Satellite
Show on map
  • Day 51

    Marcha Nacional del Perú

    February 22, 2022 in Peru ⋅ ☁️ 8 °C

    🎶
    Somos libres
    seámoslo siempre, seámoslo siempre
    y antes niegue sus luces
    sus luces, ¡sus luces el Sol!
    Que faltemos al voto solemne
    que la patria al Eterno elevó.
    🎶

    Gute drei Wochen Peru liegen hinter uns - was ist geblieben?

    Kultur
    Am eindrücklichsten war und ist wohl die lebhafte Kultur in Peru. Wie stolz über die Inka und PreInkas gesprochen wird und wie stark die alten Mythen, Rituale, Kleidungsstile und sogar Sprachen (Quechua) verbreitet sind ist bewundernswert. Auf die Frage von Frank, wie es Kulturell bei uns in Europa ausschaut, blieb uns nur ein müdes Lächeln übrig (verkleidete Manager auf Pferden, die um einen brennenden Schneemann herumreiten - kann man nur schlecht mit einem Inkareich vergleichen).

    Natürlich ist auch in Peru nicht alles Gold was glänzt. So wird die Kultur für kommerzielle Zwecke vielfach missbraucht. Die Vermarktung des Machu Picchu - die mittelfristige zu dessen Verfall beiträgt oder Frauen in traditioneller Tracht mit Alpakas die Fotos mit sich anbieten, sind hier nur einige Beispiele.

    Aber dennoch kann und darf Peru stolz auf seine gelebte Kultur sein und für uns war es mehr als nur eindrücklich.

    Hüte
    Ein kulturelles Thema bekommt hier grad mal ein extra Kapitel: Hüte. Wie erkennt man, woher eine traditionelle peruanische Frau kommt? Richtig, an ihrem Hut. Je nach Gegend tragen die Frauen rote oder weisse, kleine oder grosse Filzhüte, bei den Rainbow Mountains trugen sie sogar kleine farbige Häckeldeckchen auf dem Kopf.

    Städtebau
    Auch der Städtebau ist kulturell und historisch geprägt. In den alten Inkahochburgen wie Cusco fallen PreInka, Inka und kolonialer Baustil zusammen. In Lima wechseln sich moderne Wolkenkratzer, mit altehrwürdigen Kirchen im Kolonialstil und kleinen Baracken ab. Eines haben aber alle Städte gemein. Gefühlt jedes noch so kleines Dorf hat einen „Plaza de Armas“. Das sind teils wunderschön bepflanzte Plätze in der Dorf- bzw. Stadtmitte. Diese Plätze dienten früher dem Frieden in dem hier analog zu Cowboy-Showdowns Konflikte zwischen Familien gelöst wurden.

    Verkehr
    Um die Vielfalt der einzelnen Städte Perus zu sehen, sind wir hauptsächlich per Bus durchs Land gereist. Das wir unversehrt die Auto und Busfahrten überstanden haben grenzt an ein Wunder. Vor allem wenn man den Verkehr und die Fahrweise in Peru mit Deutschland oder Schweiz vergleicht. Verkehrsschilder, Ampeln oder Fussgängerüberwege dienen mehr als Beschäftigungstherapie für die Bauunternehmen, haben aber nahezu keinen Einfluss auf die Fahrweise der Peruaner.

    In erster Linie heisst es die Fahrzeuge über jede Strasse zu prügeln, ob diese nun geteert ist oder aus Sand, Schutt und Steinen besteht - ob diese nun trocken, matschig oder halb überflutet ist - ob diese nun gerade aus, serpentinenmässig entlang einer Schlucht oder steil bergauf bzw. bergab führt. Der Peruaner gibt einfach mal Gas. Wie auch schon in Ecuador, ist die Hupe neben dem Gaspedal mit die wichtigste Funktion im Auto. Hupen kann „Danke“, „ich bieg ab“, „aus dem Weg“, „willst du mitfahren“ oder einfach nur „idiota“ bedeuten.

    Wir haben die Verkehrsstatistiken nicht geprüft - haben jedoch kaum ein Unfall gesehen. Daher wäre am Ende zu überlegen, ob die Peruaner einfach besser Auto fahren können oder ob sie einfach nur Glück haben. Wir sind froh, mussten wir hier nicht fahren.

    Corona
    A pro pos Sicherheit. Sicherheit im Zusammenhang mit Covid wird in Peru gross grossgeschrieben. Sei dies bezüglich Luftreinigung, Abstands- und Desinfektionskonzepten oder Schutz durch Masken und Gesichtsschildern. Wobei der Fokus ganz klar auf „geschrieben“ liegt zu, denn in der Umsetzung nehmen es weder Kunden/ Touristen noch die verantwortlichen Personen besonders ernst. Gesichtsschilder werden von Angestellten wie Hüte getragen, die versprochenen freien Sitzplätze für den Sicherheitsabstand sind vollständig besetzt und Fiebermessen wird grad ganz weggelassen. Wahrscheinlich hat Peru einfach weit aus grössere Probleme, so dass Corona hier weiterhin hauptsächlich ein Bier bleibt.

    Essen
    Und wenn wir schon bei Bier sind, darf ein kurzes Kapitel übers Essen nicht fehlen. Peru ist bekannt für seine exzellente Küche und wenn wir uns an die Restaurants in Cusco zurück erinnern bekommt man grad wieder Hunger. Bei einem peruanischen Gericht dürfen dabei drei Zutaten nicht fehlen: Reis, verschiedene Sorten von Kartoffeln/Herdöpfel und frische Avocado. Dazu gibt es dann Hühnchen, Alpaka, Rind oder Schweinebauch. Natürlich haben wir es uns auch nicht nehmen lassen Ceviche zu probieren (rohen Fisch der über Stunden in einer Lauge eingelegt wird und fantastisch schmeckt.

    Eines schaffen die Peruinesen (das Wort gibt es sicher) jedoch nicht. Der Kaffee - obwohl die Kaffeebohne einer der Exportschlager ist - schmeckt einfach nicht. Das liegt wohl daran, dass zu viel Coca-Tee getrunken wird, der eine ähnlich aufputschende Wirkung wie Kaffee hat.

    Flora & Faune
    Kommen wir zum allseits beliebten Thema Flora & Fauna. Vom Strand, über die Wüste, in Dschungel bis in die Höhen der Anden. In Peru haben wir alles erleben und durchleben dürfen. Jeder Abschnitt hat dabei seinen eigenen Charme und seine eigenen Herausforderungen.

    Der Strand (Lima) wirkt auf den ersten Blick wunderbar, mit kreischenden Möwen fühlt sich der eine fast schon wie zuhause. Dass sich dahinter eine Stadt erstreckt, die mehr Menschen ein Zuhause gibt als der ganzen Bevölkerung der Schweiz, ist einfach unglaublich. Die sich daran erstreckende Wüste mit seinen unendlichen Weiten war wunderschön und gleichzeitig überraschend verschmutzt und die vielen Hühnerfarmen haben uns die Lust auf pollo doch ein wenig genommen. Auf den Wüstensand, den wir wohl auch noch Monate später irgendwo finden werden, wollen wir an der Stelle mal nicht mehr gross eingehen.

    Den Dschungel haben wir - im wahrsten Sinne des Wortes - nur am Rande mitbekommen. Und obgleich wir nicht die Tiefen des Amazonasgebiets besucht haben, so waren die Eindrücke im Nebelwald rund um den Machu Picchu eindrücklicher den je. Fast perfekt wären da nicht die Moskitos, die uns trotz lokalem Moskitospray bös angegriffen haben.

    Zuletzt muss an dieser Stelle natürlich das Andenhochland genannt werden. Neben dem zweitgrössten Canyon der Welt (Colca), konnten wir ebenfalls unseren Höhenrekord bei den Rainbow Mountains aufstellen. Die Herden von Alpakas, Lamas, Schafen und und und waren einmalig, die Aussicht ein Traum und das Wetter die meiste Zeit zum Glück perfekt. Herausfordernd war jedoch vor allem eines - die Höhe.

    Höhe
    Von 0 auf 5036 haben wir jeden Höhenmeter erlebt. Mal im Schweisse unseres Angesichts zu Fuss und mal gefühlt sprunghaft per Bus oder Van. Es ist nicht zu bestreiten, dass wir so unsere Problemchen mit der Höhe hatten und doch ist es ein unglaubliches Gefühl auf 5000 Höhenmeter zu wandern oder über 1000 Höhenmeter in drei Stunden zu meistern. In wie fern die Coca-Blätter dabei geholfen haben ist im Nachhinein schwer zu sagen, leider mussten wir alle vor unserer Abreise abgeben - da wir ansonsten Gefahr gelaufen wären auch noch die Gefängnisse Südamerikas mitzuerleben.

    Adios Peru, du hast uns tatsächlich mehr geprägt, als wir anfangs angenommen hatten.

    Damit lassen wir Südamerika hinter uns und reisen weiter nach Mittelamerika. Heute um 18 Uhr sind wir in Panama City gelandet und werden die nächsten Wochen zwischen dem Karibischen Meer und dem Pazifik hin und her pendeln.
    Read more