Satellite
Show on map
  • Day 7

    Großes Malheur am Regentag

    September 1, 2023 in Sweden ⋅ ☁️ 17 °C

    Heute ist ein Regentag. Bereits beim Erwachen hören wir den Regen auf das Dach vom Bus prasseln. War auch so angesagt- nicht schlimm, so machen wir heute mal ein paar Kilometer. Wir stehen auf und machen uns frisch. Beim morgendlichen Toilettengang stelle ich dann fest, dass der Urintank scheinbar ganz schön voll ist. Wollten ihn alle zwei Tage leeren, gestern wäre es wieder soweit gewesen. Gefühlt waren wir aber gar nicht so viel auf Toilette, daher hatten wir es noch nicht als nötig empfunden. Man lernt ja nie aus. Ein kurzer Blick unter die Brille offenbart das Malheur… ups, scheint wohl schon länger voll zu sein. Wir sind froh, dass unsere Toilette aus einem geschlossenen Kunststoffbehälter besteht (Trockentrenntoilette), sodass immerhin nichts nach draußen laufen kann. Innen drin schwimmt alles. Naja, nun erstmal einen Platz finden, an dem wir das ganze ungestört sauber machen können. Gar nicht so einfach. Wir entschließen uns also erstmal einige Kilometer zu fahren. Unter anderem durchqueren wir Stockholm komplett und finden hinter Stockholm endlich einen Platz in der Wildnis, an dem wir in Ruhe sauber machen können. (Für diejenigen, die es nicht kennen- eine Trockentrenntoilette funktioniert komplett ohne Chemie, das hat den Vorteil, dass man vor allem den Urinkanister fast überall entleeren kann. Das „Feste“ kommt dann einfach in den Restmüll.) Dies ist unsere erste größere Reise mit der neuen Toilette und wir sind wirklich begeistert. Noch nie waren wir so autark wie jetzt (und das dachten wir die letzten Jahre mit der Chemietoilette schon). An dem Platz angekommen machen wir also alles sauber und spülen alles gut mit Wasser ab. Auch hier sind wir immer wieder begeistert welche Möglichkeiten wir in unserem kleinen Bus eigentlich haben. Warum bauen wir noch mal einen neuen aus, wenn alles so gut funktioniert im alten Camper?! .. Auf Frühstück verzichten wir heute und nach der großen Putzaktion haben wir uns auch größeres verdient. Also gibt es gegen 12:00 Uhr den Rest vom gestrigen Abendbrot. Curryreis. Anschließen fahren wir noch gut 250 Kilometer weiter. Wir fahren ca 16 Kilometer eine Schotterstraße entlang und kommen an eine Parkbucht an der Straße. Kein einziges Auto begegnet uns hier. Ist das unser Platz für die Nacht? Glaube schon. Wir steigen aus, es nieselt noch immer. Geschüttet hat es die ganze Fahrt über wie aus Eimern. Nach ein paar Schritten zwischen einigen Bäumen hindurch, befinden wir uns an einer wunderschönen aber echt speziellen Geröllküste. Das Geröll ist von knallgrünen Moosflechten übersäht und so wirkt alles Neongrün. Das Meer klatscht schroff ans Ufer. Einfach Irre wie unterschiedlich diese Landschaft hier ist. Auch, wenn es mittlerweile nach 17:00 Uhr ist und noch immer regnet, entscheiden wir uns nach der langen Fahrt noch eine kleine Wanderung zu machen. Kurzerhand steigen wir in den Bus und fahren noch einmal in ein nahegelegenes Reservat. Nachdem Stefan uns erst zu einem falschen Wanderweg, der quasi nicht mehr vorhanden ist, lotst, kommen wir doch noch am richtigen Weg an. Etwa 3 Kilometer soll die Wanderung lang sein, nicht viel. Aber wir sagen es euch: drei Kilometer, die es in sich haben. Der Weg (wenn man ihn noch so nennen kann) ist komplett zugewachsen. Umgefallene Bäume erschweren es zusätzlich. Der Regen hat einige Stellen im Wald komplett aufgeweicht und die Felsen an der Anhöhe sind durch das nasse Moos spiegelglatt. Abgesehen von den Mücken, die mal wieder sehr gierig sind heute. Zurück am Auto haben wir uns den Feierabend echt verdient. Da unsere Schuhe und Hosen komplett nass sind, entschließen wir uns noch ein Stück Auto zu fahren (Heizung= Sachen trocknen) und uns noch zwei weitere Plätze hier in der Nähe anzusehen. Einer der beiden soll dann entgegen unseres ursprünglichen Plans unser heutiger Schlafplatz werden. Hier angekommen sehen wir noch eine Robbe vorbei schwimmen. Es gibt Abendbrot und dann geht es ins Bett.Read more