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  • Day 14

    Brufjellhålene Wanderung und Südkap

    August 21, 2020 in Norway ⋅ 🌧 17 °C

    Nach dem Aufstehen packen wir wieder mal zusammen. Zeitig zum Aufbruch fängt es an zu regnen und Gewittern. Wir fahren ein ganzes Stück, dann trennen wir uns unterwegs von Hannelore und Jürgen. Die beiden fahren schon weiter in Richtung Südkap, während wir noch einen Abstecher in Richtung Flekkefjord machen. Wir fahren noch einmal durch Åna-Sira, wo wir bereits am Anfang unseres Urlaubs waren und durch das dazugehörige Fjell. Es schüttet aus Eimern und es blitzt und donnert immer wieder. Zusätzlich nimmt der Wind etwas zu. Die Wassermassen laufen die Felsen hinunter. Wir sind fasziniert, was für Wassermassen da von oben kommen. Zuhause versickert das Wasser ja so schnell.
    Angekommen am Parkplatz vom Brufjell warten wir noch eine Weile. Der Himmel klart langsam auf und unsere Wetter-App sagt uns, dass der Regen gegen 13:00 Uhr aufhören soll. In der verbleibenden halben Stunde essen wir noch kurz eine Kleinigkeit und ziehen uns an. Auf dem Parkplatz stehen nur wenige Autos. Eine Frau kommt an unser Auto um kurz „Moin“ zu sagen. Sie haben zwar Hannoveraner Kennzeichen, kommen wohl aber auch aus IZ. Sie erzählt uns, dass ihr Mann sich auch gleich auf den Weg machen will.
    Gegen 13:15 Uhr ca. machen wir uns auf den Weg. Wir laufen vom Parkplatz aus durch den kleinen Ort, der aus nur einer Straße besteht. Die Straße ist so eng, dass gerade knapp ein Auto durch passt. Dann geht es durch ein Tor den Hang hinauf. Die erste Hürde lässt nicht lange auf sich warten. Nach ca. 30 Metern steht dort ein Schild, dass den Weg, den wir eigentlich nehmen wollen, gesperrt ist. Es gibt wohl Erdrutsch- und Steinschlag-Gefahr. Wir entscheiden uns also für den Weg direkt daneben. Es fällt auch nicht weiter auf, da die Wege nach kurzer Zeit scheinbar wieder zusammen laufen. Bereits nach wenigen Metern sind wir uns einig: das wird kein Ponyschlecken! Die Wassermassen kommen uns entgegen. Wir laufen quasi durchgehend im Wasserfall bergauf. Über Steine, Felder, Wurzeln und durch Matsch. Es gibt nur wenig grade Strecke zum verschnaufen. Nach einiger Zeit sehen wir vom Weiten den Itzehoer laufen. Er ist den Weg wohl anders herum gegangen. Wir treffen am letzten Stück aufeinander. Von hier sollen es noch 300 Meter bis zum Ziel- den Brufjellhålene sein. Jetzt wird es noch mal heftig. Durch eine steile, kleine Enge in den Felsen steigen wir hinab. Wir sind gespannt was uns erwartet. Noch einmal ums Eck und ein paar rutschige Felsen herunter sind wir am extremsten Teil der Strecke angekommen. Mit einem Stahlseil im Fels hangeln wir uns ein winziges Stück hinab. Dann sind wir uns einig: mit Hund geht das hier nicht, das ist zu heftig. Ich entscheide mich mit Nala oben zu bleiben und Stefan alleine gehen zu lassen. Der Itzehoer ist ein paar Meter voraus. Wir haben unsere Funkgeräte dabei, sodass wir in Kontakt bleiben können. Nach ganz kurzer Zeit teilt Stefan mir schon mit, dass der Abstieg absolut heftig ist und es richtig ist, dass ich oben geblieben bin. In einer Felsspalte geht es über steilste Felsen, zum Teil mit Stahlseil oder auf Eisenbügeln runter. Der Sturm pfeift durch die Spalte und das Wasser kommt von allen Seiten. Teilweise klettern man quasi im Wasserfall. Immer wieder funken wir kurz, ob alles okay ist. Dann kommt Stefan endlich unten an. Er verschnauft kurz, macht Fotos, lässt sich von dem Itzehoer fotografieren und tauscht sich kurz aus.
    Beide sind sich einig: wenn der andere nicht gegangen wäre, wäre keiner gegangen. Alleine wäre das einfach zu heftig gewesen. Nala und ich sitzen oben geschützt hinter einem Felsen und warten. Dann kommen die beiden zurück nach oben. Ein Glück, heil und unverletzt. Bei den Brufjellhålene handelt es sich um Höhlen im Fels, die vermutlich bereits in oder kurz nach der Eiszeit entstanden sind. Vom Wasser ausgewaschen und ein seltenes Naturereignis.
    Nun geht es wieder zurück Richtung Auto. Wir gehen eine andere Strecke als auf dem Hinweg. Sie soll etwas einfacher sein, ist zeitweise aber auch nicht ohne. Nach insgesamt etwas über 6 Kilometern, über 400 Höhenmetern und 4 Stunden, sind wir zurück am Auto. Kaputt aber happy, haben wir es ohne Regen geschafft. Meine Füße freuen sich riesig über die Freiheit, als ich meine Wanderstiefel ausziehe. Nun fahren wir in Richtung Hannelore und Jürgen zum Südkap. 1,5 Stunden dauert die Fahrt. Unterwegs halten wir noch kurz an um Frischwasser aufzufüllen. Am Südkap angekommen stellen wir uns neben die beiden und packen sofort den Omnia aus. Es soll Feta-Hack-Auflauf mit Kartoffeln geben und es ist schon wieder spät. Gegen 21 Uhr ist das Abendessen endlich fertig. Es stürmt hier sehr und ist ungemütlich, sodass jeder in seinem eigenen Auto isst. Nun liegen wir satt , zufrieden und kaputt im Bett und hoffen, dass wir trotz schaukelnden Autos gut schlafen können.
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