Europe by train

March - July 2023
4 Monate voller Zugreisen durch Europa. Auf dass ich es schaffe alle Länder zu sehen Read more
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  • Ein erster Aufbruch

    March 5, 2023 in Germany

    So langsam geht es los. Ein erstes Mal muss ich alles packen. Noch kann ich so viel mitschleppen wie irgendwie geht. Ich fahre ja nur bis Bremen und da brauche ich zumindest einige Klamotten für ein Praktikum und Unterlagen für bürokratische Geschichten. Außerdem heißt es Abschied nehmen von meinen Eltern und meiner besten Freundin. So richtig wie der große Aufbruch fühlt es sich aber noch nicht an. Ich bin ja auch noch eine Woche in Deutschland.Read more

  • Vorbereitung und Praktikum

    March 9, 2023 in Germany ⋅ ☁️ 2 °C

    Ich mache gerade ein Praktikum in Bremen. Das Praktikum mache ich bei einem veganen Restaurant. Ich fühle mich dort sehr sehr wohl und das Essen kann ich definitiv empfehlen. Ein bisschen schwer fällt es mir aber, mich darauf zu konzentrieren. Es gibt noch so viel zu tun vor der Reise. So viele Gedanken die mir durch den Kopf schwirren. Anders gesagt: Die Logistik einer so langen Reise ist gar nicht so einfach.
    Es müssen Reservierungen gemacht werden. Da machen die Wartezeitten bei der Servicestelle der deutschen Bahn an 2 von 3 Tagen einen Strich durch die Rechnung. Schlussendlich kann ich meinen Gutschein für eine internationale Freifahrt einlösen und es steht fest: am Sonntag geht es los. Erstmal Richtung England. Jetzt wird es also ernst.
    Ich will noch Dinge einkaufen, die man braucht. Nur was braucht man eigentlich? Nach dem Wintereinbruch in Bremen habe ich mir in einem secondhand Laden erstmal noch eine große Winterjacke besorgt, die ich über alles drüber ziehen kann. Eine neue Speicherkarte und Kameratasche besorge ich noch. Mein Handy bekommt nochmal ein neues Panzerglas. Es soll ja alles sicher sein. Aber wie sicher ist sowas bei einer Reise eigentlich? Es kommen immer wieder neue Fragen auf. Welche Versicherungen brauche ich? Wie transportiere ich mein Bargeld sicher? Wie viel Bargeld und Lebensmittel darf man eigentlich über die Grenze nach England mitnehmen? England ist sowieso noch so ein Thema für sich, aber das sei vielleicht wann anders erwähnt.
    Dann gibt es da auch noch einen bürokratischen Wust rund um meinen offiziellen Status. Das kann ich ehrlicherweise keinem empfehlen. Irgendwie werde ich auch nicht so richtig schlau draus was ich machen muss und was das Arbeitsamt für mich macht.
    Generell ist mein Kopf voller Fragen. Die meisten davon lassen sich nicht so einfach beantworten. Zum Beispiel wie genau man planen kann und sollte. Sicher ist es an einigen Stellen günstiger rechtzeitig etwas zu buchen. Andererseits weiß man ja nie wie das mit den Zügen ist und was da alles schief gehen kann. Gerade in den Ländern in denen ich noch nie Zug gefahren bin. Da habe ich noch kein richtiges Gefühl für.
    Und auch die Frage danach, wie es danach bei mir weiter geht beschäftigt mich. Es wäre beruhigend gewesen, hätte ich vor meiner Reise gewusst wie es danach weitergeht. Aber vielleicht ist gerade die Ungewissheit über die Zukunft, die Freiheit die ich immer suche. Die Möglichkeit spontan zu machen, wonach mir der Sinn steht. Vielleicht bleibe ich ja irgendwo in Europa hängen? Ich versuche also so gut es geht den Worten des Dalai Lama zu folgen: "Denke daran, dass etwas,
    das du nicht bekommst,
    manchmal eine wunderbare
    Fügung des Schicksals
    sein kann."
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  • Day 1

    Looos geeehts

    March 12, 2023 in Germany

    Es ist 9:44Uhr. Pünktlich verlässt der ICE den Hauptbahnhof Bremen Richtung Karlsruhe. In Köln werde ich Richtung Brüssel umsteigen und von da aus dann nach Brügge fahren. Da muss ich mich dann irgendwie bis Nachts um 3 rumschlagen. Dann fährt mein Flixbus nach London. Ich hoffe zumindest noch ein bisschen was von Brügge zu sehen, so lange es hell ist. Die Stadt soll ja sehr schön sein.

    Jetzt geht es also endlich oder plötzlich los. Meine Vorbereitungen müssen jetzt irgendwie reichen. Ich habe ja während der Reise auch genug Zeiten im Zug um was zu planen.
    In den letzten Tagen habe ich mich von vielen Menschen verabschiedet. Mir kommt es zwar nur so vor als würde ich mal eben kurz Urlaub machen, aber ich bin ja schon 4 Monate unterwegs und bis auf ein paar Ausnahmen werde ich die meisten Menschen die mir wichtig sind wohl auch so lange nicht sehen. Trotz allem habe ich das Gefühl, dass ich euch nicht so sehr vermissen werde. Schlicht und einfach weil ihr in meinem Herzen alle dabei seit. Das hört sich jetzt vielleicht etwas kitschig an, aber im Endeffekt seit ihr mir alle so wichtig, dass ich an euch denken werde und wir bestimmt eh mal telefonieren werden. Und würde ich euch alle, meine besten Freunde, meinen Freund, meine Familie, Freunde und Bekannte nicht haben, so würde ich die Reise wahrscheinlich gar nicht machen. Ihr inspiriert und unterstützt mich und gebt mir Sicherheit. Dafür bin ich euch sehr dankbar. Ich hab euch lieb. Jeden einzelnen von euch. Egal wie lange wir uns nicht gesehen haben.
    Und damit ihr euch vielleicht auch ein bisschen so fühlt als wärt ihr dabei, will ich versuchen hier jeden Tag ein paar Gedanken aufzuschreiben.

    PS: Samuel, bei dir muss ich mich schon vorneweg entschuldigen: ich werde es wahrscheinlich nicht schaffen dir aus jedem Ort eine Postkarte zu schicken.

    PPS: wenn ihr in den nächsten 4 Monaten in Europa unterwegs seid, sagt bescheid. Vielleicht lässt sich ja ein Treffen arrangieren. Und falls noch jemand 2 bis 3 Wochen Mitte Mai bis Mitte Juni Zeit hat: da fahre ich durch Frankreich, Spanien und Portugal. Vielleicht hat ja jemand Lust mitzukommen
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  • Day 1

    Brügge

    March 12, 2023 in Belgium ⋅ 🌧 10 °C

    Am späten Nachmittag war ich heute in Brügge. Meine Laune war anfangs noch sehr gut. Brügge ist eine sehr sehr schöne Stadt. Wenn auch sehr touristisch. Außerdem war es etwas wärmer als in Deutschland und einige Kirschen blühten schon. Mein großes Gepäck ließ ich also im Bahnhof im Schließfach und machte mich auf den Weg. Es gab wirklich viel zu entdecken und gerade die Schwäne die überall unterwegs waren haben es mir sehr angetan. Und die Trinkwasserbrunnen die (im Sommer) frei zugänglich sind.
    Nach und nach verschlechterte sich meine Laune aber. Mir dämmerte dass ich jetzt noch ewig wach bleiben muss um auf den Bus zu warten, ich letzte Nacht schon nur wenig geschlafen hatte und es immer kälter wurde.
    So habe ich mich dann doch dazu entschieden essen zu gehen. Ich hatte zwar genug Essen dabei aber so konnte ich ein paar Stunden ins warme. Ich aß bei einem Restaurant mit thailändischer Küche. In der asiatischen Küche ist es ja deutlich einfacher was veganes zu finden. Irgendwann wollten die aber zu machen und so musste ich wieder ins kalte. Nachts hat außer Kneipen nur noch wenig offen und so bin ich zurück zum Bahnhof gelaufen. Der soll bis 1:45 Uhr offen haben. Dann muss ich nur noch eine Stunde mit Gepäck rumlaufen. Ich habe jetzt eine Stunde versucht in den Warteräumen direkt bei den Gleisen zu schlafen. Da sind die Sitze zumindest flach. Allerdings ist der Abstand zu groß als das es bequem wäre. Und so sitze ich hier jetzt wach und sitze meine Zeit ab. Und währendessen frage ich mich immer mehr wie das in Skandinavien eigentlich Spaß machen soll, wenn ich jetzt schon ständig friere.
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  • Day 2

    Bus Brügge - London

    March 13, 2023, English Channel ⋅ 🌬 11 °C

    Im Nachhinein ist immer alles besser - soviel schon mal vorneweg. Inzwischen sitze ich nämlich in London so halbwegs warm.
    Gestern Nacht war das anders. Um 1:30 Uhr habe ich meine Sachen aus dem Schließfach geholt und schonmal für Skandinavien geprobt. Wenn ich alles anhabe ist es doch recht warm. Davor habe ich in der Bahnhofsvorhalle tatsächlich eine halbe Stunde im sitzen geschlafen und so war ich schon wieder etwas motivierter. Außerdem galt es nur noch eine gute Stunde durchzuhalten. Allerdings vermieste mir der Nieselregen draußen das Recht schnell wieder. Zu meiner Beruhigung war Brügge ansonsten nachts aber Recht ruhig und auch in Bahnhofsnähe fühlte ich mich sicher. Bei meiner Wanderung um warm zu bleiben traf ich Christian aus Rumänien. Er ist Wohnungslos und erzählte mir einige unzusammenhängende Geschichten. Zumindest ging die Zeit so etwas schneller rum. Der Flixbus kam dann sogar etwas zu früh, und als ich eingestiegen war, waren dann auch alle Zweifel und Ängste gleich wie weggeblasen und ich freute mich, dass der Platz neben mir frei war und ich so tatsächlich ganz gut schlafen konnte. Irgendwann würden wir alle geweckt - Passkontrolle. Und gleich danach mussten wir mit allem Gepäck aussteigen. Das Gepäck wurde durchleuchtet, die Pässe kontrolliert und der Grund der Einreise nach England geklärt. Tatsächlich mussten uns an dieser Stelle einige Mitreisende verlassen - ihre Pässe halten wohl nicht. Wir fuhren dann auf die Fähre nach Dover. Ich könnte mir einen der beliebten inoffiziellen Sofaliegeplätze ergattern und mich - dank der sehr unruhigen See 2 Stunden statt anderthalb - ausgestreckt schlafen legen. Allerdings hätte ich vor lauter Bequemlichkeit fast den Hauptgrund für die Fahrt zu dieser unseligen Zeit verschlafen: die Kreidefelsen von Dover in der aufgehenden Sonne zu sehen. Gerade noch rechtzeitig weckte mich aber eine Durchsage und dank des sehr starken Winds war auch der vorher da gewesen Nebel verschwunden. Und so konnte ich ein paar Minuten den Blick auf die imposanten Felsen ind den Strahlen der aufgehenden Sonne betrachten. Der Anblick war Eindrucksvoll genug, um die Strapazen zu rechtfertigen.
    Auf der weiteren Fahrt nach London schlief ich mehr oder weniger durch, die ganzen Staus um London bescherten mir sogar noch eine extra Stunde Schlaf und so kam ich halbwegs ausgeschlafen in London an.
    Ich hatte mit dieser Reise an einigen Stellen also wirklich Glück.
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  • Day 2

    London

    March 13, 2023 in England ⋅ ☁️ 11 °C

    Als ich London angekommen bin, war ich hin und her gerissen, was ich den Tag über machen sollte. Fest stand nur: der Zug nach Derby fährt um 19:32 Uhr und nachmittags treffe ich mich so ab halb vier mit Søren. Søren und ich kennen uns aus der Oberstufe, seitdem sind wir befreundet. Søren wohnt fast seit dem Abi in London und studiert dort. Und so bot sich mein Aufenthalt für ein Treffen an. Sonst gab es für den Tag keinen Plan.
    Ich war müde, hätte mich am liebsten irgendwo hingesetzt und wieder geschlafen. Aber wenn man schonmal in London ist, sollte man das auch nutzen oder?
    Ich machte mich also auf den Weg mein Gepäck abzugeben. Und dann kam auch schon der Schreck. Die zwei Taschen, die in Deutschland in ein Schließfach für 5 € und in Belgien in eins für 10 € passten, mussten hier separat für jeweils 15 £ aufgegeben werden. Vor der Annahme wurden sie durchleuchtet, ich würde über meine Taschenmesser befragt. Irgendwie muss hier alles viel genauer geprüft werden. Ich habe also die 30 £ (das sind übrigens 34,36 €) in die Gepäckaufbewahrung investiert und bin dann losgestiefelt um London zu sehen. Was ich mir angucken wollte, wusste ich nicht. Ich habe mich etwas treiben lassen. Nur die Themse hatte ich mir als Ziel gesetzt. Ich kam am Big Ben, dem London eye und der Sant Pauls cathedral vorbei. Aus der Ferne konnte ich auch die Towerbridge sehen. Dann ging es auch schon wieder zum Bahnhof und weiter zur Universität von Søren. Dort wurde ich hineingemogelt und konnte mir ein Bild der Universität und besonders auch der Ateliers für die ModedesignerInnen und damit dem Arbeitsplatz von Søren machen. Von der ganzen Kreativität die dort herrschte war ich sehr angetan. Ich bekam schon fast Lust einfach mit zu machen. Ich hatte das Gefühl, dass die Menschen beim nähen dort das gleiche fühlten wie ich beim kochen. Nach zwei Stunden trennten sich unsere Wege. Søren hatte noch einiges zu tun und ich wollte eigentlich noch den regents park anschauen, aber ein Regenschauer bewegte mich zum umkehren. Und so saß ich noch einen Moment im Bahnhof und dachte über London nach. Mein Fazit für London: Die Stadt ist mir zu groß. Irgendwie kann ich großen Städten einfach nicht viel abgewinnen. Vor allem einer Stadt nicht, wo man sich zwischendrin fragen muss, warum dort Kulturgüter anderer Länder, die in einer Zeit der Besatzung mitgenommen wurden immer noch rum stehen. Meiner Meinung nach gehört ein 3500 Jahre alter ägyptischer Obelisk nach Ägypten. Er sollte dort in einem Museum untergebracht sein und nicht an der Themse verwittern. So grübelte ich etwas vor mich hin.
    Dann holte ich mein Gepäck und suchte mein Gleis. Nur um dort festzustellen: der Zug nach Derby fällt aus.
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  • Day 3

    Derby

    March 14, 2023 in England ⋅ ☁️ 3 °C

    Ein Zug ist dann gestern doch noch gefahren. Und zwar einfach 30 Minuten später aber mit dem Vorteil einer etwas kürzeren Fahrtzeit. Als das Gleis der Abfahrt im Bahnhof bekannt gegeben wurde setzte das große Gedränge ein. Jeder wollte einen Sitzplatz ergattern und durch den Ausfall des vorherigen Zuges war es dementsprechend voll. Durch meine Erfahrung mit den vollen Zügen der deutschen Bahn kannte ich aber schon den üblichen Trick einfach bis zum letzten Wagen des Zuges zu gehen. Und so nahm ich den gleich ins Visier und könnte ohne Probleme einen Sitzplatz ergattern. Kaum saß ich, bin ich auch schon wieder eingenickt. Meine Müdigkeit machte sich jetzt doch deutlich bemerkbar. Fast hätte ich sogar den Halt Derby verpasst. Aber zum Glück hat mich meine Vorfreude, Simon wieder zu sehen daran gehindert ganz einzuschlafen. Den Abend genossen wir dann dementsprechend zu zweit Heute morgen schlief ich erstmal bis 12 Uhr aus, während er zur Arbeit musste. Als ich mich dann doch zum aufstehen gbewegen konnte, nahm ich meine weitere Reise in den Blick. So ein bisschen durcheinander ist die Planung da immer. Jetzt habe ich zum Beispiel ein Ticket von Irland nach Frankreich für die Fähre, aber einen genauen Plan für den Weg von hier dahin gibt es noch nicht. Aber das hat auch noch etwas Zeit. Die nächste Woche werde ich bei Simon bleiben.Read more

  • Day 4

    Derby

    March 15, 2023 in England ⋅ 🌧 6 °C

    Auch heute hab ich den Tag wieder ruhig angehen lassen. Ich bin hier ja hauptsächlich um die Zeit mit Simon zu genießen und das tue ich in jeder Minute, in der er nicht arbeitet. Während er arbeitet, beschäftige ich mich mit dem weiteren Verlauf meiner Reise. So richtig fertig sein werde ich mit dem planen wohl nie.
    Heute Nachmittag haben wir uns zusammen mit Mariana, einer Freundin von Simon aus Tschechien, dann doch auch Derby mal angeschaut. Der Nieselregen passte dabei ganz gut zu dem restlichen Bild was die Stadt abgibt. Sie ist nicht gerade eine Schönheit. Ich würde sie vielleicht ein bisschen mit Gießen im Winter vergleichen. Allerdings steht hier möglicherweise die erste Industrieanlage Englands. Insofern ist sie doch ein bisschen besonders. Und ein, zwei schöne Gebäude haben wir dann sogar doch auch gefunden.
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  • Day 5

    Derby

    March 16, 2023 in England

    Tja, was soll ich viel sagen? Ich bin immer noch hier. Mir ging es heute eher so naja, ich glaube die etwas kurze letzte Nacht hat da auch ihren Beitrag zu geleistetet.
    Nachdem Simon von der Arbeit kam, waren wir hier ein bisschen im Viertel spazieren. Es gibt sehr viele internationale Läden mit interessantem Obst und Gemüse. Simon war danach bouldern, ich blieb aufgrund von Bauchschmerzen zu Hause. Zum Abendessen gab es selbstgemachte marokkanische Msammen. Alles in allem war heute also ein sehr ruhiger Tag.Read more