Norwegen 2020

August 2020
Geplant ist die Reise über Dänemark nach Norwegen und zurück wieder über Dänemark. Wir haben insgesamt drei Wochen Zeit und werden die Reise von Wetter, Lust und Laune abhängig machen. Evtl. haben wir noch Glück und können ein paar Kite-Tage einbauen
  • 16footprints
  • 3countries
  • 15days
  • 138photos
  • 4videos
  • 2.4kkilometers
  • Day 1

    Deutschland nach Dänemark

    August 8, 2020 in Germany ⋅ ☀️ 27 °C

    Es ist Samstag, 13:00 Uhr. Die Autos sind gepackt und nachdem wir uns noch einen Döner zum Abschluss geholt haben, sind wir bereit für die Abfahrt. Allerdings ist auf den Straßen bereits Dauerchaos und Stau ohne Ende. Wir verfolgen den Verkehrsfunk immer wieder. Jedes Mal wird wieder Stau zwischen Warder und Rader Hochbrücke und an der Grenze zu Dänemark angesagt. Mal 16 Kilometer, mal 11, dann wieder mehr. Da schon alles im Auto ist, dödeln wir zuhause nur noch rum, gucken fern, lesen und schlafen. Es ist so heiss, dass ich mich zwischenzeitlich auf die Treppe verziehe, da die Steintreppe der einzig erträgliche Ort ist, was die Temperatur angeht. Dann endlich ist es soweit: alle Staus haben sich aufgelöst, nur der an der Grenze zählt noch 9 Kilometer. Egal, irgendwann müssen wir ja mal los. Wir rollen vom Hof und kommen tatsächlich ohne Komplikationen bis Flensburg. Hannelore und Jürgen fahren die ganze Zeit hinter uns. (Für die, die Ha-Jü nicht kennen: das sind Stefans Eltern. Die beiden begleiten uns auf der Reise mit ihrem T6 California). Hannelore funkt uns an. Das Navi sagt wir sollen den anderen Grenzübergang nehmen, da dort weniger Stau ist. Wir hören drauf und müssen so tatsächlich nur etwa eine halbe Stunde Verzug in Kauf nehmen.
    Um 00:30 Uhr kommen wir endlich in Ålbæk an.
    Der Stellplatz auf der Mole hat keinen Platz mehr für zwei Autos. Es stehen bereits einige Camper dort. Waren wir vor zwei Jahren noch ganz alleine hier für eine Woche, hat sich der schöne Platz mittlerweile rumgesprochen. Nicht ohne Grund, denn außer dem wunderschönen Platz mit Blick auf den kleinen Fischerei und Jachthafen, gibts es mittlerweile auch nagelneue Duschen und Toiletten.
    Stefan und ich drehen noch eine kleine Runde mit Nala durch den Hafen und horchen den Klängen des Hafens... UND denen von Jürgens elektrischer Luftpumpe. Das pfeifende Geräusch tönt durch den halben Hafen. Ich sage noch zu Stefan, dass Jürgen doch nicht mitten in der Nacht (mittlerweile ist es 01:15) die Mücken mit dem Staubsauger fangen kann. Stefan klärt mich dann auf, dass Jürgen nur die Luftmatratze für sein Bett aufpustet.
    Endlich geht es ins Bett und wir schlafen alle schnell ein.
    Read more

  • Day 2

    Kurze Nacht und langer Tag

    August 9, 2020 in Norway ⋅ ☁️ 20 °C

    Es ist 07:00 Uhr, Stefan und ich sind beide schon wach. Die Sonne scheint bereits auf das Auto und man hört schon das ein oder andere Fahrzeug durch den Hafen fahren. Ich stehe auf und ziehe mich schnell an um zur Toilette zu laufen. Diese sind circa 60 Meter von unseren Autos entfernt. Wir haben uns nämlich am Vorabend entschlossen nicht auf der vollen Mole, sondern auf dem anderen Parkplatz für Camper im Hafen zu parken. Ich steige aus dem Auto und sehe schon vom weiten, dass die Leute vor den BädernSchlange stehen. Die Bäder sind für einen Stellplatz wirklich gut, allerdings mit vier Bädern für so viele Camper und Jachtbesitzer zu wenig. Ein paar mehr Toiletten täten es auch. ;-) Hannelore und Jürgen sind bereits um 06:00 Uhr auf den Beinen und habe mit dem Bad noch Glück. Während Stefan dann später duschen geht, gehen Hannelore und ich mit Nala an den Strand. Nala nimmt ein kurzes Fußbad und dann geht es zurück zu den Autos. Da das Ticket für den Platz bis 09:00 Uhr gültig ist, entschließen wir uns anderswo zu frühstücken. Wir fahren nach Jerup an den Strandparkplatz und breiten uns aus. Bereits fünf andere Camper haben die gleiche Idee bzw. sind scheinbar trotz Verbot über Nacht dort geblieben. Wir frühstücken lecker. Leider sind hier die Bremsen unterwegs, sodass wir diese immer wieder verjagen müssen teilweise auch gestochen werden. Nach dem Frühstück packen wir langsam zusammen und machen uns auf den Weg zum Brattenstrand. Ein Glück liegt da oben alles nah beieinander. Der Parkplatz ist bereits sehr voll und am Strand steppt schon der Bär. Dennoch finden wir einen geeigneten Platz am Strand. Nala machen wir an einem auf dem Trailer liegenden Boot fest und gehen ins Wasser. Das Meer ist sehr kalt und mehr als nur eine Erfrischung. Nachdem wir uns kurz am Strand in der Sonne trocknen, dann machen wir uns auf den Weg nach Frederikshavn. Hier stellen wir bei lieben Menschen unsere Kiste mit den Kite-Sachen ab, damit wir den unnötigen Ballast in Norwegen nicht die Berge hoch kutschen müssen. Wir holen die Kiste auf unserer Rücktour wieder ab und hoffen, dass wir dann noch in Dänemark kiten gehen können. Nachdem wir die Kiste abgestellt haben wollen wir noch mal durch die Stadt bummeln, müssen allerdings feststellen, dass ALLES geschlossen hat- sogar die Eisdiele. Wir fahren weiter nach Hirtshals, wo später unsere Fähre fährt. In Hirtshals selber gehen wir noch essen in einem super Restaurant. Stefan und ich essen leckeren Burger mit Pommes und Hannelore und Jürgen gönnen sich Fisch. Die Preise sind nicht ohne- aber egal- ist ja Urlaub. Es schmeckt jedenfalls super! Dann geht es zum Fähranleger. Hier packen wir die Sachen für die Fährfahrt in den Rucksack und warten noch einige Zeit. Mittlerweile ist es 19:00 Uhr, wir verpassen Nala eine Ladung Beruhigungsmittel und sind gespannt wie das wirkt. Das Zeug haben wir vorher nämlich noch nie ausprobiert. Wir müssen feststellen, dass es sehr gut wirkt, denn Nala schläft ein - tief und fest. Sie lässt sich kaum noch wecken, das lässt auf eine entspannte Überfahrt hoffen. Wir haben für Nala eine Box auf der Fähre gebucht. Bisher blieb sie immer im Auto. Aber die aktuellen Temperaturen und dann die Hitze auf dem Autodeck bringt uns dazu eine solche Box mal zu probieren. An Bord dürfen Hunde nach unserer Information nicht. Dann geht es endlich los. Hannelore und Jürgen, die einige Reihen weiter vorne stehen, dürfen auf die Fähre fahren. Es dauert noch eine ganze Weile bis wir auch endlich rauf fahren dürfen. Nach dem Parken auf der Fähre schnappen wir schnell den gepackten Rucksack und den Hund und gehen die Treppe hoch bis Deck fünf. Hier befinden sich die Hundeboxen. Ein winziger Raum mit 6 festen und 2 transportablen Boxen. Ein paar Näpfe und ein Wasseranschluss sind vorhanden. Wir setzen Nala in die Box und mir blutet jetzt schon das Herz. Selbst beim Tierarzt sind die Boxen und die Räume schöner. An der Wand hängt ein Infoschild, auf dem steht, dass Hunde in der Zeit von April bis September mit auf Achterdeck 9 dürfen. Nala guckt uns traurig hinterher, als wir den Raum verlassen. Sie bleibt zurück mit einem weiteren Hund, der ganz still in seiner Box liegt. Wir haben uns mit Hannelore und Jürgen auf dem Achterdeck 9 verabredet, damit wir uns wieder finden. Auf dem Weg dorthin entdecke wir einen freien Vierertisch, den Stefan gleich reserviert. Ich ziehe alleine los um Hannelore und Jürgen zu suchen. Zurück am Tisch entscheiden wir Nala aus der Box zu holen und uns abwechselnd mit ihr aufs Achterdeck zu setzen. Bis hierher dachten wir noch, dass dies eine super Idee ist, die uns und dem Hund zugute kommen. Also rauf aufs Deck. Mittlerweile bin ich ziemlich genervt, da ich nicht verstehe, dass die Fährgesellschaft keine aussagekräftigen Informationen verteilen kann. Dazu kommt, dass wir uns beeilen müssen, da man nicht mitten während der Fahrt mit dem Hund über das Schiff laufen darf. Wir holen Nala also schnell aus der Box. Sie ist schon total aufgedreht, da sie sich alleine in der Box schon hochgepuscht hat und das Rudel (wir vier) nicht mehr beisammen ist. Fahrstuhl hoch mit einem bellenden Hund und zwischen zig Menschen hindurch. Nala entdeckt Hannelore, was die Situation nicht einfacher macht. Ein Fährmitarbeiter kommt auf uns zugestürmt und sagt uns wo wir hin müssen. Einmal quer durch das Schiff mit einem bellenden und jaulenden Hund. Alle gucken uns an. Endlich oben angekommen setzen wir uns auf eine Bank und hoffen, dass der Hund sich endlich beruhigt. Leider ist das nicht der Fall. Die gesamte Fährfahrt über jault, quiekt und bellt sie. Sie ist weder mit Worten noch mit Streicheln zu beruhigen. Hannelore und Jürgen teilen wir zwischenzeitlich mit, dass sie bitte nicht dazu kommen sollen, das würde sie Situation nur noch chaotischer und schlimmer machen. Unsere Nerven liegen blank. Beide sitzen wir mit Tränen in den Augen dort und hoffen, dass die Fahrtzeit schnell rum ist.
    Endlich, wir sind da. Mit ähnlichem Terz geht es runter zum Auto, wo der Hund sich direkt zufrieden hinlegt und schläft. Wir fahren von der Fähre runter und zu unserem Übernachtungsplatz, auf dem Stefan und ich auch vor drei Jahren schon genächtigt haben. Wir verfahren uns noch kurz, finden dann aber doch gleichzeitig mit Hannelore und Jürgen zu unserem Platz. Die Betten bauen wir noch und suchen die örtliche Toilette, dann wird endlich geschlafen.
    Read more

  • Day 3

    Entspannter Badetag

    August 10, 2020 in Norway ⋅ ☀️ 20 °C

    Wieder mal wachen wir morgens früh auf. Hannelore und Jürgen sind schon um 06:30 Uhr wach. Auch wir wachen gegen kurz vor 07:00 Uhr auf. Uns weckt ein uns bekannter Sound: der Nachbar-T3 startet den Motor. Wir sind alle noch ziemlich platt und Stefan und mir ist vor Müdigkeit und Erschöpfung etwas übel. Unsere Autos stehen sich Tür an Tür gegenüber, sodass wir uns auf der Bettkante sitzend mit Hannelore und Jürgen unterhalten können. Getreu nach dem Motto: „Ein Bad am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen“ entschließen wir uns gegen 07:30 Uhr im See schwimmen zu gehen. Kurzerhand Badesachen angezogen und los geht es. Einen Schotterweg entlang und einen Steilen Berg hoch, sind wir nach circa 300 Metern am See angekommen. Die Luft ist noch recht frisch und die Sonne schafft es bisher nur zum Teil durch die Bäume und hinter den Felsen durchzuscheinen. Das Wasser ist angenehm warm und es ist einfach traumhaft schön hier zu schwimmen. Ein See mitten in der Stadt und dann solch eine Ruhe! Wir kennen den See bereits, da wir vor ziemlich genau drei Jahren schon ein morgendliches Bad genommen haben. Für Hannelore und Jürgen ist es allerdings neu und sie sind absolut begeistert. Zurück am Auto ziehen wir uns um und entscheiden wo es als nächstes hin gehen soll.
    Wir beschließen für das Frühstück an einem Badeplatz zu halten und auf dem Weg dorthin noch einzukaufen. In Mandal halten wir zum einkaufen an. Den KIWI Supermarkt haben wir ganz für uns alleine. Wir bummeln entspannt durch die Gänge und nehmen ein paar Leckereien für das Frühstück mit. Gegenüber ist ein Einkaufszentrum, in dem wir noch kurz die Toilette aufsuchen und nach einer Jogginghose für Stefan gucken- leider weiterhin ohne Erfolg. Kurzerhand zurück zum Auto, geht es weiter in Richtung Snik. In dem kleinen Örtchen halten wir an der Badestelle. Hier gibt es einen kleinen Strand und es ist auch schon etwas los. Viele Mütter mit ihren Kindern sind hier am Wasser. Wir sichern und eine Bank und frühstücken. Hannelore und Jürgen passen sich gut an unsere Zeiten an- es ist 12:30 Uhr als der Kaffee fertig ist. Nach dem Frühstück wird erstmal entspannt, gelesen und der Tagesbericht von gestern nachgeholt. Das war gestern Abend einfach nicht mehr drin. Stefan, Hannelore und Jürgen nehmen noch ein ganz kurzes Bad im Fjord, dann packen wir langsam wieder zusammen. Gegen 17:00 Uhr brechen wir wieder auf. Wir haben uns einen Stellplatz in Åna-Sira raus gesucht und hoffen, dass noch ein Plätzchen für uns frei ist. Die Strecke hier hin ist schon einer Herausforderung, nicht nur für Norwegen-Neulinge. Es geht bergauf und bergab. Steile Kurven und vor allem die Enge der Straße runden das Bild ab. Gegenverkehr kommt dann natürlich nur in der Kurve - wie soll es auch anders sein. Wir zirkeln uns Stück für Stück in Richtung Stellplatz. Glücklicherweise haben wir Funkgeräte an Bord, sodass Stefan die beiden bei Gegenverkehr vorwarnen kann, während ich mich ans Lenkrad klammere und den Bus gekonnt um jede Kurve manövriere.
    Endlich, es ist geschafft. Noch über eine einspurige Brücke und rechts abbiegen, dann sind wir da.
    Wir essen noch gemeinsam Abendbrot, trinken ein „Anlegebier“ und lassen den Abend ausklingen. Da wir alle noch kaputt von den letzten Abenden sind und von Knotts attackiert werden, lösen wir die Runde auf und gehen ins Bett.

    Gute Nacht. 😊🇳🇴
    Read more

  • Day 4

    Camping im Stadtpark

    August 11, 2020 in Norway ⋅ ☀️ 21 °C

    Heute wachen wir um 07:40 auf. Endlich mal etwas später. Wir fühlen uns ausgeschlafen und haben die Nacht über wirklich gut gepennt. In der Nacht war es super ruhig. Am Stellplatz gibt es eine Toilette mit Waschbecken und Warmwasser, einen Trinkwasserhahn und eine Chemie-Entsorgung. Es gibt keine Dusche, also entscheiden wir uns am Morgen die Haare im Waschbecken zu waschen. Stefan geht in der Zeit noch eine Runde mit Nala spazieren und schießt ein tolles Bild von ihr. Nachdem wir fertig sind und alles zusammen gepackt haben, machen wir uns auf den Weg in Richtung Stavanger. Wieder geht es eine sehr enge Straße entlang. Ein Glück mit sehr wenig Gegenverkehr. Der T3 kämpft sich die Berge hoch und wieder runter. Wir fahren nach Egersund und biegen im Ort nach links ab. Es geht auf die Insel Søre Eigerøya. Hier wollen wir nach einem geeigneten Platz fürs Frühstück gucken. Wir finden einen Badestrand, an dem bereits viel los ist. Eine Bank mit Tisch am Wasser und eine Toilette ist auch vorhanden. Während die anderen die Toilette besuchen, warten der Hund und ich auf der Bank. Die Sonne knallt mächtig, wir entschließen uns doch weiter zu fahren, denn Schatten ist hier nirgends. Wir fahren noch ein paar Ecken auf der Insel ab, die auf Maps gut aussehen, aber ohne Erfolg. So richtig scharf auf Frühstück ist keiner von uns, daher beschließen wir weiter nach Stavanger zum Campingplatz Mosvangen zu fahren.
    Schon auf dem Weg hierher sind wir fasziniert wie viele Kreisverkehre es gibt. Auf dem Campingplatz angekommen, dürfen wir uns Plätze aussuchen. Wir wählen welche gegenüber der Sanitäranlagen. Der Campingplatz liegt im öffentlichen Stadtpark direkt am See. Er ist für jedermann zugänglich und tagsüber dürfen auch die Toiletten von allen Parkbesuchern genutzt werden. Es laufen hunderte Leute über den Campingplatz, die im Park spazieren gehen.
    Wir stellen die Tische und Stühle auf und fahren die Markisen aus. Jetzt wird erstmal was gegessen. Müsli zum Frühstück um 14:30 Uhr. Stefan ist kaputt und legt sich für eine Mittagsstunde ins Bett. Gegen 16:00 Uhr steigen wir alle in den Bus von Hannelore und Jürgen und fahren in die Stadt. Stefan fährt. Die Norwegischen Kreisverkehre sind mindestens zweispurig und nicht ganz so einfach zu fahren. Nach drei Kilometern kommen wir am am Hafen an. Das Parkticket ziehen ist schon wieder eine Herausforderung, klappt dann aber doch. Wir parken ganz zentral und wollen in einem Fischladen etwas Fisch fürs Abendessen mitnehmen. Sieht alles toll aus und man soll im Restaurant auch klasse essen können, allerdings gibt es hier nur riesige ganze Fische zu kaufen, die wir niemals essen werden. Wir bummeln noch etwas durch die Stadt und laufen unter anderem durch die Øvre Holmegate, die für ihre bunten Häuser und die netten Cafés bekannt ist. Die Stadt ist nett und es gibt wahnsinnig viele Restaurants, Bars und Cafés. Ich persönlich habe mir nach den ganzen Tipps und Erzählungen mehr von Stavanger erhofft. In einem kleinen Geschäft, indem es ganzjährig Weihnachtsdekoration zu kaufen gibt, wird noch ein Souvenir und ein neuer Magnet für unser Auto gekauft. Dann beschließen wir uns am Abend zu grillen. Ich warte mit Nala vor dem Supermarkt, der genau am Hafenkai liegt, während die anderen noch Salat und Brot einkaufen. Die Würstchen haben wir noch von zuhause mitgebracht. Nun geht es zurück zum Campingplatz, in wenigen Minuten ist es geschafft. Stefan und ich gehen noch eine Runde mit dem Hund spazieren und dann werfen wir den Grill an. Nach dem Essen geht es noch unter die Dusche und dann ins Bett.
    Read more

  • Day 5

    Ein Hauch von Karibik

    August 12, 2020 in Norway ⋅ ⛅ 21 °C

    Nach dem Aufwachen machen Hannelore und Jürgen sich frisch und laufen dann zum nahe gelegenen Supermarkt mit Bäcker. Sie kommen mit einer Zimtschnecke zurück und berichten uns von der riesigen Auswahl. Deswegen haben sie auch nichts für uns mitgebracht, weil wir lieber selber gucken sollten. Also machen wir uns soweit fertig und laufen dann noch einmal alle vier zum Laden. Dieser ist tatsächlich nur vom Campingplatz runter unter einer Straßenunterfrührung hindurch und schon ist man dort. Im Eingang finden sich hunderte leckere Backwaren. Von Donut, über Kuchen, Brot, Baguette bis hin zum Börek. Wir suchen uns ein paar leckere Sachen aus und gehen wieder zurück zum Campingplatz. Wir entscheiden uns mal wieder unterwegs einen Platz fürs Frühstück zu suchen. Also wasche ich mir noch schnell die Haare, während die anderen zusammenpacken und dann geht es los. Wir fahre in Richtung Haugesund. Hier geht es bereits durch einige Tunnel und wir fahren mit der Fähre. Auf der Fähre, die nur etwa 10 Minuten braucht, beschließen wir zeitnah anzuhalten für eine Pause. Am Straßenrand entdecken wir ein Schild mit dem Hinweis auf einen Badeplatz. Wir halten dort an und parken unsere Autos Tür an Tür. Der Ausblick ist ein Traum. Man kann so weit gucken und die Luft ist schön klar. Die Badestelle ist etwas weiter unten gelegen und man muss ein kleines Stück bergab laufen. Außerdem gibt es eine nagelneue Toilette mit Wasseranschluss. Der Platz ist super geeignet für unser Frühstück. Wir setzen uns ganz kuschelig zwischen die Autos und genießen die Zeit. Nach dem Frühstück packen wir entspannt wieder zusammen und fahren weiter in Richtung Haugesund.
    Bereits zuhause habe ich von den Kamøy Beaches gelesen, zu denen ich so gerne hin wollte. Heute erfüllt sich wohl der Traum. Bereits im vorbeifahren an den ersten Badestellen, sind wir von den überfüllten Parkplätzen überrascht. Wir fahren dennoch zum ausgewählten Parkplatz und versuchen unser Glück. Keine Chance! Wir drehen also um und fahren zu einem anderen Badeplatz. Das war die beste Entscheidung. Der Parkplatz ist sehr klein und wir ergattern zwei der letzten Plätze. Somit ist auch der Strand nicht überfüllt. Wir ziehen unsere Badesachen an und packen noch Getränke in den Rucksack. Dann geht es den steilen aber gemähten Hang hinab, zwischen zwei Felsen hindurch, runter zum Strand. Das Wasser ist türkis und der Strandsand ist weiß. Es sieht aus wie in der Karbik. Das Wasser sieht so einladend aus und wir lassen auch nicht lange auf uns warten. Nala wartet geduldig am Strand, wenn auch mit anfänglichem Gezeter. In der Bucht befindet sich keine Muschel oder dergleichen. Ein paar kleinste Fische schwimmen herum und ein kleiner Algenteppich hat sich dort angesiedelt, ansonsten sieht es aus wie vom Foto. Kurz bevor wir fertig sind mit Baden rufen wir Nala ins Wasser. Tatsächlich, sie schwimmt. Wenn auch mit etwas Überzeugungsarbeit und Hilfe. Wir setzten uns an den Strand und lassen uns von der Sonne trocknen. Kurz bevor es weiter gehen soll, wollen Stefan ins Jürgen noch einmal kurz ins Wasser. Gesagt, getan. Nala schwimmt ebenfalls noch ein paar Runden.
    Dann kämpfen wir uns den steilen Hang wieder hoch, zurück zu den Bussen. Es geht weiter in Richtung Stellplatz für die Nacht. Wir biegen nach links von der E39 ab und fahren für ca. 1,3 Kilometer eine schmale Straße entlang. Rechts am Wasser steht eine Krabbenfabrik, direkt hinter der Fabrik geht über eine kleine Brücke und dann rechts auf den Stellplatz. Am kleinen Fluss sind in der Rasenfläche vier Plätze für Wohnmobile mit Schotter gefüllt. Stromdosen sind ebenfalls vorhanden. Ein Stück weiter ist ein riesiger Schotterplatz, der einige Stellplätze für Wohnmobile bereit hält. Wir haben Glück, in erster Reihe sind noch Plätze frei, die wir uns direkt sichern. Die Platzgebühr sollen wir über Vipps bezahlen, das ist ähnlich wie Paypal, nur norwegisch. Leider klappt das nicht, da man eine norwegische ID-Nummer eingeben muss, die wir ja nicht besitzen. Allen anderen deutschen Womo-Fahrern auf dem Platz geht es genau so. Also kommt am Abend eine freundliche Dame mit EC-Gerät und kassiert bei allen die Gebühr. Am Platz stehen kostenlos SUP‘s, Kajaks, Rowboats und ein Ruderboot zur Verfügung. Ebenfalls gibt es eine kleine Hütte in der Schwimmwesten bereit liegen. Die Toilette mit Dusche befindet sich um die Ecke, relativ weit weg. Sie ist nagelneu, allerdings ist es halt nur ein Badezimmer für recht viele Camper. Stefan und ich fahren noch eine Runde mit Rowboat und SUP, dann gibt es Abendbrot. Nach dem Essen beschließen wir noch zu Angeln. Wir haben wohl die richtige Zeit abgepasst, denn fast jeder Wurf ist ein Biss. Zwei Makrelen und einen Dorsch ziehen wir raus. Sämtliche andere Makrelen legen wir wieder ins Wasser, da sie einfach noch nicht groß genug sind. Mittlerweile ist es kurz vor 23:00 Uhr, als Stefan anfängt die Fische auszunehmen. Jetzt kommen auch die Mücken und die Knotts raus und piesacken uns total. Wir beeilen uns, legen die Fische noch in den Kühlschrank und dann geht es ins Bett. Der Tag war extrem anstrengend und aufregend. Ich kann leider erst gegen vier Uhr einschlafen.
    Read more

  • Day 6

    Ein Tag Pause

    August 13, 2020 in Norway ⋅ ☀️ 21 °C

    Wir wachen am Morgen auf und genießen den wahnsinns Blick über den Fjord. Vom Bett aus wäre es wirklich nur ein Sprung ins Wasser. Nach dem Duschen frühstücken wir unsere Notfall-Aufbackbrötchen.
    Jürgen und Stefan entscheiden sich eine Runde Kajak und SUP zu fahren. Sie drehen eine Runde um die kleinen vorgelagerten Mini-Inseln bzw. Felsen. Da meine Nacht total bescheiden war, hole ich am Mittag und Nachmittags etwas Schlaf nach. Hannelore und Jürgen vertreiben sich ihre Zeit mit lesen und Ausblick genießen. Das Wetter ist nicht ganz so gut wie bisher. Kurz kommen drei Tropfen regen herunter und es donnert zwei mal, dann ist alles wieder vorbei. Es ist etwas frischer als die letzten Tage, dennoch zeigt das Thermometer über 20 Grad. Am späten Nachmittag fahren die drei noch einmal einkaufen. Nala und ich bleiben am Platz, machen noch ein Spaziergang und Nala badet ihre Füße im angrenzenden Fluss. Mittlerweile ist es 18:00 Uhr. Stefan und seine Eltern sind vom Einkaufen zurück und alles ist weg gepackt. Wir nehmen uns das Ruderboot vom Steg und fahren mit der Angel im Gepäck noch ein paar Meter raus. Wir hoffen auf so einen Erfolg wie am Vorabend. Dieser bleib aber leider aus. Vermutlich haben wir genau die Stunde erwischt, in der die Fische nicht so aktiv sind. Einige Stunden zuvor holten unsere Nachbarn schon einige Fische heraus.
    Hannelore setzt schon einmal das Wasser für die Kartoffeln auf, währen Stefan noch rum räumt und ich unseren Fang vom Vorabend filetiere. Die Nachbarn schenken uns noch zwei Fische dazu, da sie mehr gefangen haben als sie essen können.
    Endlich kommt der Fisch auf den Grill. Lecker!
    Dann geht es ins Bett. Gute Nacht.
    Read more

  • Day 7

    Weiter gen Norden

    August 14, 2020 in Norway ⋅ ⛅ 21 °C

    Heute schlafe ich etwas länger. Um circa 08:45 Uhr wache ich auf, ich musste noch Schlaf nachholen. Stefan, Hannelore und Jürgen sind bereits wach. Es wird langsam zusammen gepackt und bis alles fertig ist zur Abfahrt, ist es 10:30 Uhr. Mit den Autos fahren wir noch kurz zum Sanitärgebäude, da sich dort auch eine Chemie-Toiletten-Entsorgung befindet. Dann geht es weiter in Richtung Norden. Ursprünglich wollen wir nach Bergen, denn dort ist der Plan mit der Seilbahn auf den Stadtberg zu fahren und die Stadt von oben zu begucken. Außerdem wollen wir etwas Sightseeing machen. Aufgrund der aktuellen Corona-Lage, entscheiden wir uns allerdings von großen Städten und Menschenmassen abzusehen. Es soll nun in Richtung Sognefjord gehen. Wir fahren also los, mal wieder ohne Frühstück. Erst geht es ein Stück die E39 entlang, dann fahren wir wieder auf eine der kleineren Straßen. Wir haben wunderschöne Ausblicke über Fjorde und Seen. Raue, riesige Felswände ragen aus dem Wasser. Circa 280 Kilometer ist die geplante Strecke lang. Zeitlich zieht sich das ganze aufgrund der Straßenverhältnisse extrem in die Länge. Gegen 13:00 Uhr halten wir rechts in einem Feldweg mit Bank um dort endlich zu frühstücken. Wir haben bisher nicht einmal 100 Kilometer geschafft. Jürgen kocht wie gewohnt Kaffee und wir die Eier. Dann wird erstmal lecker gefrühstückt. Nach dem Frühstück packen wir zusammen und fahren weiter. Da wir schon recht kaputt sind, entscheiden wir uns die Stecke heute nicht zu Ende zu fahren und suchen nach einem Stellplatz in einer unserer Apps. Direkt auf unserer Strecke liegt ein solcher, den wir dann auch ansteuern. Wir kommen am Stellplatz an und entscheiden sofort, dass wir nicht dort bleiben. Eine Dusche gibt es nicht, die Toilette kann beim Supermarkt nebenan benutzt werden und auch so ist der Platz nicht sonderlich einladend. Zudem ist er schon sehr voll, sodass wir uns mit dem Auto dazwischen quetschen müssten. Wir schauen nach einem weiteren Platz, dessen Beschreibung sich ganz nett anhört: „kleiner einfacher, aber schöner Campingplatz“. Er ist noch 91 KM entfernt. Also geht es wieder los. Ich bin während der Fahrt sehr müde und schlafe tatsächlich noch mal ein. (Wer mich kennt weiß, dass ich im Auto normalerweise gar nicht schlafe). Auch zum Campingplatz geht es noch einmal über eine sehr enge Straße. Wir funken Ha-Jü wieder an, wenn Gegenverkehr naht. Dann ist es endlich geschafft. Wir sind da. Als wir ankommen stehen auf dem Platz: zwei Dauercamper (die nicht vor Ort sind), ein T5, ein Womo und zwei Zelte. Später kommt noch ein T6 und ein Zelt dazu, dann sind wir komplett. Es gibt hier 4 Holzhütten, die mit Sofa, TV, Kitchenette und zwei Schlafzimmern mit Etagenbetten ausgestattet sind. Die Schlüssel stecken, sodass man die Hütte jederzeit beziehen kann. Eine tolle Sache für Auto- oder Motorradreisende und Wanderer. 👍🏻 Daumen hoch. Die Sanitäranlagen sind leicht veraltet aber sehr sauber. Es gibt bei Männlein und Weiblein je zwei Toiletten, zwei duschen und drei Waschbecken. Also im Verhältnis zum gestrigen Stellplatz ist die Anzahl der Sanitären Anlagen deutlich passender. Außerdem gibt es eine Küche mit allem Notwenigen und einen Waschraum mit Waschmaschine und Trocker, die gegen eine kleine Gebühr genutzt werden können. Auf der anderen Straßenseite läuft ein Fluss entlang, in dem Nala noch einen Moment die Füße badet und wir setzen uns dazu und genießen den Moment. Dann gibt es Abendessen. Heute mal ganz einfach und schnell und jeder in seinem Auto. Hannelore und Jürgen essen Labskaus und wir Königsberger Klopse aus dem Weck-Glas. Wir sind alle kaputt und nach etwas Lesen und im Internet stöbern, geht es nun ins Bett. Gute Nacht. 😊Read more

  • Day 8

    Flåm-Fahrt

    August 15, 2020 in Norway ⋅ ☀️ 14 °C

    Um 05:15 ist die Nacht für mich vorbei. Mein Bauch quält mich ohne Ende und ich bin froh, dass wir auf dem Campingplatz so nah an den Sanitärgebäuden stehen. Um Punkt 06:00 Uhr geht auch bei Hannelore und Jürgen die Bustür auf. Nala springt direkt wie selbstverständlich rein und legt sich dort schlafen. Es wird in Ruhe aufgestanden, geduscht, gepackt und dann geht es weiter in Richtung Flåm. Stefan hat heute Geburtstag. Passend dazu soll es eine Bahnfahrt auf einer der schönste Bahnstrecken der Welt geben. Wir fahren auf ziemlich direktem Weg Richtung Flåm und kommen gegen 11:00 Uhr in Flåm an. Jetzt gibts erstmal Frühstück. Dann geht es zum Ticket kaufen. Ich entschließe mich nicht mit zu fahren und mit Nala am Auto zu bleiben. Zum einen, weil ich nicht so fit bin. Zum anderen um Nala die Bahnfahrt zu ersparen. Die Fahrt kostet stolze 60€ pro Person. Wir gehen noch in einen der Souviniershops und dann geht es auch schon fast los. Um 13:15 fährt die Bahn los in Richtung Myrdal, das sich in 866 Metern Höhe befindet. Ich höre schon vom Parkplatz das laute quietschen der Bahn. Die Tour dauert ca. zwei Stunden - eine Stunde hin, eine Stunde zurück. Die Bahn ist extrem laut. Der Schaffner trägt Gehörschutz und zwischendurch halten sich die Fahrgäste die Ohren zu. Stefan, Hannelore und Jürgen sind sich einig: für Nala ist das nichts!
    Es wird am Wasserfall Kjosfossen gehalten, an dem eine Show nach „Herr der Ringe“ geboten wird. Es geht weiter vorbei an einem See, hohen Bergkanten und schönen Höfen. Die Strecke der Flåm-Bahn ist 20,2 Kilometer lang. Insgesamt 20 Tunnel werden auf der Tour durchfahren. Es ist schon Wahnsinn, dass die Bauzeit für diese Stecke 20 Jahre betragen hat.
    Nala und ich drehen derweil noch eine Runde zu Fuß, wobei Nala total gestresst ist durch das fehlende „Rudel“ und die ballspielenden Leute. Wir packen uns im Bus noch mal aufs Ohr und holen etwas Schlaf nach. Danach geht es mir auch schon etwas besser. Die drei kommen zurück von ihrer Tour und haben im örtlichen Supermarkt noch kurz Grillfleisch gekauft, für das Abendessen. Wir packen langsam zusammen und machen uns auf den Weg in Richtung Aussichtsplattform am Aurlandsfjord. Im zweiten Gang, zeitweise sogar im ersten, kämpfen wir uns die Serpentinen hoch. Hannelore und Jürgen immer direkt hinter uns. Die enge Straße lässt Überholen nicht zu, also muss die Schlange hinter uns halt auch langsam fahren. Bei dem Gegenverkehr vielleicht nicht so schlecht. Circa 50 Meter vorm Stegastein-Parkplatz düdelt unser Auto- kein Öldruck mehr. Wir kämpfen uns die letzten Meter hoch. Die Heizung hatten wir bereits auf halber Strecke auf „volle Pulle“ geschaltet, damit der Motor etwas runter kühlt. Wir steigen aus den Autos und genießen die tolle Aussicht. Ein paar Fotos werden auch geschossen. In der Hoffnung, dass der Motor schon etwas abgekühlt ist, geht es weiter ins Aurlandsfjell. Hier erwarten uns Gestein, Felsen, Steine, Geröll und noch mehr Steine. Wieder mal halten wir an um den Motor etwas runter kühlen zu lassen. Stefan und ich fahren weiter. Im ersten Gang wühlen wir uns die Serpentinen hoch. Hannelore und Jürgen bleiben zunächst unten am Parkplatz stehen und beobachten uns. Wir stehen im Funkkontakt. So langsam müssen die beiden mit ihrem Auto ja nicht hinterher eiern. Oben angekommen, am höchsten Punk auf 1.306 Metern, funken wir die beiden an, dass sie hinterher kommen können. Wir steigen aus und Nala freut sich riesig über das erste Schneefeld. Es wird sich gewälzt und getobt. Hannelore und Jürgen erreichen den Parkplatz ebenfalls. Da es mittlerweile schon gen Abend geht, überlegen wir uns den Plan für die Nacht. Wir wollen im Fjell bleiben- aber WO? Stefan und ich fahren wieder weiter und suchen nach einem geeigneten Platz. Hannelore und Jürgen reservieren derweil den Parkplatz, falls das die letzte Lösung wird. Wir fahren ca. 9 Kilometer bis zu einem Parkplatz mit Toilette. Hier ist die Hölle los. Also geht es wieder zurück. Links und rechts sind alle guten Plätze bereits von Womos oder Zelte. Der Funkkontakt ist mittlerweile abgerissen und Handynetz gibts hier oben auch nicht mehr. Also zurück zu Ha-Jü. Kurz vorher erreicht Hannelore uns endlich, denn wir haben wieder Netz. Wir fahren noch kurz an den beiden vorbei in einen Schotterweg, in dem bereits Womos stehen. Fahren dann aber bis ganz zum Ende und finden einen perfekten Platz. Kurz Ha-Jü angefunkt, kommen die beiden hinterher. Wir haben einen traumhaften Ausblick, vor uns ein Schneefeld, hinter uns ein kleiner See. Die Sonne können wir noch recht lange geniessen, da sie zwischen den Bergen hindurch scheint. Wir machen den Grill an und es gibt Abendessen im Sonnenuntergang. Wow, was für ein romantisches Ambiente. Da die Mücken langsam anfangen zu piesacken, packen wir nach dem Essen langsam zusammen und gehen ins Bett. Wir machen alles dunkel und lassen die Verdunklung der Frontscheibe ab, so können wir vom Bett aus weiter in den Sonnenuntergang gucken. Relativ schnell schlafe ich ein. Gegen 00:30 Uhr geht bei Hannelore und Jürgen plötzlich die Alarmanlage an, scheinbar haben die beiden diese versehentlich aktiviert und sich dann in der Nacht zu viel bewegt. 😀 Ich bekomme von dem ganzen nichts mit und schlafe tief und fest. Bis um 02:00 Uhr. Dann geht plötzlich unser Gas-Melder los. Wir stehen senkrecht im Bett. Das Piepen ist grauenvoll laut, wie ein Feuermelder. Ich mache den Melder schnell aus und mache die Fenster auf. Scheinbar war zu wenig Sauerstoff in der Luft, wobei der PPM Wert des Gerätes in der Norm ist. Wir kontrollieren kurz alles, dann wird weiter geschlafen.
    Read more

  • Day 9

    Ein kaltes Bad

    August 16, 2020 in Norway ⋅ ☀️ 19 °C

    Wir wachen morgens auf und der erste Blick aus dem Bus ist ein absoluter Traum. Die Sonne ist schon aufgegangen und der freie Blick über das Fjell lässt einen entspannt wach werden. Wir machen uns ganz entspannt fertig und packen zusammen. Die Luft ist so schön klar. Zähneputzen mit Ausblick- da macht die Morgenroutine richtig Spaß! Dann geht es weiter durchs Fjell, dann die Serpentinen wieder runter ins Tal. Und schon geht es wieder bergauf. Der T3 kämpft sich die Berge hoch und wieder runter. Von der Hauptstraße runter geht es auf einen schönen Rastplatz mit Toilette. Die Toiletten sind überhaupt nicht schön und total verdreckt, umso schöner ist allerdings der Picknickplatz. Umrahmt von Steinmauern finden wir hier einige Bänke mit Tisch. Wir suchen uns einen Platz im Schatten, denn die Sonne hat mal wieder richtig Kraft. An einer Mauer hängen große Info-Tafeln, auf denen das „Kunstwerk“, das auf dieser Fläche steht, beschrieben ist. Hier gibt es für jedes Jahrhundert seit -7.100 Jahren eine Steinplatte mit eingraviertem Symbol. Nach dem Frühstück geht es weiter in Richtung Stryn. Für die Strecke von knapp 200 Kilometern benötigen wir über 4,5 Stunden reine Fahrzeit. Insgesamt sind wir über 7 Stunden unterwegs inkls. Pausen. Für uns vom platten Land kaum vorstellbar, sind 100 Kilometer zuhause lange keine 100 Kilometer in Norwegen ;-). Endlich kommen wir am Stynevatnet an. Wir fahren auf einen kleinen Campingplatz direkt am See. Es sind noch ein paar Plätze frei. Der Platz ist sehr gepflegt und die Sanitäranlagen sind klein und fein. Es ist alles sauber und erinnert vom Stil ein wenig an Bayern. Stefan möchte unbedingt noch baden gehen. Jürgen und ich schließen uns an. Um in den See zu gelangen müssen wir nur hinter den Auto den kleinen 1,5-2 Meter hohen Wall hinunter. Gesagt, getan. Ich schaffe es nur bis zum Bauch, dann ist es einfach zu kalt und ich kann keinen Schritt weiter gehen. Ich merke richtig, wie sich jedes einzelne Gefäß in meinen Beinen sträubt. Stefan und Jürgen sind mutiger und wagen es ganz kurz eine Runde zu schwimmen. Unser super „Baby-Badethermometer“, das immer mit an Bord ist, zeigt 14-15 Grad... das ist mal kalt, oder ? In der Sonne können wir uns danach etwas aufwärmen, es wir dann allerdings schnell Zeit für lange Klamotten. Sobald die Sonne hinter dem Berg verschwindet, wird es nämlich frisch. Gegen 20:00 Uhr machen wir den Grill an und verbraten die Reste von Vortag. Jürgen und ich essen lecker Scampis vom grill, währen Stefan und Hannelore die Grillwurst mit Käse verspeisen. Spät abends gehen wir noch duschen- zumindest ist das der Plan. Auf dem Wg zum Waschhaus hören Stefan und ich plötzlich ein lautes Grummeln. Gewitter ? Woher? Es ist keine Wolke am Himmel. Dann bemerken wir, dass ganz oben am Berg eine kleine Lawine abgeht. Nie hätten wir gedacht, dass so eine kleine Lawine, die so weit oben in den Bergen ist, so einen Lärm verursachen kann. Einfach faszinierend. Vielleicht sieht die Lawine aber auch nur so klein aus, da sie so weit weg ist... wir werden es nicht erfahren. Auf jeden Fall wird es mir als Faszination im Gedächtnis bleiben. In der Dusche angekommen, stelle ich mich schon vorbereitet und eingeschäumt unter die Dusche, da ich ja nicht weiß, wie lange die Dusche mit dem Geld läuft. Dann stelle ich fest, dass in den Automaten nur 10 Kronen-Stücke passen. Ich habe natürlich ein 20 Kronen Stück dabei. Tja, kurz die letzten 10 Sekunden Restwasser vom Vormann genutzt, das muss reichen.
    Nun geht es ab ins Bett. Wir schlafen wieder mal sehr schnell ein, daher bleibt der Tagesbericht erstmal auf der Strecke.
    Read more

  • Day 10

    Geirangers Schönheit

    August 17, 2020 in Norway ⋅ ⛅ 16 °C

    Wir wachen am Morgen auf und trauen unseren Augen kaum. Beim Blick aus dem Auto sehen wir ... nichts...!
    Die Sonne strahlt in das Tal und über dem Wasser ist so ein starker Nebel, dass wir nicht weiter als bis zur Heckklappe des Autos gucken können. Ich gehe nun endlich mit meinem 10-Kronen-Stück duschen. Vom duschen zurück, hat sich der Nebel etwas verzogen. Es sieht nun wunderbar aus, wie der Schleier über dem Wasser liegt. Ich gehe noch eine Runde mit Nala spazieren und sie badet noch ein wenig im See.
    Unser heutiges Ziel im Navi ist Geiranger. Im Ort machen wir noch einen kurzen Tankstop und kaufen Saft und Aufschnitt im Laden. Dann geht es weiter.
    Wieder geht es bergauf und bergab. Vor einem Tunnel steht ein Baustellenschild. Wir fahren hinter den anderen Fahrzeugen hinterher in den Tunnel, ca 1,5 Kilometer vor Ende des Tunnels dann ein uns bekanntes Geräusch. Es düdelt wieder, kein Öldruck mehr. Anhalten geht jetzt nicht im einspurigen Tunnel. Nach ein paar Sekunden geht der Alarm und die Lampe wieder aus. Wir reißen wieder mal die Heizung auf und schleichen aus dem Tunnel heraus. Hinter dem Tunnel und direkt vor dem nächsten , fahren wir rechts ran. Stefan kontrolliert das Öl und wir lassen den Motor abkühlen. Während des Stops kommt merkwürdigerweise kein Auto von vorne und keines von hinten. Wir stehen im Nirvana.. nur die Schafe kommen uns besuchen. Sie hoffen wohl auf etwas zu fressen. Nach einer knappen halben Stunde dann endlich die Erlösung. Ein Baustellenfahrzeug kommt von hinten und führt die Autokolonne an. Stefan spricht kurz mit dem Fahrer und hinterfragt die Gegebenheiten des folgenden Tunnels, der 6 Kilometer lang ist. Ein Glück, er ist recht eben und geht ab der Hälfte bergab. Wir schließen uns der Kolonne an. Jetzt ist es auch nicht mehr weit bis zum Ziel. Wir überlegen einige Zeit hin und her, ob wir zum Geiranger Skywald Dalsbibba auf knapp 1.500 Meter Höhe fahren sollen oder lieber nicht. Irgendwie haben wir Sorge um den Bulli. Hannelore und Jürgen schlagen vor, dass wir unseren Bus unten parken und mit deren Auto hoch fahren. Tolle Idee, so sparen wir auch direkt 200 Kronen „Eintritt“. Also geht es im T6 den Berg hoch. Die Aussicht ist atemberaubend! Und das tolle: es ist super wenig los und die Luft ist so klar, dass wir freie Sicht haben. Meine Höhenangst macht mir ein Glück keine Probleme, es ist so hoch, dass es einfach unwirklich ist. Oben wird gerade gebaut. Scheinbar wird das dort schon vorhandene Gebäude erweitert. Nachdem wir einige Fotos geschossen und die Aussicht genossen haben, fahren wir wieder runter. Unten angekommen, nimmt Nala noch ein Fußbad im See. Hier schwimmen sogar Eisschollen.
    Wir steigen wieder in unsere Busse und fahren weiter in Richtung Geiranger. Die Landschaft ist weiterhin wunderschön. Am Flydalsjuvet machen wir ebenfalls noch einen kurzen Halt. Hier kann man auch noch mal die Aussicht über Geiranger und den Fjord genießen, allerdings aus „nur“ 270 Metern Höhe. Von hier aus sind es noch circa 8 Kilometer in Serpentinen und Schlangenlinien bis runter in den Ort.
    Endlich in Geiranger angekommen, gibt es erstmal Frühstück. Es ist mittlerweile irgendwas nach 13:30 Uhr. Wir setzen uns auf eine freie Bank am Wasser. Ein Angler nimmt für uns noch kurz seine Köder zur Seite, die er dort ausgebreitet hat. Nala wird mit Leberwurst bestochen, damit sie nicht vor den beiden Anglern flieht. Einer der beiden scheint mit dem Angelsport noch nicht so vertraut und legt eine „obercoole“ Show für uns hin. Satt und zufrieden begeben wir uns zurück zu den Autos. Stefan läuft los und kauft Tickets für die Fähre nach Hellesylt. Die Fähre fährt um 17:00 Uhr ab, so haben wir noch 1,5 Stunden Zeit zu bummeln. Es gibt hier ein paar Souvenir-Shops, in denen man auch Kleidung kaufen kann. Es ist schön leer ohne die dicken Kreuzfahrtschiffe und ihre Gäste. Um halb 5 laufen wir zurück zu den Autos. Plötzlich ruft Stefan „oh Mist“ und rennt los. Die Fähre wird schon beladen und wir sind in Reihe 1 das zweite und das dritte Auto. Peinlich, man hat um uns herum schon einmal angefangen und die ersten Autos stehen schon drauf. Also schnell rauf auf die Fähre. Nala darf mit an Deck. Wir setzen uns ganz oben auf die Steuerbord-Seite und genießen bis zur Abfahrt noch die Sonne im Gesicht. Dann geht es los, das Schiff dreht sich, die Sonne steht uns im Nacken und wir können die tolle Fjordlandschaft genießen. Endlich muss mal keiner fahren und alle können nur gucken. Vor allem die Männer haben sich das verdient, die fahren nämlich den Großteil der Stecken. Nala benimmt sich super und liegt zeitweise sogar mit geschlossenen Augen zu unseren Füßen. In Hellesylt angekommen müssen wir feststellen, dass hier wirklich überhaupt nichts ist. Nichtmal der ausgeschilderte Campingplatz existiert. Wir haben uns einen Platz zum frei stehen in der Nacht ausgeguckt und hoffen, dass dieser auch noch frei ist, wenn wir dort ankommen. Etwa 50 Minuten Fahrt liegen noch vor uns. Wir kreisen den Hornindalsvatnet ein. Natürlich steht an unserem Wunschplatz schon jemand. Dennoch sind wir irritiert darüber, dass ernsthaft ein Deutscher seinen Wohnwagen in den Wald an eine Badestelle karrt, ihn abkuppelt, sich wohnlich eingerichtet und seinen Campingurlaub dort macht. Klar, mit dem Womo ist es ähnlich. Aber einen Anhänger in den Wald zu stellen, als wäre es ein Campingplatz, lässt uns doch zucken. Wir fahren noch ein Stück weiter, wo uns auch ein Womo-Fahrer zuvor gekommen ist. Schade, der Platz wäre auch schön gewesen. Da wir alle schon recht kaputt sind und gerade die Männer eine lange Tour hinter sich haben, beschließen wir uns auf den Campingplatz in der Nähe, den wir bereits auf dem Weg hierher gesehen haben, zu fahren. Stefan ruft kurz die Nummer an, die an der Rezeption steht. Er bekommt auf deutsch mitgeteilt, dass wir uns gerne einen Platz suchen können und dass wir uns später sehen. Also suchen wir uns einen Platz. Ganz oben am Berg, mit Blick über den See. Der Hornindalsvatnet ist übrigens der tiefste See Europas. Er ist an der tiefsten Stelle stolze 514 Meter tief. Ein kilometerlanger blauer Schlauch läuft über den See verlegt. Wir fragen uns schon was das ist und spekulieren wild hin und her. Ob das eine Ölsperre ist ? Hm, ne zu niedrig. Gegen 21:40 Uhr kommt dann die Campingplatzinhaberin um das Geld zu kassieren. Sie erzählt Hannelore und Stefan, dass es sich bei dem Schlauch um eine Trinkwasserleitung handle. Interessant. Der See scheint eine tolle Wasserqualität zu haben. Wenn das Wetter und die Laune stimmt, werden wir morgen bestimmt einmal herein springen.

    Gute Nacht 😊
    Read more