottesdienst war, gingen wir noch was trinken. Der Ausblick von meinem Fenster war atemberaubend schön, vor allem die Sonnenaufgänge! Abends gingen wir zu zehnt etwas essen, das war ziemlich chaotisch, aber ein schöner, multikultureller Abend.
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