• Arvidsjaur

    5 août, Suède ⋅ 🌧 16 °C

    Man soll ja den neuen Tag immer damit beginnen, mit dem man abends aufgehört hat... Also mache ich mir heute früh wieder ein Feuer. Diesmal gibt's dazu allerdings Kaffee anstelle von Guinness. Erstens habe ich kein Guinness mehr, zweitens fährt es sich nach einer Tasse Kaffee besser, als nach einem Glas Bier und drittens muß man ja auch die Fotos unterschieden können ;-)

    Es ist kühler als gestern und die dunklen Wolken kündigen Regen an. Wobei: um 5:30 Uhr hat sogar kurz die Sonne geschienen.
    Bis Arvidsjaur sind es gute 200km - eine angenehme Tagesetappe. Los geht's gegen 10:00 Uhr und inzwischen hat der Regen eingesetzt. Er begleitet mich die ganze Zeit - mal mehr, mal weniger stark. Stark ist auch der Wind - ich merke es deutlich beim Fahren. Aber er sorgt auch dafür, daß manchmal die Wolken auseinandergetrieben werden und ein Stück blauer Himmel durchscheint.

    In Arvidsjaur bin ich kurz nach Mittag. Die E45 lässt sich ganz gut fahren. Nur einmal gibt es einen kleinen Stau: eine Gruppe Rentiere will auch mal die Landstraße nutzen und läßt sich nicht hetzen: langsam und gemächlich trotten sie vor sich hin, knabbern hier und da mal an der Flechte am Straßenrand (vielleicht schmeckt die leichte Abgas-Note besonders gut?)

    In Arvidsjaur nutze ich die frühe Ankunft, um zu tanken und bei einem Wohnmobil-Service anzuhalten. Die Gasdüse vom Kühlschrank scheint wieder eine Reinigung zu brauchen - seit 2 Tagen wird der Kühlschrank nicht kälter als 15ºC. Kann natürlich an den recht hohen Außentemperaturen liegen, aber nach dem komischen Verhalten in Trollhättan bin ich mir nicht so socher. Ein Glück habe ich die Kühlbox. Auf "Eco"-Betrieb braucht sie wenig Energie, das Geräusch ist verkraftbar und die Temperatur liegt bei ca. 5ºC.

    Ich habe Glück: obwohl auch hier Ferienzeit ist, darf ich morgen Vormittag noch einmal vorbeikommen. Natürlich muß ich Zeit mitbringen, aber bis Jokkmokk sind es dann nur rund 150km und dort muß die Stadtbesichtigung u.U. etwas kürzer ausfallen.

    Hier in Arvidsjaur ist praktisch nichts los - jedenfalls nichts, was man bei Regen machen möchte. Und der hat sich jetzt hier im Tal gerade so richtig niedergelassen. Ich habe genug zu essen, genug Wasser und etwas müde bin ich auch. Also fahre ich zu meinem Übernachtungsplatz beim Aussichtsturm etwas oberhalb der Stadt und mache erstmal Pause.
    Später, als der Regen sich versogen hat, hat man eine tolle Aussicht über die Stadt. Aber es ist immer noch ungemütlich: 15ºC, naß und leicht windig. Ein paar Blaubeeren aus dem Wald mit auf den kurzen Weg, dann verkrieche ich mich wieder im Camper, schreibe Tagebuch und wähle mich später in den Online-Schwedischkurs ein.

    Kleiner Lichtblick: die Kühlschrank-Temperatur ist seit meiner Ankunft auf 10ºC gesunken - es besteht also noch Hoffnung! Und wenn man mal ehrlich ist: die letzte Reinigung war an der Algarve, Anfang Dezember. Seither ist der Kühlschrank bestimmt gut die Hälfte auf Gas gelaufen - also 4-5 Monate. Das sind nach "normalen Ferien-Maßstäben" 3-4 Jahre....
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