• Der Indische Ozean zeigt, wer Chef ist

    29. november, Indischer Ozean ⋅ 🌧 24 °C

    Nach Port Elizabeth beginnt der große blaue Teil unserer Reise: vier Seetage liegen vor uns, rund 2.000 Kilometer offene Wasserfläche Richtung Komoren. Erst wirkt alles noch friedlich, ein sanftes Schaukeln, ein bisschen Wind. Doch je weiter wir nach Norden fahren, desto deutlicher wird: Der Indische Ozean hat heute ein bisschen Drama im Sinn.

    Die Wellen werden höher. Der Wind legt zu.
    Und dann ist er da: der Orkan.
    Ein ausgewachsener Sturm mit Windgeschwindigkeiten von über 60 Knoten – fast 120 km/h. Die See baut sich auf drei, dreieinhalb Meter auf. Das Schiff nimmt die Wellen sauber, aber man spürt die Kraft. Es hackt. Es knarzt. Und wir laufen für anderthalb Tage und eine Nacht etwas breiter als sonst.

    Zum Glück werden wir nicht seekrank. Viele Gäste sind bleich - aber wir halten uns gut. Drinnen an Bord bleibt alles sicher, nichts kippt um, nichts fliegt durch die Gegend. Aber draußen? Da tobt das Element.

    Die obersten Decks werden geschlossen, die Pools gesperrt. Wir schieben die Balkontür auf - nur für den Moment, und sofort schreit uns der Orkan ins Gesicht, drückt uns die Luft entgegen wie ein unsichtbares Kissen. Genau das macht diesen Moment so intensiv. Man fühlt: Das hier ist echter Ozean. Das hier ist wild.

    Nach gut 36 Stunden wird der Sturm schwächer. Der Wind beruhigt sich, die Wellen glätten sich langsam, und die Sonne findet wieder durch die Wolken.

    Eine Reise, die zeigt, wie mächtig, wie unberechenbar und wie wunderschön dieser Planet ist.
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