Mozambique
Municipal Market

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Travelers at this place
    • Day 13

      Mosambik-Insel

      February 17, 2023 in Mozambique ⋅ ☁️ 28 °C

      Willkommen in Mosambik, beziehungsweise auf der vorgelagerten Mosambik-Insel. Mit einer Größe von 1,5km2 ist sie doch sehr überschaubar, aber offensichtlich nicht uninteressant. Mosambik-Insel war nämlich mal Landeshauptstadt (dass das nichts bedeutet, habe ich ja gestern gelernt), aber der Großteil der Insel gehört zum UNESCO Weltkulturerbe.
      Aufgrund der geringen Größe beschloss ich einmal die Insel zu Fuß zu umrunden. Oma verbrachte leider die halbe Nacht auf der Toilette und war entsprechend nicht so begeistert von dem Gedanken, das auf afrikanischen Toiletten fortzusetzen und blieb auf dem Schiff.
      Wir musste wieder tendern. Am Hafen bzw. Steg ging es dann los mit der ‚Wanderung‘. Unzählige Kinder warteten auf die Meute vom Schiff. Im ersten Augenblick fand ich das total süß, denn ihre portugiesische Begrüßungen verstand ich, aber leider auch alles was folgte. Sie bettelten, wollten Geld, betonten wie hungrig sie sind. Puh. Ich lief weiter. Die Nord-Süd-Ausrichtung der Insel betrug ungefähr 3km. Ein kleiner Junge hat mich komplett von Norden bis Süden ‚begleitet‘ und fragte alle paar Meter nach Geld. Irgendwann schlug es bei mir dann auch um. Es war einfach anstrengend. Ich riss mich aber natürlich zusammen und versuchte das zu kaschieren, denn ich hatte natürlich auch Mitleid und konnte aufgrundessen, was ich im Süden sah, total verstehen, dass sie bettelten. Wer würde das in so einer Situation nicht tun!
      Der Weg in den Süden war geprägt von morbidem Charme: Unzählige bunte Kolonialbauten, kurz vor dem Verfall. Es regnete leicht, was nach der Hitze der letzten Tage echt angenehm gewesen ist, auch wenn mein Regenschirm kaputt war und ich einfach so durch den Regen schlenderte.
      Laut Reiseführer konnte man im Süden die traditionell afrikanische Lebensweise sehen. Ich rege mich immernoch über diese Formulierung auf, denn was ich vorfand waren Slums. Überall waren Kinder, zum Teil nackt. Sie entledigten sich mitten auf der Straße. Kleine Kinder trugen die Babys traditionell auf dem Rücken. Die Hütten waren sehr einfach, teilweise halb verfallen. Es war alles sehr einfach, sehr ärmlich - wie aus einer Akrika-Dokumentation über Armut. Der Anblick hat mich so schockiert, dass ich mich nicht traute Fotos zu schiessen. Wozu auch. Das als ‚traditionell afrikanische Lebensweise‘ zu betiteln, finde ich echt geschmacklos. Als ob es afrikanisch wäre im Dreck zu leben, als ob die Menschen hier das freiwillig machen würden, als ob sie eine Wahl hätten. Die meisten Kinder begrüßten mich aber sehr freundlich mit einem Lächeln im Gesicht, die wenigsten fragten hier im Süden nach Geld.
      Ganz im Süden der Insel befindet sich eine 3,5km lange Brücke, die zum Festland führt. ‚Brücke’ ist auch leicht übertrieben, denn eigentlich sieht’s eher aus wie ein langer Steg auf Holzbalken. Ich würde eher das Boot nehmen. Auch mein Versuch Geld abzuheben scheiterte kläglich. Witzig war allerdings, dass der Geldautomat nicht verbaut gewesen ist und man ihn wirklich einfach mitnehmen könnte, wenn man wöllte. Das wäre zumindest eine Lösung für mein Geldproblem gewesen.
      Auf dem Rückweg entschied ich mich noch dazu kurz in einem Café zu verweilen - es gab nämlich WLAN und das sah man auch am Klientel: Ausschließlich Kreuzfahrtbuddies.
      Nachdem ich alles erledigt hatte, ging ich zurück aufs Schiff, hier gab es erstmal Kuchen. Klar. Ich war schließlich ausgehungert. Anschließend musste ich erstmal Oma suchen, denn auf der Kabine war sie nicht. Nachdem ich Sie wohlauf gefunden haben, spielten wir ein paar Runden Rommeécup. Das Kino-Programm ist so ansprechend, dass wir uns wieder fürs Kino entschieden und uns ‚Green Book‘ anschauten. Bei einem leckeren Grand Manier, Pianoklängen und einer handvoll Salzstangen, ließen wir den Abend dann ruhig ausklingen.
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    You might also know this place by the following names:

    Municipal Market

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