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  • Day 48

    Waschtag, chillen und abends Olhao

    March 4, 2023 in Portugal ⋅ ☁️ 16 °C

    Heute ist Samstag und der halbe Campingplatz ist verweist, es ist Markttag. Ist wohl sehr angesagt, uns zieht es nicht hin.
    Waschmarken besorgen, Trisha ist in ihrer Welt….
    Bei den letzten Einkäufen hatten wir reichlich Salat und Gemüse 🌽 🌶 besorgt. Der steht heute auf dem Speiseplan, plus 3 Koteletts die weg müssen. Verhungern werden wir heute nicht.
    Unser Vorhaben für den restlichen Tag: zum frühen Abend an den Hafen fahren, den Sonnenuntergang beobachten, durch die Gassen schlendern und schauen, wie die Locals so drauf sind.
    Wollen evtl. mit dem Bus fahren. Doch wieder reizt mich eine neue Idee 💡.
    „Bolt“, eine App für private Taxen…ähnlich wie „Uber“.
    Soll nur 2,89 € kosten. Ich traue der Sache noch nicht ganz. Bestellen ein Taxi. Gestern Abend hat das 4,50 € gekostet, heute 7,40 €, gleiche Strecke. Spät abends zurück dann doch mit „Bolt“, 3,42 € wird unmittelbar vom Konto abgebucht, super ist, man kennt vorher den Preis und es gibt keine Diskussion.
    Am Hafen sitzend gucken wir auf‘s Meer, mit ihren vorgelagerten Sandbänken und Inseln, es ist Ebbe, wir trinken eine megagroße Karaffe Sangria.

    Direkt vor den Markthallen schwimmt ein hübsches altes Boot an einem Steg. Es ist der Nachbau eines ganz besonderen Schiffs, auf das die Menschen in Olhão sehr stolz sind, es ist die Bom Succeso. Hierzu gibt es folgende Geschichte des Bootes und der heldenhaften Fischer. Als sich nämlich zu Beginn des 19. Jahrhunderts napoleonische Truppen anschickten, auch die Algarve zu erobern, musste der durch Zwist und Intrigen der europäischen Herrscherfamilien eh schon geschwächte König von Portugal nach Brasilien fliehen. Dom João VI beherrschte damals nämlich nicht nur Portugal, sondern auch die überseeische Kolonie Brasilien. Und so schlugen eines schönen Tages im Jahre 1808 die französischen Streitkräfte ihr Lager in Quelfes, ganz in der Nähe von Olhão auf. Die Fischer aus Olhão sahen gar nicht ein, sich den überlegenen Truppen kampflos zu ergeben und griffen das Lager des Nachts an. Die Soldaten waren so überrascht, dass sie schließlich die Flucht ergriffen. Von dem Erfolg der Fischer motiviert, wagten auch die Menschen in Lagos, Faro und Loulé den Franzosen Widerstand zu leisten. Und sie waren erfolgreich. Die Algarve hatte sich von Napoleon nicht bezwingen lassen. Der kleine große Feldherr zog seine Männer ab und Portugal jubelte.

    Um Dom João VI, der noch immer in Brasilien weilte, die gute Nachricht vom Sieg, der ja seine Rückkehr ermöglichte, zu überbringen, stachen 17 mutige Männer mit einem traditionellen Fischerboot in See. Mit einem kleinen Caíque machten sie sich am 9. Juli von Olhão aus auf den gefährlichen Weg über den Atlantik. Erst nach mehreren, entbehrungsreichen Wochen auf See, erreichten sie am 24. September sie Brasilien. Dort angekommen, war der König so froh über die Nachricht des Sieges gegen die Truppen Napoleons, dass er dem Städtchen Olhão einen Ehrentitel verlieh. Von nun an durfte sich der kleine Fischerort Olhão da Restauração nennen, die Stadt, die den Frieden und die Ordnung wiederhergestellt hat. Der 16. Juni, der Tag der Schlacht bei Quelfes 1808, an dem die Fischer die Franzosen besiegten, wurde zum offiziellen Feiertag Olhãos erklärt. Und seit ein paar Jahren schaukelt der originalgetreue Nachbau des kleinen Bootes, mit dem die Männer über den Atlantik segelten, im Hafenbecken. Nomen est Omen, denn der Name „Bom Sucesso“ bedeutet so etwas wie viel Erfolg
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