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- День 3
- воскресенье, 7 июля 2024 г., 19:37
- ☀️ 13 °C
- Высота: 9 м
НорвегияMehamn Flughafen71°1’38” N 27°49’53” E
Nothing but stones - Kapitel 1

Prolog
Der Grund aus dem wir vier hier oben in dieser verlassenen Gegend gelandet sind liegt darin, dass ich im meiner großen Naivität mal Lars gegenüber erwähnt habe, dass der nördlichste Punkt Europas nicht am Nordkap, sondern in der Nähe von Mehamn liegt.
Diesen Punkt kann man allerdings nur per Boot, Helikopter oder zu Fuß erreichen.
Er liegt auf einer Klippe.
Hier liegt der unter Geocachern sehr bekannte Cache "Nothing but Stones".
Dieser Namen ist sowohl sehr passend, als auch ein Hinweis, vielmehr sogar eine Warnung.
Nicht nur, dass man als Normalsterblicher nur per Wanderung hier hin gelangt und dabei laut Komoot 1000 Höhenmeter und 48km zurücklegen muss. Ein großer Teil der Strecke ist einfach nur mit Steinen gespickt.
Schöne Steine, runde Steine, spitze Steine, mannshohe Steine, tellerkleine Steine. Steine, Steine, Steine...
Das sind also die Voraussetzungen für diese Wanderung, welche man klassisch in drei Etappen absolviert.
Dieses ist Kapitel 1 - Nothing but Mücken
Nach zwei durchgefahren Nächten und 3100km in Mehamn angekommen sollte der Wanderspaß beginnen.
Lars und ich mussten nur die Startzeit festlegen.
Alternative 1 - wir starten noch am Abend und laufen in die Nacht hinein. Es wird hier oben in dieser Jahreszeit nicht dunkel und wir können den anvisierten Zeltplatz noch vor dem angekündigten Regen erreichen. Dieser sollte am nächsten Morgen gegen 10 Uhr einsetzen und um 13 Uhr vorbei sein.
Nachteil: Wir gehen nicht wirklich fit und ausgeruht auf die Piste.
Alternative 2 - Wir starten nach dem Regen am Montag, sind wahrscheinlich ausgeruht und halbwegs fit.
Nachteil: Wir kommen erst spät los und dementsprechend auch spät wieder zurück.
Da wir aber auch noch gemeinsame Zeit verbringen wollten und die restliche Zeit begrenzt ist, entschieden wir uns für Variante 1.
Am Steintor neben dem Flugplatz Mehamn ging es los und nach ein paar hundert Metern war schon klar: Die Wegführung wird nicht einfach werden.
Zwischendurch sieht man ein rotgemaltes T auf einem Stein. Manchmal in kurzen, oft in viel zu großen Abständen.
So mussten wir direkt zum Start unnötig durchs Gebüsch kriechen, um wieder auf den richtigen Weg zu kommen.
Nach nichtmal einer halben Stunde durften wir dann überraschend die Regenjacke rausholen: Ein norwegischer Landschauer machte sich über und her.
Regenbogen sind ja immer etwas schönes. Auf einer Wanderung aber nicht unbedingt ein gern gesehener Begleiter.
Kaum hatte sich der Regen verzogen, kamen die nächsten Begleiter: Mücken.
Und nicht nur ein paar. Hunderte dieser Blutsauger waren nun ständig um uns herum.
Lars hatte im Vorfeld Moskitohüte besorgt. Und so liefen wir fortan wie zwei bekloppte Imker durch die Gegend.
Ohne diese Teile wäre ein Weiterkommen nicht möglich gewesen.
Für die Hände hatten wir noch ein Skandinavien erprobtes Zeug, dessen Beipackzettel man besser nicht liest.
Das Zeug haben wir uns auch noch auf den Hut gesprüht.
So kamen wir mit nur ein paar Stichen davon. Dennoch war durch das Netz die Sicht nicht die beste.
Die ersten Kilometer kamen wir noch ganz gut voran. Bis zur Durchquerung des Flusses hatten wir noch einen guten Schnitt von 3,5 km/h.
Danach begannen die ersten kleinen Steinfelder und es ging immer wieder vor allem hoch und zwischendurch runter.
So langsam machte mir der schwere Rucksack zu schaffen.
Nach einer kurzen Rast hat Lars mir zum einen den Rucksack besser eingestellt, zum anderen noch etwas von Proviant abgenommen.
Damit ging es dann etwas leichter zu laufen.
Nun folgte das erste große Steinfeld. Bis zum Horizont waren einfach nur Steine zu sehen.
Hier musste jeder Schritt im Vorfeld beachtet werden. Ohne die Wanderstöcke wäre für uns hier Ende im sogenannten Gelände gewesen.
Mehr als zwei Stunden quälten wir uns durch diese Wüste. Von der Landschaft, die auch nicht besonders abwechslungsreich ist, bekommt man nichts mit.
Man geht wie ein Zombie mit Blick nach unten immer weiter, immer weiter, immer weiter...
Mittlerweile waren Lars und ich auch ziemlich durch. Es war kurz vor 3 Uhr, es gab keine Möglichkeit, das Zelt aufzustellen, das Wetter wurde schlechter und die Füße schmerzten.
Irgendwann war sich auch Lars nicht mehr sicher, ob wir es schaffen. Er brachte schon ins Spiel, dass wir uns am nächsten Tag von nem Boot aus der Bucht abholen lassen können.
"Scheitern ist auch eine Option", war bereits davor bei mir ein Gedanke, der sich richtig anfühlte.
Letztlich durchschritten wir noch das Tal der Milliarden Mücken und kamen an der Bucht an, an der wir uns mit Wasser versorgen und in der wir unser Lager aufschlagen konnten.
Wir schafften es, den größten Teil der Mücken vom Zelt fernzuhalten und schliefen erschöpft ein.
Im Rückblick ist es ganz schön krass, dass wir diese Strecke zu dieser Uhrzeit, in der körperlichen Verfassung und mit so wenig Pausen geschafft haben.Читать далее
ПутешественникIst ja zugegebenermaßen eine völlig bescheuerte Idee 😂 aber immerhin eine einzigartige Geschichte.
ПутешественникSuper Leistung 👍 Herren der Mücken😉
Путешественник
Und immer schön ein T dabei😬
ПутешественникMuss 'Mann' auf JEDEN FALL erlebt haben 😎