New Zealand
Island Cliff

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Travelers at this place
    • Day 60

      Vanished World und Aviemore Dam

      January 10 in New Zealand ⋅ ☁️ 23 °C

      Für die Strecke von der Waitangi West Campsite in den schmucken Küstenort Oamaru hatte ich eigentlich zwei Etappen von je etwa 50 Kilometer eingeplant. Nach dem dritten Tag mit eher dürftigen Mahlzeiten, ohne Dusche und dem starken Verlangen mich und mein Equipment vom klebrig-staubigen Dreck zu befreien, beschloss ich, alles an einem Tag zu fahren.

      Die schneebedeckten Gipfel lagen einen Tag zurück und die letzten Ausläufer der Südalpen waren bereits in Sichtweite. Für heute Stand keine allzu spektakuläre Fahrt auf dem Programm. Die letzten Tage hatte ich jeweils ab dem frühen Nachmittag Gegenwind. Deshalb räumte ich bereits im Morgengrauen mein Camp. Die Campsite war ohnehin nicht sehr einladend und erinnerte eher an ein verlassenes Festivalgelände.

      Der erste Teil der Strecke führte der Asphaltstrasse entlang zum Aviemore Dam nach Kurow. Kurow ist bekannt für zahlreiche Fossilienfunde und beherbergt auch ein Museum, auf dessen Besuch ich aber verzichtete. Anschliessend folgte ein toller Graveltrail durch die Wetlands nach Duntroon. Duntroon ist der Ausgangspunkt zur "Vanished World", einer urtümlichen Fels- und Klippenlandschaft. Auch hier wurden Fossilien gefunden. Ausserdem gibt es Höhlen mit jahrhundertealten Maori-Malereien. Auf Sightseeing hatte ich jedoch keine Lust. Dafür stattete ich der Bäckerei mit angeschlossenem Cafe einen Besuch ab.

      Beim grössten Teil der in neuseeländischen Cafes angebotenen Backware dreht sich mein Magen nur schon beim Betrachten um. Ich kann mir beim besten Willen nicht erklären, wie mit Käse und Dosen-Spaghetti überbackene Toastscheiben oder Pizzaschnitten mit Chicken Nuggets und Barbecue-Sauce mit dem Berufstolz der Bäckermeister:innen vereinbart werden können 🤢🤮.

      Immerhin hatte das Cafe in Kurow eine ansehnliche Auswahl an Pies und frische Sandwiches in der Auslage. Ich entschied mich für die vegetarische Variante eines Hüttenkäse-Sandwiches. Bei allem Wehklagen muss ich den Kiwi-Cafes eines zugutehalten: Der Kaffee ist immer fantastisch und nicht vergleichbar mit dem wässrigen Gesöff, welches beispielsweise in Nordamerika serviert wird.

      Im Cafe vernahm ich am Tisch hinter mir plötzlich vertraute Begriffe wie "Schoggimilch" und "Rüeblichueche". Tatsächlich sass da eine junge Familie aus der Deutschweiz, welche ebenfalls auf zwei Rädern unterwegs ist. Mit zwei Kindern im Schlepptau hatte sie dieselbe Strecke wie ich zurückgelegt und war schon fünf Tage unterwegs. Die Kids im Alter von etwa sieben und neun Jahren sogar mit den eigenen Velos! Chapeau!

      Von Duntroon aus folgte ich der letzten offiziellen Etappe des "Alps 2 Ocean Trail" nach Oamaru. Die Strecke war kurzweilig und schlängelte sich durch die hügelige Landschaft und entlang einer stillgelegten Bahnstrecke. Am frühen Nachmittag kam ich an meinem Sehnsuchtsort an und stand wohl fast eine Viertelstunde unter der Dusche. Danach gab es ein Ribeye-Steak und zwei Gläser Pinot Noir im gemäss Campingplatz-Besitzerin besten Restaurant der Stadt.

      Den Abend liess ich im Hafen ausklingen und wartete im schönsten Abendrot auf die bei Einbruch der Dunkelheit zum Landgang einkehrenden blauen Zwergpinguine.
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    You might also know this place by the following names:

    Island Cliff

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