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  • Day 69

    Sulawesi – Zu Besuch bei den Bootsbauern

    September 13, 2016 in Indonesia ⋅ 🌬 17 °C

    Ausgeschlafen das übliche Frühstück bestehend aus einer Tasse Kaffe und einem Bananapancake im homestay diniert ging es auch schon einer Straße am Strand entlang zu den traditionellen Bootsbauern auf Sulawesi. Angekommen an einem „Industriestrand“ waren auch schon zahlreiche Einheimische Handwerker dabei, Holzboote (wobei die Boote eher die Bezeichnung Schiffe verdienen) Stück für Stück zusammenzubauen. Die Größe dieser Gefährte war wirklich überwältigend und die für uns eher primitiven Werkzeuge ebenso. Die Bauzeit eines Schiffes beträgt ca. 1 Jahr mit 8 Arbeitern. Nachdem wir den Arbeitern ein paar Minuten bei Ihrer „Arbeit“ zugeschaut und die ersten Fotos im Kasten waren, lud uns auch schon einer der Arbeiter ein, ins Innere eines halbfertigen Schiffes mitzunehmen. Über eine kleine Holzleiter stiegen wir dann auch ins Bootsinnere hinab und wurden über die traditionelle Handwerkskunst informiert. Im Inneren dann ein Eindruck auf der Arche Noah zu sein. Die letzten Fotos geschossen hieß es dann aufsatteln und über schlaglochübersähte Straßen weiter in ein ebenfalls für den Bootsbau bekanntes kleines Stranddorf. Hier reihten sich dann unzählige „Werften“ aneinander, auf denen für indonesische Verhältnisse hart gearbeitet wurde. Im Gegensatz zu den vorherigen Schiffen wurden hier mehr private Luxusyachten zusammengezimmert. Bei diesen Yachten wird jede Verbindung nur durch Holzkeile getragen, wodurch ein kompletter Verzicht auf Nägel oder Schrauben möglich ist. Auf einem kleinen Steg angekommen, lud uns der nächste Arbeiter, welcher gerade mit seinem Team den Innenausbau einer Yacht für einen Schottischen Auftraggeber fertigstellte, ein uns auf dem Boot umzuschauen. Wie so oft gestaltete sich die Überquerung der ca. Meter Wasser bis zum Boot mal wieder als kleines Abenteuer und so mussten wir uns mit einem Floß aus Styropor zum Boot rüber hangeln. Sehr interessant zu sehen wie eine zukünftige Luxusyacht, übersäht von Zigarettenstummeln der Arbeiter und Farbresten, im Rohbau aussieht. Hier war also noch einiges zu tun, was bei der indonesischen Arbeitsweise durchaus noch Jahrzehnte dauern kann. Das nächste Ziel sollte ein Berg im Inneren der Insel sein, welches wir jedoch aufgrund der üblichen unterschätzten Entfernung nie erreichten. Wir fallen hier in Yogyakarta als weiße Europäer schon sehr viel auf, was uns bei Instagram und Facebook schon zu so einigen Einträgen verholfen hat, aber auf Sulawesi waren wir die größte Attraktion. Fast Jeder rief uns „Hey Mister“ zu und sobald wir nur eine Minute einen Stopp im tiefsten Wald einlegten, versammelten sich innerhalb von Minuten zahlreiche Dorfbewohner um uns herum um die „Außerirdischen“ nach einem Foto und sonstigen Lebensinhalten zu fragen. Irgendwie lustig, befremdlich und später auch nervig. Beim letzten Stopp lud uns dann auch ein Dorfbewohner auf einen Kaffe in sein Haus ein, welches wir natürlich dankend annahmen. Bereits im Vorfeld der Reise habe ich einiges zu Verhaltensmustern der indonesischen Bevölkerung gelesen, welche sich hier stark wiedererkennen ließen. Die Frau des offenbar sehr gläubigen Moslems wurde in die Küche geschickt, wo sie den Gästen Kaffe zubereiten musste, während der Mann sich mit uns ins Wohnzimmer gesellte. Nach kurzer Zeit brachte uns die Dame dann auch den Kaffe mit Plätzchen und betrat das Wohnzimmer bis zum Ende unseres Besuches nicht mehr. Schade, dass es solche Verhaltensmuster heute noch geben muss. Während unseres Besuches kamen dann immer mehr Kinder ins Wohnzimmer, bis sich schließlich (Ich habe durchgezählt) 25 Kinder um uns herumsprangen um möglichst viel von den „Außerirdischen“ zu sehen. Auf dem Rückweg zum Homestay dann noch ein paar Mal „Hey Mister“ „Hey Mister“ zurückgerufen und bei einem kurzen Stopp den Sonnenuntergang hinter unserem eigentlichen Ziel verfolgt, betraten wir dann wieder unser trautes Heim. Das zweite Mal völlig geflasht ließen wir den Tag bei einem kühlen Erfrischungsgetränk und einem sehr guten Burger ausklingen.Read more