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  • Day 56

    Kultur pur - Borobudur

    July 2, 2018 in Indonesia ⋅ ⛅ 30 °C

    Heute sind wir auf Kulturtrip. 8h abwechselnd Bus fahren und Tempel anschauen. Hier in Zentraljava gibt es nämlich 2 große Tempel. Borobudur und Prambanan.

    Borobudur

    Zuerst ging es nach Borobudur. Hierhin kann man auch Sonnenaufgangstouren machen, aber wir waren wirklich froh uns dagegen entschieden zu haben. Es war nämlich ziemlich wolkenverhangen als wir ankamen.
    Es gibt einen Eingang für Einheimische und einen für internationale Touristen. Einheimische zahlen 75k IDR, ausländische Studenten 350k IDR (ohne Rabatt ca. 600k) fürs Kombiticket für beide Tempel. Hätten wir keine Studentenausweise wäre uns das wohl zu viel gewesen. 600k IDR sind nämlich 36€. Wenn man bedenkt, dass eine Übernachtung 5€ kostet, ist das schon verdammt viel.
    Borobudur ist einer der größten Buddhistischen Tempel Südostasiens und immerhin UNESCO Weltkulturerbe. Der Tempel selbst ist eine riesige Pyramide mit 7 Ebenen. Wenn man auf jeder Ebene eine Runde dreht, ist man am Ende 5 km gelaufen. Da die Reliefs an denen man dabei vorbei kommt eher mittelmäßig gut erhalten sind und man die Geschichte die sie erzählen kaum versteht, wenn man sich nicht gut in dieser speziellen Unterkategorie des Buddhismus auskennt, haben wir uns die 5km geschenkt. Stattdessen haben wir uns hier und da ein paar Reliefs angesehen und haben dann die Spitze der Pyramide erklommen. Man, war es hier voll! Ist ja auch kein Wunder. Auf Java sind die beiden Tempel die Haupttouristenziele. Sowohl für lokalen als auch internationalen Tourismus. Trotzdem gibt es hier nur extrem wenige Weiße. Dementsprechend werden sie (und wir) von Einheimischen belagert, um Fotos zu machen. Die Aussicht von der Spitze der Pyramide war ziemlich gut, aber irgendwann wurden uns die Menschenmassen dann doch zu viel. Also haben wir uns mal Richtung Ausgang begeben und sind unterwegs über das archäologische Museum gestolpert. Der Tempel lag nämlich lange Jahre im Urwald verschollen, bevor er wiederentdeckt und -aufgebaut wurde dabei wurde so ziemlich jeder Stein katalogisiert. Noch heute liegen rund um das Museum Steine, deren ursprüngliche Position noch gesucht wird. Der Tempel ist nämlich wie ein riesiges Puzzel: jeder Stein passt perfekt zu seinem Nachbarn, sodass ursprünglich kein Mörtel oder irgendwas in der Art verwendet wurde. Beim Wiederaufbau jedoch wurden Betonsockel unter den Ebenen der Pyramide gegossen, um die Haltbarkeit zu verlängern. Borobudur hat uns so mittelmäßig gefallen. Kann man mal gesehen haben. Nachdem man durch den Ausgang raus ist stand man übrigens nicht auf dem Parkplatz, sondern musste erstmal noch etwa 10 Minuten durch eine lange Reihe von Verkaufsständen laufen. Puuuh. Und wieder gehts ins Shuttle.

    Die Fahrt zum Prambanan dauert etwa 2 Stunden. Gut, dass wir Bücher mitgenommen haben und uns gegen die selbstorganisierte Tour auf Scootern entschieden haben. Bevor es dann irgendwann in den zweiten Tempel rein ging, waren wir noch schnell Mittagessen. So gestärkt waren wir bereit, dem zweiten Tempel eine Chance zu geben.

    Prambanan

    Der Prambanan ist die größte hinduistische Tempelanlage Indonesiens, eine der größten Südostasiens und ebenfalls UNESO Weltkulturerbe.
    Schon im ersten Moment gefällt uns diese Tempelruine besser als die letzte. Sie ist nämlich von einem schönen gepflegten Park umgeben, im dem sich die Menschenmassen zerlaufen. Da es sich eben um einen Hindutempel handelt, gibt es viele einzelne Tempel, die verschiedenen Gottheiten gewidmet sind. Z. B. Ganesha und Shiva. Der Shivatempel war der größte und hatte 4 Kammern mit jeweils einer Statue während die anderen je nur eine Kammer hatten. Viele Touristen sehen sich nur den Haupttempel Prambanan an, gehen ins Museum und dann Richtung Ausgang. Die Anlage ist jedoch eigentlich ziemlich lang gestreckt und es liegen noch drei weitere buddhistische (!) Tempel in einem nahezu menschenleeren Teil. Die habe ich mir auch noch angesehen und die Stille richtig genossen. Auf dem Rückweg zum Ausgang hab ich dann aber doch gemerkt, dass ich ziemlich weit gelaufen bin. Die Brandwunde hat am Ende ganz gut geschmerzt.
    Trotzdem. Prambanan war es wert. Und hätten wir uns nur Borobudur angesehen, wären wir wohl ziemlich enttäuscht gewesen.

    Das einzige, was wir an diesem Tag ausgelassen haben, war die Chicken Church. Das ist was der Name sagt. Eine Kirche in Form eines Huhns. Da uns aber mehrere Leute im Hostel versichert haben, dass das zwar ganz witzig aber wirklich kein must-see ist, waren wir nicht böse dass wir es ausgelassen hatten. Die Tour hat auch so knapp unter 9h gedauert.

    Anschließend lässt sich sagen: solltet ihr je in Yogyakarta vorbei kommen und nur Zeit für einen Tempel haben, seht euch Prambanan an.

    P. S. die meisten Fotos (gerade die von den Tempeln) sind mal wieder mit der Kamera entstanden und werden nachgereicht.
    ~S
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