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  • Day 142

    Rettungsdienst🚑🚒 in Seattle

    September 2, 2022 in the United States ⋅ ☀️ 17 °C

    Am Morgen bin ich einfach mal zum großen Krankenhaus gelaufen, weil dort auch eine RTW Wache untergebracht ist, und habe den ersten Paramedic angesprochen, den ich gefunden habe. Auch wenn ich nicht auf einem RTW mitfahren durfte, haben mir die Kollegen vor Ort gerne ihre RTWs gezeigt und waren sehr interessiert an einem Austausch.
    Der Rettungsdienst wird in Seattle vom Fire Department durchgeführt, das heißt alle Paramedics (ALS-Anwender nach einjähriger Fortbildung) sind vorher Feuerwehrmänner (BLS-Anwender) gewesen. Die Feuerwehr fährt grundsätzlich zu allen BLS-Einsätzen, und wenn weitere Hilfe benötigt wird, werden die RTWs nachgefordert, um ALS-Maßnahmen durchzuführen. Das Programm wird „Medic One“ genannt. Drogenüberdosis, Stechereien und Schießereien sind wohl an der Tagesordnung, wodurch invasive Maßnahmen deutlich häufiger angewendet werden, als bei uns.
    Die Hilfsfrist beträgt 7 Minuten und zu größeren Lagen fährt der Chief mir raus, ähnlich wie bei uns der OrgL.
    Die RTWs sind sehr ähnlich ausgestattet wie bei uns. Als ELG wird ein Lifepack verwendet. Neu sind nun Videolaryngoskope auf den RTWs, außerdem sind einige Medikamente unterschiedlich und für die Reanimation sind schon alle Medikamente in fertig aufgezogenen Spritzen vorrätig.
    Es gibt mobile Datenerfassung und mit dem „Harbourview Medical Center“ ist ein Maximalversorger in direkter Nähe, der auch als Traumazentrum für den Nordwesten der USA dient. Die Einsatzzahlen sind ähnlich, wie in Husum. Ich habe aber auch mit einem Kollegen gesprochen, der vorher südlich von Portland gearbeitet hat. Dort betrug das Einsatzgebiet über 100km in eine Richtung und es hat manchmal Stunden gedauert, um einen Einsatzort in den Bergen zu erreichen. Also auch in den USA ist der Rettungsdienst sehr divers, vielleicht kann ich ja woanders mal mitfahren.😊
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