Ist mir doch gestern am Abend noch meine 1,5 Liter Weithals-Trinkflasche zu Bruch gegangen! Schon aus schlagfestem Material und ein bewährtes Schätzchen hat sie doch das Rausrutschen aus dem Rucksack 30 cm tief auf einen Holztisch mit einem langen Riss quittiert. Aber ich bin ja nicht in der Sahara unterwegs, von daher werden es die anderen zwei Kollegen vorerst alleine weiter tun müssen.
Die Nacht in der Hütte war sehr angenehm und ich stehe heute um halb sieben extra mit Wecker auf, damit ich pünktlich um neun unten an der Hauptstraße am Bus bin. Es geht Richtung Süden nach Trondheim. Ich treffe mich dort mit meiner alten Freundin Jessika. Ok, so alt ist sie nun auch nicht, aber das sagt man so. Eigentlich wollte sie mit mir ein Stück des Weges gehen, hat aber letztendlich nur knapp eine Woche zur Verfügung. Da sie bis raus in die Provinz gut zwei Tage braucht, das selbe natürlich auch wieder zurück, würden uns zwei oder höchstens drei Tage zur Verfügung stehen. Stattdessen haben wir uns jetzt in Trondheim vereinbart, ich fahre ihr also ein Stück entgegen und wir werden dort bis Sonntag bleiben.
Die Öffis fahren hier ganz ordentlich, der Bus nach Grong zum Bahnhof je einmal vor- und nachmittags. Gut zwei Drittel der Strecke kenne ich schon, da ich sie in entgegengesetzter Richtung zu Fuß gelaufen bin. Es ist sehr interessant, die Orte und teils Schlafplätze entlang des Weges wiederzusehen.
Der Zug ist recht voll; gut, dass hier im Fernverkehr beim Buchen des Tickets auch immer eine Platzreservierung obligatorisch ist. So stehen nicht die Gänge voll mit Passagieren, sondern wenn der Zug ausgebucht ist, dann war’s das. Einer der deutlichen Unterschiede der skandinavischen Länder im Vergleich zur Bahn in Deutschland.
Meine Sitznachbarin ist Luise Fontain, wie man am Namen vielleicht nicht sofort vermutet, eine Grönländerin. Sie lebt weiter nördlich in Norwegen auf einer Farm, ist mit Ende 60 immer noch ständig mit dem Zelt draußen unterwegs und kommt gerade von einer Fembøring-Tour entlang der Küste zurück, von der sie mir erzählt und einige Bilder zeigt. Das sind traditionelle Segelboote, die teilweise als Weltkulturerbe zählen und neben den Segeln von 4 Ruderern plus Steuermann bewegt werden können. Da haben sich die zwei richtigen gefunden, es ist für mich äußerst spannend, ihr zuzuhören. Leider ist die Zugfahrt dann schon gegen halb drei in Trondheim zu Ende und wir verabschieden uns.
Aus dem Bahnhof raus steuere ich gleich erst mal auf den Naturkompaniet-Shop zu. Es geht mal wieder um meine Schuhe und ich nutze die Gelegenheit, wenn diese Stadt schon einen solchen Laden hat. So sehr ich dieses neue Paar Wanderschuhe auch liebe und geradezu verehre, haben sie doch ziemlich das selbe Thema wie die anderen: an einem der beiden löst sich die Geröllkante an der Stelle, an der der Schuh beim Laufen geknickt wird. Und nein, dafür sind es Wanderschuhe geworden und ich sehe es nicht ein. In dieser offenen Stelle sammelt sich ständig Dreck und Wasser, ich kann dort nicht wachsen, so dass es zu erwarten ist, dass der Schuh hier am ehesten undicht wird oder kaputtgeht. Die freundliche Mitarbeiterin nimmt alle Daten auf und erklärt mir, dass die Kette in Norwegen anderen Regularien als in Schweden unterliegt, sie diese Schuhe zum Beispiel von einem anderen Händler beziehen und sie klären muss, was jetzt möglich ist oder nicht. Bis morgen verspricht sie mir aber eine Antwort. Na das ist doch ein guter Anfang.
Ich fahre mit den Stadtbussen noch aus dem Zentrum raus bis zur Unterkunft und werde angesichts des Regenwetters, das sich über den Nachmittag eingestellt hat, heute hier auch enden.
Sobald ich am Montag wieder auf Tour bin, gibt es für die Pinguine wieder Fisch und Chips, oder was die so fressen…Read more
Traveler Don't remember seeing a climbing wall in the Bellfield...
Traveler Long, winding and wet
Traveler Wet