Låghellertjørni

Auf Myrkdalen folgt die Stadt Voss und das Raundalen. Eigentlich wollte ich so weit radeln wie es geht und dann eine Station Zug fahren bis nach Myrdal zum berühmten Rallarvegen. Doch der Zug vom Ende des Raundalen fährt entweder mittags oder abends. Bis zum mittag schaffe ich es nicht, denn es gibt 850 Höhenmeter zu überwinden und am Abend ist ungünstig, da ich dann wenig Zeit habe einen guten Zeltplatz zu finden. Also steige ich schon in Voss in dem Zug und schaue mir das Raundalen vom Zug aus an. Ich habe Glück, der Zug hat Verspätung, so kann ich einen Zug früher nehmen als ich eigentlich geplant hatte und ich komme nach einstündiger Fahrt schon um 13.30 Uhr in Myrdal an.
Beim Aussteigen unterhalte ich mich mit einem holländischen Rennradler. Er wurde von Komoot über den Rallarvegen, aber seine schmalen Straßenreifen sind dafür nicht geeignet. Deshalb will er die steile Abfahrt nach Flam rollen.
Vom Bahnhof geht es gleich steil runter auf den einem Schotterweg bis zu einem Abzweig. Entweder den schon erwähnten, sehr steilen Schotterweg runter nach Flam oder rauf in die andere Richtung. Ich kurbel die kurze, heftige Steigung hoch bis zur Zipline. Hier kann man in einem Tragegurt hängend an einem Stahlseil ins Tal rauschen.
Der Rallarvegen führt von nun an mal flach, mal ansteigend durch eine wunderbare Landschaft. Erst ist es bewaldet und dann kommt man auf die Hochebene mit kaum Vegetation. Teilweise ist der Weg eine gute, feste Schotterstraße, teilweise ist es sehr grober Schotter auf dem man nur langsam voran kommt. Auch ein paar tiefe Schlaglöcher und Kanten gilt es zu meistern.
Mit dem vielen Gepäck habe ich ein bisschen Angst, dass eine Speiche bricht oder ähnliches. Unterwegs treffe ich einen weiteren Radler den ich schon im Zug gesehen hatte. Eduardo ist Italiener, wohnt aber in den Niederlanden. Wir sind die Einzigen die nach Süden fahren, aber uns kommen sehr viele Radler entgegen, meist mit Leihfahrrädern. Teilweise auch mit kleinen Kindern auf Kinderfahrrädern, trotz des anspruchsvollen Weges und gelegentlicher Abgründe neben dem Weg.
Gegen Abend suchen wir gemeinsam nach einem schönen Platz zum Zelten. Den finden wir kurz vor Finse. Czytaj więcej