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  • Day 29

    Canggu - vom anderen Stern

    October 31, 2018 in Indonesia ⋅ ☀️ 29 °C

    "Die gucken uns an, als wären wir Außerirdische." sagt Ralf. Verständlich. Warum sollten sich auch zwei Touris in einen einheimischen Warung verirren. Touris gehen hier nicht essen. Touris essen beim hippen Veganer nebenan.
    Seit Tagen laufen wir an dem Warung vorbei. Und Ralf kann nicht anders. Er muss da rein. Da wird irgendwas Süßes gebacken. Und ich bin gespannt auf die herzhafte Auslage.
    Also gehen wir selbstverständlich rein. Wir dürfen uns einen Teller nehmen und selbst auf tun. Das macht es einfacher. Die Mädels sprechen kein Wort Englisch. Vor uns liegen frittierte Fischköpfe, gewürztes Tempe, Currytofu, Fischeintopf, scharfe Chickenwings und vieles mehr. Von Kühlkette keine Spur. Ralf denkt, es würde nochmal warm gemacht werden. Für mich ist klar: das ist einfach ein Buffet. Wie es warm gehalten wird? Keine Ahnung. Vielleicht durch die Außentemperatur von 34 Grad.
    Kopf aus, Mund auf. Und... Es schmeckt großartig. Auch wenn wir den Fisch vermeiden. Es ist scharf. Teilweise sehr scharf. Mein Opa würde es lieben. Ich denke er könnte dadurch über den Reis hinweg sehen. Alles ist toll gewürzt und mit Kohl sowie Bohnen kombiniert. Eine totale Farbexplosion. Asiatische Hausmannskost. Dazu eine Cola. Mein Essen kostet 7.000 Rupiah. Das sind 41 Cent.
    Und dann bekommt Ralf seinen Nachtisch. Die drei Frauen sind immer noch etwas irritiert, als der große weiße Mann mit Vollbart sich auf die Küchlein stürzt, wie ein Kind. 'Cookies' nennen sie die halbmondförmigen Teilchen mit Schoko und Vanillefüllung. Die Cookies sind weich wie Milchbrötchen, nur ohne diese schnapsige Note. Das gute für Ralf ist: Weizen ist unerschwinglich für Indonesier. Sie backen ausschließlich mit Reis und Mais. Also werden in kürzester Zeit 6 Teilchen verdrückt. Und die drei Frauen lachen. Wir verabschieden uns und werden in den nächsten Tagen noch öfter mit großen Augen begrüßt, wenn Ralf seine Portion Cookies besorgt.
    Anstatt noch viel zu entdecken, haben wir endlich Lust den Laptop aufzuklappen. Ralf unterstützt mich bei einem Projekt und zum ersten Mal kommen wir in den Flow. Arbeiten 4 Tage hintereinander. Und am Nachmittag kühlen wir uns im Pool ab, der repariert wurde und jetzt wieder klar ist. Ich hatte mich schon gewundert, warum ich meine Füße nicht mehr im Wasser sehen konnte.
    Gestern Abend ging es dann zum Strand. Der schönste Sonnenuntergang der Insel, heißt es. Und das war er. Wunderschön.
    Heute ist unser letzter Tag. Morgen fliegen wir nach Malaysia - Kuala Lumpur und fahren mit den Zug auf die Künstlerinsel 'Penang'.
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