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  • Day 20

    Heiß, heißer ⏩Baseball in Phoenix !

    August 30, 2017 in the United States ⋅ 🌙 33 °C

    Gegen Nachmittag erreichten wir die Stadt Phoenix, von der ich bis dato nicht mehr wusste, als das sie 30 Sekunden in "Twilight" als ehemaliger Wohnort von Bella vorkommt.
    Laut Internet lag unsere Hotel nah am Zentrum, weswegen wir von dort aufbrachen, um uns mit der unbekannten Stadt bekannt zu machen. Als erstes fiel die sengende Hitze auf, wie ich sie in keinem Land je erlebt habe, sie fühlte sich an, als würde sie jedes einzelne Fitzelchen meiner Haut verbrennen und wegen der das Atmen vergleichbar mit dem in finnischen Saunen war. Mit diesem lodernden Feuer auf der Haut, war das Laufen mühsam, doch in Phoenix gab es eh nicht viel zu entdecken, da das Stadtbild von Betonbauten, zahlreichen leeren Parkplätze und breite saubere Wege und Straßen durch doninierr ist.
    Aber gut, uns trieb es erst einmal in eine gemütliche Restaurant - Bar, die, wie so vieles nahe der Grenze zu Mexiko, mexikanisch angehaucht war, dementsprechend überfordert waren wir mit dem in doppelten Sinn heißen Essen: scharf und dampfend wurden uns Gerichte geliefert, deren spanischer Name uns wenig sagte, die aber alle vorzüglich schmeckten. Dort betrachteten wir auch kurze eine Baseballspiel Übertragung, die dazu veranlasste, dass ich wehmütig mitteilte:"Das steht übrigens auch auf meiner To-do in America - Liste, dazu hat unsere Reise aber keine Zeit geboten..."

    Niemand hätte zu diesem Zeitpunkt für möglich gehalten, dass wir uns kurz darauf tatsächlich in einem Baseball Stadion beim Match zwischen Gastgeber D-Backs und L.A. Auf der Tribüne versehen. Und das kam so:
    Vom unspektakulären Zentrum Phoenix' gleichgültig gestimmt, folgten wir planlos aber neugierig einer Menschenmasse, mit der wir vors Stadion schwommen. Ganz spontan spielten wir mit dem Schnappsidee einem der Farbigen Tickets für das, wie wir erfuhren, Baseballspiel, abzukaufen. Aus Schnappsidee und meinem Traum wurde traumartige Realität und in Null Komma nix waren wir stolze Besitzer eines von 20$ auf 12,50 runtergehandelten Tickets (da das Spiel schon seit einigen Minuten zugange war) und wurden durch Flughafenkontrollen gleichende Sicherheitmaßnahmen herein gelassen.
    Die folgenden 3 (!) Stunden (ein Baseballspiel endet nach variabler Zeit nachdem 9 sogenannte "Inings" gespielt wurden) machtem wir große Augen, versuchte Mithilfe der Schl**** Goggle und intensiven analytischem Beobachten das Spiel und seine Regeln zu verstehen. Wir freuten uns über die Kiss Cam, die uns aus amerikanischen Teeniefilmen en Begriff war, jubelten mal mit den einen, mal mit den anderen mit, bis wir endlich ALLE verstanden, dass Phoenix in weiß spielt. Nungut, die Tatsache, dass Arizona weiß, hellgrau trug, machte es uns Unwissenden nicht einfach. So war es schon amüsant, dass selbst nach 180 Spielminuten unsere Daddy's fragten, welches Team Phoenix sei, besonders amüsant allerdings, dass Daddy zunehmends ungeduldig und genervt war, wenn er nicht sofort verstand, warum neben ihm gerade gejubelt wird, was ganz offensichtlich seine Genuß des Spiels eindämmte😀 Immerhin klärte uns ein vor uns sitzender und sehr patriotischer Ami über gewisse Rituale wie z.B Erdnüsse beim Spielen essen auf.
    Immer wieder neigte man dazu, daß sich Darbietende mit Fußballspielen zu vergleichen, deren Popularität in Deutschland ja mit Baseball in America vergleichbar ist. Es fiel auf, dass es viel geselliger und entspannter ist, da man zwischen den Sets öfter mal plaudern oder was essen kann. Durch die Interaktion mit den Zuschauern, die neben der Kisscam kleine Spiele oder das begehrte Werfen von Spielbällen ins Publikum umfasst, wird es wesentlich unterhaltsamer und das Spiel an sich sorgte stetig für (An) Spannung und Jubel, wie es kein Fußballspiel könnte. Insgesamt waren Menschen aller Gesellschaftsschichten, Nationalitäten und Altersstufen zusammen und erhitzen durch ihr Mitfiebern das (zum Glück klimatisierte) Stadion 😍 muss man mal erlebt haben!

    Als wir am nächsten Morgen von einer Einheimischen in unseren Glauben, dass man tatsächlich nichts in Phoenix machen kann, bestätigt wurden, suchten wir Gewässer um den unaushaltbaren Temperaturen zu trotzen. Dabei mussten wir etwas enttäuscht feststellen, dass Großteile des auf unseren Karten verzeichneten Salt Rivers ausgetrocknet waren. Letztlich fanden wir doch einen Fluss, in dem wir wie Flusskrebse im angewärmtem 30cm hohen Wasser lagen, dessen Entspannungsfaktor durch unglaublich starke Strömung eingeschränkt wurde.
    Nach dem Abkühlen fuhren wir noch an dem Saguaro Lake vorbei, der allerdings eher für Bootsbesitzer interessant ist.
    Danach ging es durch filmreife Kakteenlandschaft kurzerhand zur Ghost Town Goldfield, in der ihrem Namen entsprechend im 19Jhdt. Gold abgebaut wurde. Die hölzernen Laden- und Saloon Fassaden boten perfekte Fotokulisse und es war schön zu glauben, all das sei bon früher erhalten. Doch der Minenführer im kostümierten Cowboyoutfit klärte uns auf, dass vieles in dies kultigen Örtchen für Touristen erbaut wurde, dennoch war alles an der Oberfläche ebenso authentisch wie darunter, wo gerade Erwähnter uns in einer Führung durch die Goldmine Leben und Arbeiten der Minenarbeiter näher brachte und regelrecht spüren ließ. Besonders erstaunt waren wir über XY, ein erfahrener Minenarbeiter, welcher 13 Tage mit einer Flasche Wasser und 4 Wachskerzen zugeschüttet dort unten überlebte.

    Nach diesen Ausflug in alte Zeiten tickte unsere Reiseuhr leider wieder, weswegen wir nach Tucson aufbrachen.

    FUNFAKT: Selbst Einheimische, wie wir von unserem Uber Fahrer und einer getroffenen Frau noch erfahren sollten, bezeichnen Phoenix als Stadt ohne Kern oder schlichtweg als strange und schauten uns an wie ein Auto, als wir uns erkundigten, was ma in Phoenix machen oder sehen könnte.

    FUNNY STORY: Was man nicht alles für ein schönes Foto opfert, heutzutage, bewies Andy, als er nach Einstellen des Selbstauslösers zu uns gerannt kam und auf dem Weg gefährlich nah an Kakteen entlangschrabbte. Nach 30 sekündiger Fotoserie entdeckte wir, dass der vermeintliche Kratzer am Beine, den Andy sich mit der Hand hatte abstreifen wollen, nun in Form eines 5cm Stück Kaktus rief in seine Hand verankert war😂 Ebenso wie aus seine Hand war an diesem Tag des Öfteren Splitter aus Flip Flops rausholen angesagt 😝

    FRAGT EUCH MAL: Aber hey, dafür hat Dad ganz andere Sachen, wie z.B gewisse Spielabfolgen registriert. Was wäre euch aufgefallen, worauf hättet ihr wohl den Fokus gelegt, wenn 100 neue Eindrücke auf Euch einprasseln? Wäre es eher das Verhalten der Fans, das Design der Trikots, die Architektur des Stadiums oder tatsächlich das Spiel?
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