• Tag 25: Kings Canyon, Glen Helen Lodge

    October 18, 2019 in Australia ⋅ ⛅ 32 °C

    Der Kings Canyon ist eine große Schlucht im Watarrka Nationalpark.
    Um diesmal bei den Ersten zu sein, klingelte der Wecker heute schon kurz nach 5 Uhr, in stockdunkler Nacht. Trotzdem standen wir auf und fuhren vom Campingplatz ohne Frühstück zum Kings Canyon in 20 km Entfernung. Der Himmel verfärbte sich nun schon und es dämmerte. Im Auto gabs schnell fertigen Ice Coffee und ein paar Kekse. Wir wollten heute vor den Fliegen und Touristen sowie der Hitze unterwegs sein. Fliegen und Touristen waren jedoch schon einige da, vor allem wieder Asiaten, die hier immer in Gruppen durch die Sehenswürdigkeiten geführt werden.
    Der Weg führt in der Höhe rund um den Canyon. Also gings erstmal sehr steil aufwärts, mit Hunderten von Felsstufen und einigen schönen Aussichten. Zum Glück wars noch kühl. Oben ging der Weg über Felsplatten, auf und ab, oft am Abgrund vorbei mit wunderschönen Aussichten. Die roten Felsen begannen in der Morgensonne zu glühen, ebenso wie der Fotoapparat.
    An vielen Stellen warnten die Schilder vor den Gefahren am Abgrund.
    Der Weg ist 7.1 km lang und war mit 3-4 Stunden angegeben, was uns schon sehr gewundert hat. Dieses Schneckentempo sind wir nicht gewöhnt. Doch nach Hunderten von Fotostopps konnten wir es verstehen. Der Weg ist so unwahrscheinlich schön, an jeder Ecke bleibt man stehen und entdeckt etwas Besonderes; nicht nur die Felsen, auch Bäume, Sträucher, Gräser und Palmen lassen einen staunen. Die Farben der Felsen wechseln andauernd, je nach Beleuchtung.
    Am Ende eines Tals lag ganz unerwartet unter Steilwänden versteckt ein kleiner See, der bei den Anangas heilig war. Dort saßen wir eine längere Zeit auf den schattigen Felsen am Ufer.
    Der Weg führte weiter am Canyon entlang im Kreis, steile Holztreppen führten uns durch ein Tal und kleine Brücken überquerten tiefe Felsspalten.
    Am Ende des Höhenwegs gingen wieder ein paar Hundert Felsstufen abwärts und nach 3,5 Stunden waren wir wieder unten am Parkplatz. Inzwischen war es ziemlich heiß geworden und wir waren sehr froh, dass wir so früh gestartet waren.
    Danach fuhren wir noch 250 km im angenehm klimatisierten Fahrerhaus; allerdings 130 km davon über unbefestigten Straßen, die das Fahrzeug und uns ziemlich durchrüttelten. Man musste mindestens 80 kmh fahren, damit die Rillen der sandigen Piste nicht so sehr durchdrangen. Die Fahrbahn war oft sehr sehr breit und es galt, die passende Spur zu finden; unabhängig ob Rechts- oder Linksverkehr. Andere Fahrzeuge waren äußerst selten; Überholen aber im Blindflug in der Staubwolke oft kilometerweit nicht möglich. Spaß hat es aber trotzdem gemacht.
    Erstaunlich, was so ein Fahrzeug aushält; und wir auch.
    Der Campground der Glen Helen Lodge sah äußerlich auf den ersten Blick wenig einladend aus, so dass wir überlegten, weiter zu fahren. Er entpuppte sich jedoch als sauber und gut ausgestattet. Freundlich und hilfsbereit waren bisher sowieso alle Mitarbeiter der Campgrounds.
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