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  • Day 6

    Kaštela (Kaštel Kambelovac)

    August 6, 2018 in Croatia ⋅ 🌙 28 °C

    Früh am nächsten Morgen weckte uns die Kleinste und nach der Milchmahlzeit hieß es Sachen packen und weiter nach Kroatien. Erneut stand uns ein Tag im Auto bevor...

    480 Kilometer mussten bewältigt werden. Das Fahren auf slowenischen Autobahnen erfordert vor allem eines: Geduld!

    Auch wenn die Richtgeschwindigkeit mit 130 km/h angegeben ist wird mehrheitlich mit 90 auf der linken Fahrbahn geklüngelt und möglichst oft die Spur gewechselt. Bei Ljubljana gab es das erste Mal einen größeren Stau und so dauerte es entsprechend lange bis zur Grenze. Die Pässe wollte nicht wirklich jemand sehen und die ersten Kilometer in Kroatien gingen noch ganz flüssig zu fahren. Irgendwann standen wir dann wieder eine Stunde im Stau.

    Gegen 16 Uhr wurde es landschaftlich interessant. Wir durchquerten das Velebit Gebirge bei Zadar. Rechts und Links der Autobahn Steinwüste und Karstgebirge wie im wilden Westen. Hier wurden auch die Karl May Verfilmungen gedreht. Die letzten Kilometer waren definitiv wieder die anstrengensten, aber nach insgesamt 7,5 Stunden erreichten wir den Ortseingang von Kăstela am Flughafen von Split. Zuvor waren jedoch noch 25 Euro Maut fällig.

    Unser Zielort war Kaštel Kambelovac und das Apartment konnte mit Hilfe von google maps schließlich gefunden werden. Die Parksituation gestaltete sich dagegen etwas schwieriger und so musste zum Entladen der Bürgersteig gegenüber genutzt werden.

    Die Vermieter waren ausgesprochen nett und das kleine Zweizimmer Apartment geschmackvoll eingerichtet und funktional. Das wichtigste: Es gab eine Klimaanlage!

    Zusammen mit dem Vermieter musste ich noch einmal durch die schmalen Gassen der Stadt kurven um einen Parkplatz zu finden. Bei Temperaturen von 35 Grad war spätestens jetzt der Akku leer.

    Aber es zog uns noch einmal vor die Tür. Der Ort ist der Innbegriff eines südeuropäischen Fischerdorfs. Es ist eng, stickig, chaotisch und voller Leben. Schmale Gassen, halb verfallene Häuser, mitten drin eine Kirche, eine Piazza und ein kleiner Fischerhafen. Einfach wunderschön!

    Die Endorphine sorgten für ein langanhaltendes Glücksgefühl und die Gewissheit trotzt der Strapazen alles richtig gemacht zu haben ließen uns bald trotzt der Hitze (nachts noch 26 Grad) einschlafen.

    Den ersten Tag in Kaštela verbrachten wir mit Nichtstun und einem kleinen Spaziergang in den Nachbarort Kastel Gomilica, wo ein gut erhaltendes Kastell aus dem 16. Jahrhundert auf einem vorgelagerten Felsen besichtigt wurde. Dieses Kastell war früher mit einer Holzzugbrücke mit dem Festland verbunden und bot Benediktinernonnen und Bewohnern des Ortes Schutz vor den Angriffen der Türken. Später wurde die Holzbrücke durch eine Steinbrücke ersetzt.

    Kastel Gomilica und Kastel Kambelovac bieten ein reizvolles Ensemble aus alten Steinhäusern, schmalen Gassen, Bootsanlegern und Badestellen.

    Auf den Plätzen der Orte gibt es das typische mediterrane Bild von Männergruppen, welche ins Gespräch vertieft auf Bänken sitzen, Jugendlichen und Kindern die Ballspielen, Wäsche die zum Trocknen auf Leinen über die Straße gespannt ist und Motorroller, welche zügig durch die schmalen Straßen fahren. In einem winzigen Supermarkt am Fischerhafen kann man alles für den täglichen Bedarf kaufen und direkt daneben befindet sich der regionale Weinladen. Die Fischer verkaufen ihren Fang direkt vom Boot, der Rest wird in einem Kühllaster weitertransportiert.

    Nachmittags trauten wir uns das erste mal ins Wasser, selbst die Kleinste durfte etwas planschen.

    Mit diesen Eindrücken ging der Tag gemütlich zu Ende.
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