• "Sir Henri" - Tosende Naturgewalt

    26 sierpnia, Norwegia ⋅ ⛅ 9 °C

    Um 5:00 Uhr werde ich kurz wach – draußen sehe ich…. Nichts…. Es ist total neblig, aber am Horizont kann man erahnen, dass die Sonne durchkommt. Ich schlafe noch etwas weiter und stehe erst um kurz vor 8:00 Uhr auf. Die Sonne hat den Nebel schon ziemlich verdrängt. Es verspricht ein schöner Tag zu werden. Trotzdem ist es noch kühl und ich warte, bis die Heizung (sie funktioniert schopn wieder!!) eine angenehme Aufsteh-Temperatur geschaffen hat. So langsam verzieht sich auf der Rest des Nebels und ich kann nicht nur die Heizung ausschalte, sondern auch im T-Shirt draußen frühstücken. Eigentlich wollte ich spätestens um 10:00 Uhr, wenn der Polarpark aufmacht, weg sein, aber ein Blick auf das Navi zeigt mir, dass es bis Tromsø weiter ist, als gedacht: 180km… wenn ich mir in Ruhe den Wasserfall ansehen möchte, schaffe ich es nicht mehr zur Eismeer-Kathedrale. Das wäre Hetze. Also lasse ich mir Zeit, sitze noch etwas in der Sonne (dort sind doch tatsächlich fast 30ºC – im Schatten allerdings nur 13º). Gegen Mittag fahre ich dann endlich los. Es sind nur 3km bis zum Parkplatz vom Wasserfall, aber zu Fuß oder mit dem Fahrrad hätte mich die Strecke bestimmt 1 Stunde pro Richtung gekostet, weil die Straß ziemlich „bergauf und bergab“ geht.
    Der Wasserfall ist nicht unbedingt groß, aber sehr imposant. Ein schmaler Pfad durch ein Birkenwäldchen führt erst zum Wildbach, dann an einer Seite bis zum eigentlichen Wasserfall entlang. Man muß schon etwas „geländegängig“ sein – besonders, weil der Regen der letzten Tage den Weg schlammig und die Äste und Steine rutschig gemacht hat. Aber es ist ein toller, kleiner Spaziergang. Unterwegs fällt mir ein Kabel auf, das mal seitlich, mal quer über dem Weg liegt. Ja, es gibt ein oder zwei Straßenlaternen – der „Weg“ ist also beleuchtet, aber das Kabel!?! Die werden doch nicht etwa…. Doch: oben, kurz vor dem oberen Ende, endet das Kabel in einer 3-fach Steckdose (nicht sobderlich gegen Regen gesichert..) und ein Strahler ist angeschlossen. Der Wasserfall ist also tatsächlich im Dunkeln beleuchet...ich kann es kaum glauben. Übrigens: ich habe NICHT ausprobiert, ob auf den beiden freien Steckdosen Strom ist und mal hier z.B. sein Smartphone laden könnte…
    Bis ganz nach oben gehe ich nicht – ein Baum ist quer über den ohnehin steilen und glitschigen Pfad gefallen. Ich mache ein paar Fotos und mich dann sehr vorsichtig wieder an den “Abstieg”. Es geht besser als gedacht. Ich sehe noch nach dem Sonnenstand: eigentlich müßte man bis zum späten Nachmittag hier bleiben – dann steht die Sonne genau auf dem Wasserfall. Aber ein Blick an den Himmel bestätigt die Wettervorhersage: es zieht sich zu; später soll es sogar etwas regnen.
    Also geht’s weiter nach Tromsø. Unterwegs fülle ich noch Trinkwasser auf und prüfe Ölstand und Luftdruck.
    Czytaj więcej