• Auf dem Weg nach Senja

    9月6日, ノルウェー ⋅ ☀️ 13 °C

    Nachdem ich erfolglos die -erstaunlich warme- Nacht noch recht lange mit dem Warten auf die Wiederkehr der Polarlichter verbracht habe, schlafe ich heute etwas länger. Die Sonne will nicht so richtig durch die Wolken durchkommen, aber es ist trocken und fast windstill. Mit dem Kaffee setze ich mich auf die geschützte Bank und sehe auf die Bucht hinaus.
    Gegen 10:30 Uhr bin ich abfahrbereit. Ich muss die Straße zurück und an Tromsø vorbei, um Richtung Senja zu kommen, denn hier oben ist Sackgasse.
    Das nutze ich, um noch einmal Gas und Lebensmittel am Stadtrand von Tromsø aufzufüllen. Dann geht es gemütlich weiter Richtung Senja. Unterbrochen immer mal wieder von Stopps um zu fotografieren oder einfach nur die Landschaft zu genießen.
    Bevor ich morgen auf die Fähre fahre, biege ich Richtung Sommarøy ab. Zu dieser Insel führt eine imposante Brücke und von einem Parkplatz kurz vor der Brücke hat man eine tolle Sicht auf die Umgebung. Es ist ein beliebter Stopp und auch ich mache etliche Fotos hier. Aber zum Übernachten ist es zu dicht an der Straße und zu belebt. Die Stellplatz-App zeigt mir aber eine kaum sichtbare "Abzweigung" ein paar hundert Meter vorher - etwas "offroad", aber bei angepasster Fahrweise machbar. 2 Ausbuchtungen verbergen sich hinter Bäumen - ich bleibe auf dem Vorderen, weil der hintere Platz von der Straße doch ziemlich einsehbar ist. Dort stellt sich später ein norwegisches Wohnmobil hin. Ich genieße den Nachmittag (meine norwegische SIM-Karte hat, im Gegensatz zu Mikkelvika, wieder ein Netz) und überlege, abends ein paar Fotos von der Brücke zu machen - mal sehen, ob und wie sie beleuchtet ist.

    Die Entscheidung, zu dem versteckten Stellplatz zu fahren stellt sich als "Gold wert" heraus. Nicht nur, dass abends dort 6 Camper stehen - auch der Tourbus der Aida-Kreuzfahrt steht hier, um die Leute bequem zum "Erlebnis Polarlichter" chauffieren zu können. Lagerfeuer, Sitzgelegenheiten und warme Getränke natürlich inklusive 🙈🙈🙈
    Während ein Teil der Leute lautstark die Lagerfeuer-Romantik kommentiert, klettern die anderen auf die kleinen Felsen, um mit dem Smartphone (natürlich mit Blitz) auf die Polarlichter zu warten. Und sie kommen... nicht ganz so hell und intensiv wie gestern um 22:00 Uhr, aber dafür gibt es hier ein langanhaltendes Schauspiel. Gegen 23:00 Uhr geht's los und hört bis 1:00 Uhr fast nicht wieder auf. Grünlich-weiße Lichtschwaden ziehen in verschiedenen Formationen über den Himmel, bis der Vollmond aufgeht und die ganze Szenerie in ein kalkig-weißes Licht taucht. Der Aida-Bus fährt zum Glück um Mitternacht ab und die meisten Camper haben sich auch verzogen. Ich unterhalte mich noch eine Zeitlang mit Bianca, einer jungen Frau aus Ludwigsburg, die mit einem VW T6 und Hund in Skandinavien unterwegs ist. 3 ihrer 5 Wochen sind schon Rum und sie überlegt, wie sie die Lofoten und die Rückfahrt in eine gute Kombination bringen kann. In solchen Momenten bin ich froh, dass ich soviel Zeit habe. Irgendwann wird es dann aber doch kühl und vor allem feucht und wir verziehen uns in unsere Camper.
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