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- Jul 1, 2024, 9:38 PM
- ☁️ 11 °C
- Altitude: 4 m
- NorwayTrøndelagNærøysundStrandvalKalven64°48’21” N 11°27’34” E
1. Juli
July 1 in Norway ⋅ ☁️ 11 °C
Ich wache auf und bin im sechsten Monat. Schnell einen Test gemacht: Puh, nicht schwanger! Und so ist das Aufraffen schon um sieben nach einem Ruhetag doch im Bereich des Machbaren. Ich mache Frühstück, während es draußen regnet und lande auf dem Weg zur Toilette bei der Budweiser Angelbrigade. Das dauert etwas länger, bis der Nemjetzki das Wie, Wohin und eine ganze Reihe weiterer Fragen beantwortet hat. Und sie entlassen mich nicht ohne eine Büchse ihres Nationalgetränks und etwas Wegzehr. Besten Dank, Männer. Gegen zehn hab ich alles soweit fertig und der Regen hat aufgehört. Dann läuft es sich die anderthalb Kilometer sehr angenehm zum Supermarkt. Und obwohl ich für den heutigen Tag noch ausreichend Vorräte habe, muss ich in der Meierei doch noch ein bisschen was kaufen, was irgendwie Laktose enthält. Bin da ja sehr tolerant. Dabei komme ich mit der Verkäuferin ins Gespräch, sie ist Deutsche und hilft hier für eine Zeit lang aus. Einen halben Kilometer weiter bin ich dann am Haus von Sandra und Matthias. Er ist zur Zeit arbeiten, genau in der Firma neben meiner Wochenendhütte. Und hat mich in den letzten Tagen zweimal gesehen, als ich an der Straße entlang durch die Berge kam. Sandra kocht mir erst mal einen Kaffee und ganz flott sind fast 2 Stunden rum, in denen wir uns über ihr und mein Hier und Jetzt unterhalten. Dass sie seit 2020 hier leben, wie es sich hier lebt und was es doch für ein kleines Paradies ist. Nicht ohne zu duschen und auch ein paar Sachen mit für den Weg verabschiede ich mich gegen eins. Sandra, danke dir für die Einladung. Ich mache mich auf den Weg, um in gut 15 km an die Fähre zu kommen. Der Himmel ist von Azur bis zu tiefstgrau sehr gemischt eingefärbt. Dementsprechend bin ich heute gedanklich auf alles vorbereitet. Glücklicherweise bleibt es aber dabei, die einzige kurze Schauer, die es gibt, halte ich in einer privat gebauten Bushaltestelle aus, in der normalerweise die Schulkinder warten. Mit meinem Tornister zähl ich mich mal dazu. Kurz vor halb fünf, ich bin gut 500 m vor der Fähre, kommen mir 10-12 Autos entgegen und ich freue mich, dass ich wahrscheinlich gleich aufspringen kann, um die circa fünf Minuten überzusetzen. Denkste, natürlich kann ich das nicht, die Fähre ist schon lange wieder weg und in etwas mehr als einer Stunde kommt sie wieder. Für mich eine gute Zeit, das Wetter zu genießen und am Rucksack dem Quietschen nachzugehen, das ich seit wenigen Tagen immer mal wieder und häufiger habe. War mir bisher nicht sicher, ob es mit dem Wetter, also Nässe was zu tun hat, was ich aber heute dann schon wieder ausschließen kann.
Dass ich tatsächlich immer dichter ans Meer komme, merke ich daran, dass die riesigen Wasserflächen doch größer sind als die Seen und es wirkt zusammenhängender, ich in einiger Entfernung ein recht großes Schiff sehen kann und auch dieser Geruch von Meerwasser in der Luft liegt. Die Landschaft ringsum ist wunderbar anzusehen, viel grünes Land um mich herum, zerklüftet mit kleinen Inseln und zumindest in der Ferne durchaus recht hoch aufragenden Bergen. In der Richtung, aus der ich komme, sehe ich in den ganz hohen Lagen noch Schnee und im Voraus laufe ich auf einen Berg zu, den man vollgepflanzt hat mit einem Windpark von sicher 30 Windrädern. Zumindest von der Ansicht her wäre das nicht nötig gewesen. Besser gemacht hat es dagegen der Gestalter eines Hauses am Straßenrand, er ist auch ein großer Freund von Windmühlen, verschiedensten hölzernen Gebilden sowie einer alternativen Farbgebung des Hauses samt Nebengebäuden. Ich bleibe kurz stehen und betrachtete mir das Ganze und als ich gute 50 Meter weiter bin, kommt er hinter mir her, drückt mir eine Dose Limo in die Hand, und wir unterhalten uns. Er ist Rumäne und hat ein Faible für diese andere Art von Gestaltung und träumt davon, es vielleicht mal irgendwann für Touristen als Café oder zur Übernachtung zurecht zu machen. Während wir am Straßenrand stehen und plaudern, kommt ein Radler mit vollen Packtaschen dahergefahren, ich sehe gleich, dass er länger unterwegs ist. Es ist ein junger Franzose, der gerade auf dem Weg zum Nordkap ist, leider aber kein Wort Englisch spricht, was mich angesichts seines Alters extrem verwundert. Also ist diese Unterhaltung auch relativ kurz und wir alle drei gehen wieder unserer Wege. Als es schon acht durch ist, sehe ich mich die ganze Zeit um, wo ich mein Zelt aufschlagen kann und während ich zwecks unpassenden Platzes noch weitergehe, sehe ich schon den Supermarkt, den ich morgen besuchen will. Auf einmal hält ein Auto am Straßenrand, es ist Sandra mit ihrem Mann und Sohn, sie sind auf dem Heimweg und es ist schön, dass ich sie doch am Abend noch alle kurz kennenlerne. Kurz darauf, ganz in der Nähe des Coop-Marktes, frage ich an einem Haus nach Wasser und auch nach einem eventuellen Stellplatz für mein Apartment. Mit Silja und ihren Mädels bin ich mir recht schnell einig, dass ich hinter der Scheune direkt an der Kuhwiese mit Blick runter zum Fjord aufbauen kann. Bis das losgeht, ist aber ganz schnell noch eine halbe Stunde vergangen, in der wir erzählen und die Mädels ihre Hasen und alle Haustiere herbeiholen und stolz präsentieren. Und sich sogar noch dafür stark machen, dass der Wanderer ein Eis schlecken kann. Da geht mir doch das Herz auf.Read more
Traveler Mir erging es beim Erwachen ähnlich, ich war allerdings schon im "Siebenten" Monat, Himmel was auch immer....🤭