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  • Day 2

    London

    March 13, 2023 in England ⋅ ☁️ 11 °C

    Als ich London angekommen bin, war ich hin und her gerissen, was ich den Tag über machen sollte. Fest stand nur: der Zug nach Derby fährt um 19:32 Uhr und nachmittags treffe ich mich so ab halb vier mit Søren. Søren und ich kennen uns aus der Oberstufe, seitdem sind wir befreundet. Søren wohnt fast seit dem Abi in London und studiert dort. Und so bot sich mein Aufenthalt für ein Treffen an. Sonst gab es für den Tag keinen Plan.
    Ich war müde, hätte mich am liebsten irgendwo hingesetzt und wieder geschlafen. Aber wenn man schonmal in London ist, sollte man das auch nutzen oder?
    Ich machte mich also auf den Weg mein Gepäck abzugeben. Und dann kam auch schon der Schreck. Die zwei Taschen, die in Deutschland in ein Schließfach für 5 € und in Belgien in eins für 10 € passten, mussten hier separat für jeweils 15 £ aufgegeben werden. Vor der Annahme wurden sie durchleuchtet, ich würde über meine Taschenmesser befragt. Irgendwie muss hier alles viel genauer geprüft werden. Ich habe also die 30 £ (das sind übrigens 34,36 €) in die Gepäckaufbewahrung investiert und bin dann losgestiefelt um London zu sehen. Was ich mir angucken wollte, wusste ich nicht. Ich habe mich etwas treiben lassen. Nur die Themse hatte ich mir als Ziel gesetzt. Ich kam am Big Ben, dem London eye und der Sant Pauls cathedral vorbei. Aus der Ferne konnte ich auch die Towerbridge sehen. Dann ging es auch schon wieder zum Bahnhof und weiter zur Universität von Søren. Dort wurde ich hineingemogelt und konnte mir ein Bild der Universität und besonders auch der Ateliers für die ModedesignerInnen und damit dem Arbeitsplatz von Søren machen. Von der ganzen Kreativität die dort herrschte war ich sehr angetan. Ich bekam schon fast Lust einfach mit zu machen. Ich hatte das Gefühl, dass die Menschen beim nähen dort das gleiche fühlten wie ich beim kochen. Nach zwei Stunden trennten sich unsere Wege. Søren hatte noch einiges zu tun und ich wollte eigentlich noch den regents park anschauen, aber ein Regenschauer bewegte mich zum umkehren. Und so saß ich noch einen Moment im Bahnhof und dachte über London nach. Mein Fazit für London: Die Stadt ist mir zu groß. Irgendwie kann ich großen Städten einfach nicht viel abgewinnen. Vor allem einer Stadt nicht, wo man sich zwischendrin fragen muss, warum dort Kulturgüter anderer Länder, die in einer Zeit der Besatzung mitgenommen wurden immer noch rum stehen. Meiner Meinung nach gehört ein 3500 Jahre alter ägyptischer Obelisk nach Ägypten. Er sollte dort in einem Museum untergebracht sein und nicht an der Themse verwittern. So grübelte ich etwas vor mich hin.
    Dann holte ich mein Gepäck und suchte mein Gleis. Nur um dort festzustellen: der Zug nach Derby fällt aus.
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