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  • Day 21

    Gemüselieferung und Walbeobachtungen

    July 3, 2018 in Ecuador ⋅ ☁️ 24 °C

    Eins der schönen Dinge an so einem kleinen Dorf ist, das man beliefert wird und einige Sachen direkt aus dem Auto verkauft werden. Auch so seltsame Dinge wie Eisen für Hauskonstruktionen. Was immer das bedeuten soll.
    Heute morgen nach dem Frühstück ist z.B. der Gemüsemann vorbei gekommen. Bzw. waren es zwei Männer, die mit mir 2 Stunden am Auto geschnackt haben. Über die aktuelle Situation in Venezuela, da Juan, einer der beiden gerade mit seinem Bruder vor zwei Monaten hier her geflohen ist.
    Über Sport, über Lieblingsessen, über die Wale, die hier gerade jeden Tag vorbei ziehen, natürlich über Fußball und auch wie alt wir alle sind. Hach, ist das schön, so viel jünger geschätzt zu werden :-)
    Währenddessen hab ich eine Ananas, Orangen, Salat, ne Zwiebel, Knoblauch, Paprika und Kartoffeln gekauft. 3 Euronen!
    Dann fuhr der Pickup der Familie des Hostels mit den beiden Kindern vor. Der einjährige stand auf dem Beifahrersitz am Fenster, der dreijährige stand hinten auf der Ladefläche des Pickups.
    Als alle aussteigen klettert der Dreijährige nicht hinten raus oder wird rausgehoben, sondern er klettert über das Fahrerdach auf das Auto und rutscht über die Scheibe auf die Motorhaube. Von dort dann auf die Stoßstange und nach unten. Er rennt ums Auto rum, klettert über die hintere Felge wieder auf die Ladefläche und wieder auf das Fahrerdach.
    Der Einjährige ist so groß wie ein Hund aus dem Dorf, der immer hier abhängt. Der Hund ist immer an seiner Seite, leckt die dreckigen Hände ab und hält seine Schnauze dem Kind mitten ins Gesicht. Dafür umarmt der Kleine den Kund und drückt ihn an sich, wie ein Kuscheltier.
    Etwas später taucht ein Mann auf dem Motorrad vorm Haus auf. Er verkauft Pan de Yucca kleine Brötchen aus Yucca Mehl und mit Käse eingebacken, die in einer Glasbox auf dem Gepäckträger warm gehalten werden. Unglaublich lecker!
    Als wir dann etwas später immer noch vorm Haus sitzen und quatschen, sehen wir wie die Wale in der Bucht vorbei ziehen. Ein Junges spielt und springt die ganze Zeit aus dem Wasser und lässt sich zurück auf die Oberfläche klatschen.

    Die Zeit der Wale hat gerade begonnen und ich hoffe, dass ich beim kiten mal einem begegnen werde.
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