Mexico
Casas Grandes

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Travelers at this place
    • Day 6–7

      Ein "Museumstag" wie er im Buche steht

      February 29 in Mexico ⋅ ☀️ 6 °C

      Ja, dieser Tag trägt mit Stolz und Würde den Titel "Museumstag". Die Idee des Museumstages kommt aus dem Buch "The Big Five for Life" von John Strelecky und regt uns an, jeden Tag als ein Ausstellungsstück im Museum unseres Lebens zu betrachten. Wenn wir am Ende unseres Lebens durch dieses Museum gehen, womit wird es gefüllt sein? Dieser Tag wird einer davon sein!
      Aber starten wir von vorn. Unser Tag begann mit einem für Chihuahua typischen Frühstück im Hotel: "Chilaquiles roja". Chilaquiles, in seiner ursprünglichen Form ist ein klassisches, deftiges Resteessen, das übrige Zutaten vom Vortag verwert. Genauso sieht es auch aus. Aber schmeckte trotz der nicht- ansehnlichen Darstellung erstaunlich gut! Kurz zusammengefasst: Tortillas vom Vortag werden kurz aufgebacken, in Stücke gebrochen und mit einer warmen Sauce getoppt, üblicherweise auf Tomaten (salsa roja) Basis. Dazu Chilis, Knoblauch, Zwiebeln, Bohnenmus und Kräuter (vor allem koriander). Über die Sauce wird Käse gekrümelt oder gerieben und mit Spiegelei serviert.

      Vom Hotel ging es mit dem schicken Chevy (Geländewagen) erstmal Richtung Ranch, die der Familie von Cesar gehört. Über 1000 Hektar Fläche und voller Äpfel und Pekannuss Plantagen sowie Viehbetrieb. Im Ranch-Haus genossen wir den Anblick weiterer Antiquitäten, Bilder, Auszeichnungen und Trophäen des ehemaligen Govaneurs und den ersten Mezcal auf unserer Reise, den uns Cesar flott einschenkte. Nach einer kurzen Essenspause auf der Ranch brachen wir zu einer 3 Std Fahrt Richtug Norden Chihuahuas auf - nach Paquimé*. In einem eher runtergekommen Ort, an dem man kein Hotel vermuten würde, suchten wir nach unserer Unterkunft und siehe da: ein kleines, wunderschönes Naturhotel komplett für uns alleine: Hotel Las Guacamayas. Kleine aus Stein, Lem und Holz gebaute Häuschen, die sogar die Kälte fernhalten (also fast). Zunächst besuchten wir aber die fußläufige Ausgrabungsstätte Paquimé welche sich als unausgeschöpftes Potential entpuppte. Keine Touristen, keine Besichtigungsgebühren, alles top gepflegt und dazu noch geschichtlich extrem spannend. Wir konnten nicht glauben, dass wir dieses historische Denkmal nur für uns hatten. Im Anschluss bezogen wir unsere Zimmer und entspannten bei kühlem Bier und ein wenig Bubatz 😇 auf der Dachterrasse der Unterkunft inkl. atemberaubendem Sonnenuntergang. Gegen 19 Uhr passierte dann etwas, was ein Paradebeispiel für die Unterschiede zwischen Deutschen und Mexikanern darstellte: Die Planung des Abendessen. Früher am Nachmittag erkundigte sich Matze noch ob man denn heute grillen könnte, da wir in der Unterkunft einen schönen Grillplatz erspäht hatten. "Claro" entgegnete Prisci freundlich. Als wir dann abends aber langsam ordentlich Hunger bekamen, war für Matze und Denise klar: "grillen lohnt sich heute nicht mehr. Eine schnelle Lösung muss her". Doch für Cesar und Prisci stand fest "wir grillen heute noch. Egal wie spät oder kalt es ist. Warum auch nicht?!". Also ab zum Supermarkt, alles einkaufen und gegen halb 10 war alles ready to "angrillen". Und was sollen wir sagen? Trotz unfassbarer Kälte (es kühlt nachts in der Wüste auf ca. 5 Grad ab) war es die beste Entscheidung des Tages. Leckeres Rindfleisch, frisch gegrillte Quesadillas mit Guacamole, Limette, Jalapeños und Zwiebelchen & kühle Biere dazu - und das alles unter sternenklarem Himmel. Ein Traum! Gegen 12 gingen wir für unsere Verhältnisse noch später schlafen und hatten erst mal mit der Kälte zu kämpfen...Denn ja, die Lemhäuser isolierten zwar aber eben keine frostig-artigen Temperaturen. Was für ein Museumstag! Chihuahua zu besuchen war goldrichtig. Selbst der kleine Zoe (Sohn der beiden) kam aus dem Grinsen nicht mehr raus. Übrigens: als Zoe noch ein Baby war, gaben sie ihm den Fanatsienamen "Chaboche", später stellte sich heraus, dass einige Ureinwohner Mexicos mit diesem Wort "the white devil" meinen. Liebevoll haben sie den Namen für Zoe behalten 😆

      *Paquimé ist eine archäologische Fundstätte und UNESCO Weltkulturerbe. Die sogenannte Pueblo-Kultur breitete sich im ersten Jahrtausend n. Chr. langsam nach Süden aus. So gründete die aus New Mexico stammende Mogollón- Bevölkerung im 8. Jahrhundert an der Stelle von Casas Grandes ein Dorf mit unterirdischen Häusern , dessen Entwicklung bis zur Mitte des 12. Jahrhunderts anhielt, als es eine katastrophale Expansion und einen kulturellen Wandel erlebte und die Häuser auch überirdisch gebaut wurden. Ca. 3000 von ihnen lebten in der Umgebung bevor die Spanier das Land entdeckten.
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    You might also know this place by the following names:

    Casas Grandes, Q853265

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