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  • Day 3

    Sixtorp

    August 10, 2021 in Sweden ⋅ ⛅ 17 °C

    Kaum wird es hell, da bin ich wach und lange hält es mich auch nicht mehr im Schlafsack. Die Nacht war angenehm und still, jetzt am frühen Morgen ist es bereits warm. Die Mücken haben mich heute Nacht in Ruhe gelassen, obwohl die Hütte doch mitten im Wald an einem Bach liegt. Das Zusammenpacken dauert lange, es fehlt noch die Übung.
    Kaum bin ich unterwegs, steht ein Highlight an. Das Stora Rankemosen ist ein unberührtes Hochmoor. Der Weg führt an einem grandiosen Aussichtspunkt vorbei.
    Das Moor soll der einzige Höhepunkt bleiben. Doch der Berglagsleden läuft sich gut heute, meist sind es schmale Waldpfade, gepflegt und manchmal auch zugewachsen, gelegentlich geht es Forstwege oder Schotterpisten entlang. Zur Entspannung zwischendurch, denn die Waldpfade sind anstrengend zu gehen.
    Das Ziel der offiziellen Bersglagsleden-Etappe 14 ist enttäuschend. Der alte Gutshof Svartå liegt verwaist da, auf dem großen Parkplatz steht kein Auto, es gibt keinen Mülleimer und nur eine klitzekleine Bank vor der großen Infotafel. Meine Pause fällt kurz aus, gleich geht's weiter mit Etappe 13 (man zählt rückwärts, weil der Leden im Norden beginnt). Sieben Kilometer weiter liegt die Rasthütte Södra Holmsjön an gleichnamigem See. Nach einer langen Rast fällt das Weiterwandern schwer. Trinkwasser schöpfe ich direkt aus dem See, denn mein Sawyer-Filter ist defekt. Passt schon. Es geht über schmale Waldpfade weiter, doch dann ist Schotterpiste dran. Mir gefällt's, denn ich möchte ankommen. Kurz vor dem Etappenziel Sixtorp liegt eine Badestelle am Multen. Verschwitzt hinein! Mir wird erzählt, das Wasser hätte 21,5°C. Könnte stimmen. Sauber geht es den letzten Kilometer weiter zum Natursport"zentrum". Viel ist hier aber nicht los. So kann ich die freie Schutzhütte beziehen. Eine schwedische Familie zeltet mit Kind und Kegel in der Nähe, that's it. Der Familienvater bietet mir gleich ein Bier an. Da sag ich nicht nein. Mein Wasser kann ich mir auf dem Lagerfeuer heiß machen. Läuft besser heute als gestern! Die Abendsonne blinzelt warm durch die Bäume und sie bekommt vielleicht die Stiefel noch trocken, die durch feuchtes Gras, Farn und Heide nass geworden sind. Zu meinem Leidwesen auch von innen. Da hielten die schweren Stiefel, die mich bisher durch Schweden getragen haben, besser dicht. Man kann halt nicht alles haben.
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