• Narvik - nicht nur Geschichte...

    25 Agustus, Norway ⋅ ☁️ 10 °C

    Der Regen war nicht ganz so schlimm, wie vorhergesagt, aber ich habe mir trotzdem gestern einen Tag Pause gegönnt und mal nichts gemacht. Ein bißchen im Internet gesurft, ein bißchen gelesen und ansonsten nur ausgespannt. Mußte einfach mal sein. Und natürlich den tollen Sonnenuntergang fotografiert. Die Brücke und die Umgebung sind schon etwas Besonderes.

    Heute geht’s rein nach Narvik Da ich später weiterfahren will, habe ich den Camper gleich mitgenommen und am Einlkaufszentrum geparkt. Dort hoffe ich auch, eine lokale Prepaid-Karte für meinen Router zu bekommen. Das Fernsehen gestern hat doch einiges von meinem deutschen Datenvolumen gekostet. Aber ich werde enttäuscht. Ich muß lernen, dass „Telenor Norwegen“ nicht „Telenor Schweden“ ist. Eine Prepaid-Karte, bei der das Preis-Leistungsverhältnis stimmt, gibt es nicht – jedenfalls nicht, wenn man keine norwegische Meldeadresse nachweisen kann. Ziemlich blöd…. Als ich über die Grenze fuhr und die veränderte Landschaft sah, fand ich die Umgebung mit den tiefen Einschnitten und den bis in die Fjörde abfallenden Berge felsiger, krasser, extremer, beeindruckender, teilweise aber auch abweisender. Jetzt habe ich das Gefül, dass sich die Landschaft auf die Menschen auswirkt. Die Leute in den Geschäften sind freundlich, sprechen ein hervorragendes Englisch, erklären mir aber auch genauso höflich-reserviert, dass bestimmte Sachen nicht für Ausländer verfügbar sind. Interessant ist das Gespräch mit dem Telenor-Mitarbeiter, der mir auf die Bemerkung, dass ein norwegisches Unternehmen in Schweden (also Ausland) mehr und bessere Angebote hat, als im Inland, antwortet, dass das halt wegen der EU so sein müsse. „Hier in Norwegen“ müsse man sich an solche Vorgaben nicht halten. Das „leider“ in Bezug auf Schweden und das „zum Glück“ in Bezug auf das „Norwegen ist nicht EU“ steht unausgesprochen, aber ziemlich deutlich im Raum. Ok – damit muß ich wohl leben und mein Datenguthaben entsprechend vorsichtig einsetzen… Dennoch ist die norwegische Landschaft sehr faszinierend.
    Ebenso übrigens wie das Kriegsmuseum, dass die Rolle und Situation von Norwegen im 2. Weltkrieg und besonders die Geschehnisse in Narvik darstellt. Es ist teilweise düster, aber informativ und anrührend zugleich aufgemacht. Wenn man die derzeitige geopolitische Lage im hinterkopf hat, kommt man ziemlich ins Nachdenken….

    Nach 2 Stunden erst kann ich mich davon lösen und sehe mir noch andere Orte in der Stadt an. Kurz überlege ich, ob ich in die Sauna, die auf einem Hausboot im Hafen beheimatet ist, gehe. Aber ich entscheide mich dann doch für’s Weiterfahren.

    Da ich mir den Wasserfall „Sir Henri“ ansehen will und es dann doch später als geplant ist, verschiebe ich den Besuch auf morgen. Direkt am Wasserfall kann man nicht übernachten, aber der Parkplatz beim Polarpark ist nur 3km weiter, groß und ziemlich leer. 2 Camper aus Deutschland, einer aus den Niederlanden und ich bevölkern jeweils eine Ecke vom Platz. Da neben mir, abgeschirmt von den anderen, die weitläufige Natur beginnt, kann ich in Ruhe abends noch duschen. Es ist kühl, aber die heizung funktioniert wieder tadellos und es tut verdammt gut, nach der Dusche bei 10ºC draußen in einen Camper zu kommen, der auf 20ºC hochgeheizt ist. Ich schlafe schnell und tief ein.
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