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  • Day 6

    Nora

    August 13, 2021 in Sweden ⋅ ☁️ 21 °C

    Die Sonne kitzelt mich wach. Die Nacht ist so lala gewesen, ein naher Stromkasten hat die Nacht lang gesummt. Beim Kaffee machen stoße ich Schussel die Wasserflasche um. Für den Kaffee reicht es noch, für mehr nicht. Die 300m zurück zum Wasserhahn, wo ich mich gestern ausreichend versorgt hatte, will ich nicht noch einmal auf mich nehmen. Also packe ich meine 7-Sachen und mache mich auf den Weg. Frühstück soll es in der nächsten Schutzhütte geben. Vorher aber will ich Oberschlauer eine Abkürzung gehen. Der eingeschlagene Pfad wird schmal und schmaler und ohne Berglagsleden-Wegmarken beginne ich die Orientierung zu verlieren. Da ist es gut, dass ich einen Kompass dabei habe. Richtung Nordost muss es gehen und tatsächlich finde ich zurück auf den Berglagsleden. Wie leicht man in Schweden doch verloren gehen kann!
    An der Schutzhütte 'Vinterhagen' gibt es Wasser aus einer Grundwasserquelle, die sich als nahezu ausgetrocknet erweist. Ich kriege die Flasche gerade so voll, grob gefiltert mit einem Damensöckchen, das ich für diese Zwecke dabei habe. Klappt gut. Mit dem frisch geschöpfen Quellwasser bereite ich das Müsli und bald kehrt Kraft zurück in meinen Körper. Das ist auch bitter nötig, geht's doch nun stetig bergauf in die Amboberget. Am Gipfel schnaufend angekommen, gibt's zur Belohnung eine feine Fernsicht. Anschließend geht's natürlich wieder talwärts und das ist angenehmer, auch wenn der Weg knorrig und steinig ist. Ich sehne die Rasthütte 'Kvarndammen' herbei. Bei nettem Blick über bunt schimmerndes Moor lege ich dort ein Powernap ein, der Wunder wirkt. War mein Schritt zuvor leicht torkelig geworden, geht es nun wieder zügiger voran. Vielleicht lockt das Ziel, das vor mir liegt. Am Stausee Dammsjön gibt es noch ein schnelles Bad in braunschwarzem, aber glasklarem Wasser, dann gebe ich Fersengeld. Werfe einen schnellen Blick nur in die Hüttenanlage 'Persyttan', einem Museum, in dem es viel Geschichte zu erleben gibt. Hier dreht sich noch ein riesiges hölzernes Wasserrad. Die Größe ist imponierend und die ganze Museumsanlage ein lokaler Touristenmagnet. Es gibt sogar ein Café! Bald eile ich weiter, nehme ausnahmsweise die Strasse als Abkürzung, denn nun will ich ankommen! Und da stehe ich auch schon am Bahnhof von Nora, direkt daneben liegt das 'Nora taghem', mein Zuhause für die nächsten zwei Tage.
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