Ecuador

June - July 2018
Like Nowhere Else, All In One Place, So Close. All You Need is Ecuador. Read more
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  • Day 1

    Ecuador, Quito

    June 13, 2018 in Ecuador ⋅ 🌙 13 °C

    Am 13. Juni geht’s von Kolumbien nach Ecuador. Ich bin etwas traurig, Kolumbien schon so früh zu verlassen. Das Land ist zu meinem absoluten Lieblingsland geworden und Ecuador muss sich ganz schön anstrengen, Kolumbien den Rang ablaufen zu können.
    Als ich früh morgens lande beginne ich zu lächeln, als ich aus dem neuen Flughafengebäude komme, welches erst ein paar Jahre alt ist. Die Sonne scheint. Die Luft ist sehr klar, weil tatsächlich nur 13 Grad sind, aber die Sonne ist aufgrund der Höhe so stark, dass es im T-shirt zu heiß ist. Im Hintergrund sind die riesigen Berge, teilweise schneebedeckt. Schon aus dem Flugzeug sind wir am Cotopaxi vorbei geflogen. 5897m, schneebedeckt ragt er südlich von Quito aus Ecuador.
    Ich kaufe ein Busticket und setze mich bis es losgeht in die Sonne.
    Der Bus fährt ca. 50min in die Innenstadt. Durch die Berge, durch Schluchten, über den Rio de Guayllabamba bis zur Busstation in die Innenstadt. Mein Hostel liegt in San Blas, in der Nähe der Old Town, wo ich die nächste Tage durch die Straßen schlendern werde und mir immer wieder sage, ja, du bist in einer Großstadt in Südamerika.
    Hier werden Bananen nicht nur einzeln mit 5-6 Stück verkauft, sondern in ganzen Stauden, in einem kleinen Raum an der nächsten Hausecke. Die Busse pusten hier dunkle Rauchwolken aus, wenn sie anfahren, daneben verkaufen Frauen Fleischspieße und Maisfladen vom Grill.
    Aufgrund der Höhe von 2850m, auf der Quito liegt, hab ich das Gefühl, das meine Kondition nicht nur im Keller sondern auch überhaupt nicht vorhanden ist. Ich kämpfe 3 Tage mit Kopfschmerzen und Appetitlosigkeit und will nur noch schlafen. Ein Küstenkind sollte vielleicht nicht vom Meeresspiegel innerhalb eines halben Tages auf 2850m fliegen. Wenn die Berge nicht so magisch wären, würde ich es hassen jeden Tag nach Luft schnappen zu müssen und das Gefühl zu haben, dass ich nur ein Lungenflügel habe.
    Ich nehme mir einfach Zeit für Quito. Noch keinen Plan was danach passiert, keine Eile zu haben alle tollen Sachen in Ecuador in kurzer Zeit machen zu müssen. Das genieße ich mehr als ich dachte. Ich habe 6 Wochen bis mein Bus aus dem Süden Ecuadors nach Peru geht.
    Vamos a ver.
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  • Day 5

    Quito - Old Town, Republica del Cacao

    June 17, 2018 in Ecuador ⋅ ⛅ 20 °C

    Mitten in der alten Innenstadt von Quito befindet sich ein Kakao Laden. Republica del Cacao. Bei dem Namen lässt mir mein Gehirn schon wie eine Fatamorgana die Schokolade im Mund zerschmelzen. Schon beim Eintreten riecht es nach Kakao und Kaffee und ich fühle mich gleich so wohl, dass ich am liebsten fragen würde "Darf ich hier arbeiten, ich würde gern hier bleiben?!" Geradeaus ist die Bar an der man Kaffee und natürlich Schokolade in allen Variationen bestellen kann. Kalt und heiß. Man steht vor einer riesigen Theke, die gefüllt ist mit Pralinen, Schokotörtchen, Keksen und Kuchen. Im Hintergrund läuft leise entspannte Salsa Musik und ein großer Fernseher über der Bar zeigt den Prozess der Ernte der Kakaobohnen bis zur Herstellung von Schokodessert- fluffig, schokobraun und cremig, wie es in Gläser abgefüllt wird. Ich würde am liebsten gleich so ein Glas in mich hinein schaufeln.
    Ich guck mich um. Die verschiedenen Produkte, die in den Regalen angeboten werden, bis ich am Ziel bin: ein Regal, 5m lang und 2m hoch mit Tafel Schokoladen in allen Variationen.
    Ich werde nett gefragt, was ich suche und meine Augen beginnen zu leuchten, als sie mir "claro que si" antwortet und mir ein paar Stücke Chili-Schokolade in meine Hand füllt.
    Ich hätte fast geweint, so gut schmeckt sie. Dunkle Schokolade aus der Provinz Los Rios, ca. 150km südwestlich von Quito mit genau der richtigen Stärke an Chili, wie ich es liebe. Ich wünschte ich könnte eine Tonne davon gleich mit Hamburg Süd zu Euch verschiffen, damit ihr auch probieren könnt.
    Direkt neben der Chili-Schoko im Regal steht eine Tafel mit Meersalz. Und Tino, Dir würde ich am liebsten davon ebenfalls eine Tonne nach Hause schicken. Du würdest wohl nie wieder andere Schokolade mit Meersalz essen.

    Und im Laden geht es direkt zum Kakao-Museum. Es wird gezeigt aus welcher Region der Kakao stammt, wie die Planzen aussehen, welche einzelnen Zutaten in der fertigen Schokolade sind und die Mitarbeiter werden einzeln vorgestellt, vom Manager bis zum Bauern. Sogar einen Einblick in die Küche hat man aus dem Museum.

    Irgendwann später, schweren Herzens verlasse ich die Republica del Cacao und schlendere in der Altstadt weiter. Vorbei an vielen Kirchen, Plätzen, kleinen Geschäften, die Piñatas, Socken oder einfach nur Klopapier verkaufen.
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  • Day 14

    Vom Land ans Meer: Mindo - Monpiche

    June 26, 2018 in Ecuador ⋅ ⛅ 17 °C

    Für 320km wird bei Google eine Zeit von 5 Std. +15 min angegeben. Da sind allerdings noch keine Zwischenstops / Umsteigezeiten eingerechnet.
    In Mindo bin ich gegen 11 Uhr los. Das bedeutet an der Straße warten, bis der Bus Richtung Küste vorbei kommt und mit einem Handzeichen einfach anhalten.

    Die nächsten Stunden verbringe ich also im Bus:
    - San Miguel de los Bancos - 22km, 24min
    - La Concordia - 80km, 1 Std 20min
    - Esmeraldas - 130km, 2 Std.
    - El Salto - 95km, 1 Std. 40min
    In El Salto, ein kleines Dorf mit ein paar wenigern Häusern direkt an der Hauptstraße, steige ich aus. Dem Busfahrer hatte ich in Esmeraldas "Tres Vias" genannt. Drei Straßen oder auch Y Straße genannt. Das ist einfach die Straße, die von der Hauptstraße runter ans Meer nach Monpiche führt. In diesem kleinen Ort vor dieser Y Kreuzung stand ich also im Dunkeln, denn es war schon ca. 21:30 Uhr. Aber es geht ja immer irgendwie weiter. Ein Mann im Pickup stand am Straßenrand und hat jemanden vom Bus abgeholt. Ich konnte also hinten auf der Ladefläche mitfahren und saß mit nem Grinsen im Regen und genoss die warme Luft, vermischt mit etwas Regen und Meeresluft.

    Nach 10 Stunden Reisezeit war ich endlich wieder am Ozean!
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  • Day 18

    Manta - häßlich oder schön?

    June 30, 2018 in Ecuador ⋅ ⛅ 23 °C

    Nach ner viel zu langen Busreise sind Annabel und ich endlich im Hotel angekommen. Ein Hotel, jahaa! Es war fast die billigste Variante, die wir in Manta mit Meerblick finden konnten. Nur leider sieht die Wahrheit manchmal anders aus. Das Hotel war ziemlich in die Jahre gekommen, der Blick ging statt zum Meer auf eine Baustelle zwischen den Häusern, der Röhrenfernseher war vermutlich aus den 80ern, Neonlicht strahlte von der Zimmerdecke und es gab keine Bettdecken, sodass ich nachts unter meinem Inlay- Laken gefroren habe.
    Aber es sol ja nur für ne Nacht sein. Zum Glück kann ich fast überall schlafen.

    Nach der ersten Nacht, doch etwas frierend, stehe ich morgens also vorm Hotel. Die Sonne scheint nicht, die Stadt ist grau. Der Fluß, der in Manta ins Meer mündet ist dreckig, also voller Müll, hellblaues-weißes Abwasser welches Richtung Meer sickert, ein merkwürdiger Gestank liegt in der Luft.
    Um einen besseren Eindruck zu bekommen gehe ich am Vormittag kurz in der Stadt und hab eigentlich ein Cafè zum frühstücken gesucht. Fehlanzeige. Ein Café, welches im Lonely Planet beschrieben wurde, hatte geschlossen. Es hatte sowieso fast alles geschlossen - war ja auch Sonntag. Nur die Elektronikgeschäfte hatten geöffnet, sodass ich wenigstens die WM im Schaufenster mit anderen Leuten auf der Straße sehen konnte.
    Schlussendlich habe ich ein Restaurant an einer Straße gefunden, in dem ne Menge Leute saßen und gegessen haben. Mir war eigentlich nur nach einem Kaffee und zusätzlich hat sie mir Bolón de queso empfohlen, ein ecuadorianisches Gericht, welches typisch für die Küste ist. Wie ein Kloß ( [kloːs] süddeutsch auch Knödel ;-)) aus grünen Bananen, Öl, Käse und Gewürzen. Dazu gibt's ein Spiegelei, Fleisch und Soße. Eigentlich lecker, aber gewöhnungsbedürftig zum Frühstück.
    Ich genieße die Atmosphäre, Fußball im TV oben an der Wand, Familien, die zusammen essen, Musik von der anderen Seite herüberschallend. Also zwischen dem etwas wuseligem Leben sitze ich am Tisch und genieße zu meinem Kloß nen guten Pott Kaffee.
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  • Day 19

    Weiter gehts nach Santa Marianita

    July 1, 2018 in Ecuador ⋅ ☁️ 21 °C

    Als ich vom Frühstück/Mittagessen aus der Stadt wieder zurück zum Hotel komme, verabschiede ich mich von Annabel. Sie bliebt leider noch eine Nacht länger im Hotel, weil sie erst wieder gesund werden möchte, bevor sie weiter Richtung Süden aufbricht.
    Leider war die Reise mit ihr viel zu kurz, aber vielleicht sehen wir uns in Peru wieder.
    Annabel, ich danke Dir auf jeden Fall für die tolle Zeit mit Dir und für die aufgeschlossenen und schönen Gespräche! Ich hoffe sehr wir sehen uns bald wieder und ich wünsch Dir ne wunderbare und unvergessliche Zeit hier in Südamerika!

    Gegen Mittag habe ich den Bus vom Hotel durch die Stadt zum Terminal genommen, 25 Cent. Am Terminal habe ich festgestellt, dass kein Bus direkt bis Santa Marianita fährt, sondern nur bis San Mateo, ein kleines Dorf welches direkt am Meer zwischen Manta und Santa Marianita liegt. Der Bus hat mich für 60 Cent mitgenommen und dann an der Hauptstraße bei San Mateo rausgelassen und von dort bin ich zu Fuß weiter. Laut Busfahrer kein Problem, es geht immer gerade aus. Die Landschaft ist hügelig und kahl, als ob es hier Monate nicht geregnet hat. Ziegen laufen auf der einen Seite, Häuser werden auf der anderen Seite neu gebaut. Es geht berghoch und bergrunter und so langsam hab ich das Gefühl, das der Busfahrer ziemlich sportlich unterwegs ist, als er sagte, das man die Strecke gut laufen könne.

    Ein rotes Auto hält neben mir und ich nehme meine Kopfhörer raus. Ob ich nach Santa Marianita möchte und ob ich mitfahren möchte :-)
    Oh wie dankbar bin ich der Familie, das sie angehalten und mich mitgenommen haben! Die Familie ist gerade hergezogen und hat eine Apotheke im Dorf. Lenni der Sohn fährt mich bis zum Hostel.
    Das Hostel liegt am Ende des Dorfes, oben auf dem Hügel. Ein Bambushaus mit ner großartigen Aussicht aufs Meer.

    Es ist genau das, was ich gesucht habe!
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  • Day 20

    Santa Marianita

    July 2, 2018 in Ecuador ⋅ ⛅ 26 °C

    An meinem ersten Tag hier in Santa Marianita bin ich gegen Mittag erst einmal zum Mini Market gegangen, um ein paar Sachen für die nächsten Tage zu besorgen. Ein kleiner Laden, der das Nötigste hat. Ich kaufe Milch, Linsen, Pasta, Bananen, Oregano und bekomme zwei Limetten geschenkt, weil sie aus dem Garten hinter dem Laden sind.
    Auf dem Rückweg winken mir immer wieder Leute aus deren Häusern oder dem Garten zu. Einige lachen auch, aber das liegt wohl eher daran, dass ich mit Kopfhörer die Songs der ecuadorianische Playlist laut mitsinge.
    Gegen Nachmittag gehe ich vom Hostel einen kleinen Trampelpfad runter zum Strand. Der Strand ist 4km lang, meist Sandstrand. Mir begegnen vielleicht 5 Menschen am Strand, im Wasser sind ca 15 Kiter. Es sind perfekte Bedingungen und ein Traum mit den Wellen und dem Wind! Als ich die Kiteschule erreiche und das Material ausleihe, bekomme ich das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht und will nur noch aufs Wasser.
    Es ist eine gute Session und ich komme zum Sonnenuntergang aus dem Wasser und bin glücklich.
    Die Wale ziehen regelmäßig hier vorbei und manchmal sind auch Delfine nicht weit entfernt. Ich hoffe, die nächsten Tage während des kitens welche zu sehen.

    Schon heute, weiß ich das ich hier länger bleiben werde.
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  • Day 21

    Gemüselieferung und Walbeobachtungen

    July 3, 2018 in Ecuador ⋅ ☁️ 24 °C

    Eins der schönen Dinge an so einem kleinen Dorf ist, das man beliefert wird und einige Sachen direkt aus dem Auto verkauft werden. Auch so seltsame Dinge wie Eisen für Hauskonstruktionen. Was immer das bedeuten soll.
    Heute morgen nach dem Frühstück ist z.B. der Gemüsemann vorbei gekommen. Bzw. waren es zwei Männer, die mit mir 2 Stunden am Auto geschnackt haben. Über die aktuelle Situation in Venezuela, da Juan, einer der beiden gerade mit seinem Bruder vor zwei Monaten hier her geflohen ist.
    Über Sport, über Lieblingsessen, über die Wale, die hier gerade jeden Tag vorbei ziehen, natürlich über Fußball und auch wie alt wir alle sind. Hach, ist das schön, so viel jünger geschätzt zu werden :-)
    Währenddessen hab ich eine Ananas, Orangen, Salat, ne Zwiebel, Knoblauch, Paprika und Kartoffeln gekauft. 3 Euronen!
    Dann fuhr der Pickup der Familie des Hostels mit den beiden Kindern vor. Der einjährige stand auf dem Beifahrersitz am Fenster, der dreijährige stand hinten auf der Ladefläche des Pickups.
    Als alle aussteigen klettert der Dreijährige nicht hinten raus oder wird rausgehoben, sondern er klettert über das Fahrerdach auf das Auto und rutscht über die Scheibe auf die Motorhaube. Von dort dann auf die Stoßstange und nach unten. Er rennt ums Auto rum, klettert über die hintere Felge wieder auf die Ladefläche und wieder auf das Fahrerdach.
    Der Einjährige ist so groß wie ein Hund aus dem Dorf, der immer hier abhängt. Der Hund ist immer an seiner Seite, leckt die dreckigen Hände ab und hält seine Schnauze dem Kind mitten ins Gesicht. Dafür umarmt der Kleine den Kund und drückt ihn an sich, wie ein Kuscheltier.
    Etwas später taucht ein Mann auf dem Motorrad vorm Haus auf. Er verkauft Pan de Yucca kleine Brötchen aus Yucca Mehl und mit Käse eingebacken, die in einer Glasbox auf dem Gepäckträger warm gehalten werden. Unglaublich lecker!
    Als wir dann etwas später immer noch vorm Haus sitzen und quatschen, sehen wir wie die Wale in der Bucht vorbei ziehen. Ein Junges spielt und springt die ganze Zeit aus dem Wasser und lässt sich zurück auf die Oberfläche klatschen.

    Die Zeit der Wale hat gerade begonnen und ich hoffe, dass ich beim kiten mal einem begegnen werde.
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  • Day 22

    Kiten in Ecuador

    July 4, 2018 in Ecuador ⋅ 🌙 9 °C

    Santa Marianita ist der beliebteste Ort um kiten zu gehen. Die Kombination aus breitem und dem 4km langem Sandstrand sind ideal um die Schirme gut landen und starten zu können. Außerdem herrschen hier von Juni bis November gute Windbedingungen und es gibt auch fast das ganze Jahr Wellen, um an den benachbarten Stränden Wellenreiten gehen zu können.
    Es befinden sich einige Kiteschulen am Strand, aber der ist lang genug, um sich nicht in die Quere zu kommen und es gibt wirklich ausreichend Platz auf dem Wasser.

    Die Walsaison hat gerade begonnen und wenn man zur richtigen Zeit am richtigen Ort auf dem Wasser ist, kann man direkt neben den Walen kiten. Und es wurden auch hin und wieder Delfine und Schildkröten gesichtet.

    Nach dem kiten laufe ich im Sonnenuntergang am Strand zurück zum Hostel, wo wir abends Pizza machen und sie auf dem Lagerfeuer "grillen".

    Dieser Ort ist irgendwie perfekt. Land, Leute und Natur sind großartig und ich entscheide mich einfach ein paar Tage länger als geplant hier zu bleiben.
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  • Day 28

    WM in Ecuador

    July 10, 2018 in Ecuador ⋅ 🌙 22 °C

    Ecuador ist bei der WM nicht dabei. Aber nichts desto trotz sind hier natürlich alle fußballverrückt. Nicht jeder hat einen Fernseher, aber umso mehr wird sich dann mit und bei Nachbarn und Freunden getroffen. Oder auf der Straße.
    In Manta wollte ich mir morgens nach dem Aufstehen einen Kaffee holen und bin dann beim Spiel Spanien gegen Russland an einem Elektrofachgeschäft vorbei gekommen. Mehrere Fernseher, die dort verkauft werden standen zur Fensterscheibe gedreht und zeigten das Spiel. Nachdem ein Mann mit seinem Fahrrad-Limo-Verkaufsstand auf der Straße angehalten hat und sich mit dem Straßenfeger über das Spiel unterhielt, habe ich mich ebenfalls einfach dazugestellt und somit kamen mehr und mehr Leute, die auf der Straße und auf dem Bürgersteig das Spiel verfolgt und mit den Spaniern mit gefiebert haben. Eine sehr lustige Runde.
    Das Spiel Belgien gegen Frankreich habe ich in einem Supermarkt in Santa Marianita geguckt. Ja genau, im Supermarkt, in einem Mini-Market. Ca 25qm Verkaufsfläche für Schreibhefte für die Schule, über Pflaster bis zu Nudeln. An der Wand auf der linke Seite des Raumes wurde ein Fernseher montiert. Davor haben wir alle auf Plastikstühlen gesessen und die WM geguckt. Hin und wieder kam jemand, der Zigaretten oder Eier gekauft hat. Ein Polizist stand zwischendurch in der Tür und hat nach dem Ergebnis gefragt.
    Mitten im Spiel kam dann auch noch ein Huhn rein, das sich wohl erhofft hat, etwas zu essen zu finden. Es spazierte langsam und vorsichtig quer durch den Raum und ist zur Hintertür wieder raus.
    Ich saß auf dem Stuhl und musste nur noch grinsen, weil es für alle die im Raum saßen so wahnsinnig normal war.

    Kroatien gegen England habe ich 82 min. verpasst. Weil der Wind so gut war, bin ich viel länger kiten gewesen, als ich wollte. Ecuablue, die Strandbar hat eine Leinwand im obersten Stock aufgebaut und noch nass wie ich war, bin ich mit meinem Handtuch umgewickelt schnell hoch und hab mich in einen der chilligen Sessel gesetzt und mich von einem Ami schnell auf Stand bringen lassen. Verlängerung. Dann das Tor der Kroaten. Die Euphorie mit der die Mannschaft sich über das 2:1 freut springt über nach Ecuador, in diese Strandbar in der ich mit Gänsehaut saß und zusammen mit Ecuadorianern, Amis und Australiern mit den Kroaten mit juble. Das erste Mal steht Kroatien im WM Finale!
    Fußball verbindet die Welt.
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  • Day 33

    WM Finale und kiten

    July 15, 2018 in Ecuador ⋅ ⛅ 24 °C

    Heute ist WM Finale. Um 10 Uhr beginnt das Spiel Kroatien gegen Frankreich. Ich frühstücke vorher schnell und gehe am Strand entlang zur Bar Ecublue. Es wurde ein ziemlich chilliger Bereich abgedunkelt und eine große Leinwand aufgebaut. Auch hier sind viele Nationalitäten vertreten: Schweiz, USA, Ecuador, Kolumbien, Costa Rica, Canada, Libanon, Niederlande, Frankreich und wir Deutschen.
    Wie beim letzten Spiel waren die Ecuadorianer für Kroatien. Sympathie für die Überraschung, das gefällt mir.
    Statt Bier gibt's bei mir heute mal Kaffee während des Spiels. Es ist ja auch erst 10 Uhr.
    Was soll's, Bier gibts halt später.

    Als die Übertragung aus Moskau gekappt wird, checken wir kurz den Wind und welchen Kite wir aufpumpen können.
    Ein Tag mit weniger Wind und weniger Wellen, aber dafür kommen heute die Wale sehr dicht an das Ufer. Die Chance einem Wal neben sich auftauchen zu sehen, ist also nicht so gering.
    Man sieht viele Wale mit ihren Jungen, die langsam von Norden nach Süden schwimmen. Die "Kleinen" spielen, springen aus dem Wasser und lassen sich wieder auf die Oberfläche klatschen. Oder sie strecken die Schwanzflosse nach oben oder gucken einfach mit dem Kopf raus.
    Es ist unfassbar, dass man hier am Strand ist und einfach stundenlang aufs Meer gucken kann und lächelt.
    Als die Übertragung zwar wieder standhaft ist, aber dann fest steht, dass die Kroaten in der zweiten Hälfte keine Kraft mehr haben, die Franzosen zu schlagen, kehrt fast schon normaler "Kitealltag" zurück. Immer öfter checken die Leute den Wind.

    Nach dem Spiel ist es bei uns Mittag, die perfekte Zeit, den der termische Wind setzt meist gegen 12-14 Uhr ein. Alle sind heiß aufs kiten, sodaß wir relativ schnell raus aus dem Fußballfieber und im Kitefieber drin sind.
    Also ab aufs Wasser!
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