• Leider kein Werkstatt-Termin

    8 octobre, Norvège ⋅ 🌧 8 °C

    Die letzten Tage habe ich mit "Nichtstun" auf dem Hammerstad-Campingplatz verbracht. Lesen, ein paar Filme ansehen, etwas im Internet surfen, ein bißchen Ordnung machen. Mehr ging nicht. Das Wetter war die ganze Zeit zum "einfach Wegfahren": Regen, "Gale Wind", böiger Wind - die ganze Zeit im Wechsel... Irgendwann wachsen dem Camper nochmal Schwimmhäute.... Ein Glück, daß die Frontscheibe übertrieben abgedichtet ist. Ich mußte leider bleiben. Mit dem angeknacksten Kreuzgelenk der Kardanwelle kann ich nicht wirklich weit fahren und die neue Kardanwelle ist zur Werkstatt nach Svolvær unterwegs. Allerdings läßt sie sich Zeit. Von wegen "Lieferzeit 5-8 Tage".... es sind jetzt schon 13 Tage seit der Bestellung vergangen und sie ist heute früh erst aus Oslo rausgegangen....

    Obwohl ich pessimistisch bin, was die angekündigte "Lieferung voraussichtlich am 8.10." angeht, fahre ich nach Svolvær. Vielleicht, vielleicht ist ja ein kleines Wunder geschehen....Nein - natürlich nicht. Die Kardanwelle ist nicht da, der Sendungsstatus unverändert. Der Verantwortliche in der Werkstatt versucht, Termine hin und herzuschieben, um mich irgendwo zwischenzuquetschen. Nächster Versuch: morgen 11:00 Uhr. Vielleicht ist sie bis dahin geliefert. Mal sehen.... das Warten ist nervenaufreibend - besonders bei diesem schlechten Wetter. Man kann noch nicht einmal etwas unternehmen. Immerhin darf ich in der Nähe der Werkstatt (die genauen Grundstücksgrenzen kennt hier vermutlich niemand) stehen bleiben. Nachdem mit der Werkstatt erstmal alles geklärt ist, gehe ich zum Einkaufen in das nahegelegene, kleine Einkaufszentrum. Bei diesem Wetter das Sinnvollste, was man machen kann - etwas Abwechslung, etwas Bewegung und warm und trocken ist es auch. Das Zentrum feiert 20jähriges Bestehen und deshalb gibt es kostenlosen Kuchen und Kaffee. Beides schmeckt erstaunlich gut.
    Nach 2 Stunden ist aber auch diese Beschäftigungsmöglichkeit erschöpft. Mit meinen Lebensmitteln gehe ich zurück - es sind nur ca. 500m, aber ich werde trotzdem ziemlich naß, weil der Regen gerade mal wieder "aufgedreht" hat und waagerecht kam... Nun ja, die Heizung funktioniert ja immer noch und morgen wird schon genug Licht sein, um die Batterien wieder aufladen zu können.

    Das Highlight heute ist definitiv die nächste Online-Stunde Lu Yong Yoga. Inzwischen laufen die Übungen etwas flüssiger ab, so daß ich mich auf die Atmung konzentrieren kann. Teilweise gar nicht so leicht. Und es macht hungrig: Nudeln mit Paprika-Gemüse steht heute auf dem Speiseplan.

    Das spannende an den sog. "Gale" -Winden" ist, daß sie genauso schnell verschwinden, wie sie kommen. Auch hier: gegen 22:00 Uhr ist es plötzlich still. Kein Brausen mehr, kein Heulen, kein Geprassel mehr vom Regen. Der leicht abnehmende Mond kommt fahl zwischen den Wolken hervor und scheint die kalte Beleuchtung der Industrie-Gebäude zu spiegeln. Jetzt, wo es windstill ist, fühlt es sich fast warm an (obwohl es nur 10 oder 12ºC sind). Ich mache noch einen kleinen Abendspaziergang, dann ziehe ich mich in den Camper zurück. Gegen 23:30 Uhr tauchen ein paar Leute auf - junge Erwachsene, die scheinbar hier eine Art Treffpunkt haben. Sie unterhalten sich zwar recht laut, aber ansonsten scheinen sie harmlos zu sein. Sie verschwinden auch ziemlich schnell wieder und ich kann beruhigt einschlafen. Leider ist die Wetteraussicht für morgen nicht sehr gut...
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