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  • День 19

    2. Tag Trekking Ciudad Perdida

    16 февраля 2023 г., Колумбия ⋅ ☁️ 21 °C

    4:50 Uhr klingelt der Wecker. Das Aufstehen fällt nicht leicht, auch wenn die Nacht lang und entspannt war. Gegen 5:30 Uhr gibt es Frühstück und gegen 6:00 Uhr geht es dann auch schon los. Am heutigen Tag warten etwa 19 km auf uns. Da es am vorherigen Tag und in der Nacht geregnet hat, erwartet uns ein ziemlich matschiger Weg. Unsere Guides hatten uns schon vorgewarnt und den meisten einen Wanderstock zurechtgeschnitzt und in die Hand gedrückt.
    Zunächst laufen wir eine halbe Stunde hauptsächlich bergab bis zu einem Camp, in dem die meisten anderen Gruppen, die über andere Touranbieter gebucht haben, übernachten. Danach geht es bergauf. Etwa 300 Hm müssen wir erklimmen. Das klingt leichter gesagt als getan. Durch die hohe Luftfeuchte kommt man ziemlich schnell ins Schwitzen. Und der Weg wird immer schlammiger, sodass man zum Teil wenig Halt hat. Mit unseren Wanderschuhen kommen wir noch ganz gut voran, aber einige aus unserer Gruppe tragen nur Turnschuhe und haben ziemlich zu kämpfen, nicht ständig wegzurutschen. Nachdem wir unseren ersten kleinen Gipfel für heute erklommen haben, machen wir eine Pause. Es gibt Wassermelone als Snack. Nach der Pause geht es einigermaßen eben weiter bis wir die zuvor erklommenen 300 Hm wieder bergab müssen. Hier wird es richtig lustig. Der Weg ist zum Teil so schlammig, dass man nur noch am äußersten Rand laufen kann. Aber hin und wieder muss man einfach irgendwie durch, weil es kein Ausweichen gibt. Und bergab hat man wirklich kaum noch Halt. Einige von uns landen zwangsläufig im Matsch 😄 Aber die meisten landen weich und werden einfach nur richtig dreckig! Nach der Rutschpartie erwartet uns die Mittagspause. Vorher machen wir aber noch einen kleinen Abstecher zum Fluss und gehen baden. So werden zumindest die Beine wieder sauber und wir können uns abkühlen.
    Nach dem Essen gehen wir weiter. Zunächst ist der Weg relativ eben und wenig schlammig. Wir kommen an einem Dorf der Wiwa vorbei. Dieses besteht aus vielen kleinen runden Lehmhütten mit Palmendächern. Das Dorf ist allerdings nicht wirklich bewohnt, sondern wird nur für Versammlungen genutzt. D.h. sobald der Mamo (Häuptling) zur Versammlung lädt, pilgern die Wiwa zum Dorf und bleiben da bis es zu Ende ist. Die 2 Spitzen auf den Dächern symbolisieren die beiden höchsten Berge der Sierra Nevada und stehen gleichzeitig auch für Mann und Frau. Während solcher Versammlungen kommen Männer und Frauen allerdings getrennt unter.
    Vom Dorf aus laufen wir noch ein Stück weiter und überqueren den Fluss. Danach geht es erneut bergauf. Diesmal werden wir auf fast 900 Hm klettern, also ca. 500 Hm überwinden. Einige von uns machen einen kleinen Wettbewerb daraus. 😉 Oben angekommen gibt es wieder einen kleinen Snack zur Erfrischung..Ananas und Orange! Danach fehlt nicht mehr viel bis zum Camp. Nach ein wenig bergauf und bergab kommen wir an. Das Camp ist riesig und die meisten Gruppen sind bereits da. Normalerweise würde man alle Gruppen auf 2 Camps verteilen, aber eins wurde durch einen Landrutsch zerstört und somit müssen alle in einem Camp unterkommen. Vermutlich sind es um die 100 Menschen.
    Auch hier heißt es wieder erst duschen, dann Bett! Wir entscheiden uns aber für die Dusche im Fluss. Da muss man wenigstens nicht anstehen. 😉 Danach werden die Betten zugeteilt und dann gibt es auch schon bald Abendessen. Diesmal aber deutlich später als am Vortag, also zu einer normalen Zeit.
    Nach dem Abendessen laden uns unsere Guides noch zu einer gemütlichen Runde am Lagerfeuer ein und erzählen uns noch ein wenig mehr von ihrer Kultur und zur Ciudad Perdida:
    Die Ciudad Perdida liegt im Gebiet der Kogi und der Mamo, der bei der verlorenen Stadt lebt und sich um den Erhalt der umliegenden Natur kümmert, gehört damit ebenfalls zum Stamm der Kogi. Früher konnten nur ausgewählte Jungen, die an einem bestimmten Tag geboren sind, Mamo werden. Heute ist das nicht mehr so streng und theoretisch hat jeder Junge die Möglichkeit, Mamo zu werden. Dafür gilt es aber, jegliche Traditionen und Rituale zu lernen, über Meditation eine tiefe Verbindung zur Natur zu finden und so spiritueller Führer werden zu können.
    Wenn ein Wiwa stirbt, dann glauben sie daran, dass die Seele weiterlebt und auf einen anderen Planeten reist. Daher legen sie dem Grab auch etwas Proviant für die Reise bei. Dieser Planet, zu dem die Seele reist, ist auch der Planet, wo die Urväter oder auch Götter herkommen, an die die Wiwa glauben. Sie sind auch diejenigen, die die Ciudad Perdida geschaffen haben. Für die 4 Stämme der Sierra Nevada war die Stadt allerdings nie verloren. Sie wussten immer und zu jederzeit, wo sich diese befindet. Der Name wurde nur von uns Nicht-Indigenen gegeben. Uns nennen die Wiwa und auch die anderen Indigenen übrigens „hermanos menores“, kleine Brüder.
    Neben der Ciudad Perdida soll es laut José und Laurenzo auch noch viele weitere, ähnliche Stätten in der Sierra Nevada geben.
    Sie erzählen uns dann auch noch, dass es inzwischen relativ gängig ist, dass Wiwa Kinder zur Schule gehen und Spanisch lernen. Es gibt auch einige Indigene, die nicht mehr direkt in der Sierra Nevada leben, sondern in den umliegenden Ortschaften. Außerdem kennen sie ihre Geburtstage und ihr Alter. Das war bis vor etwa 3 Generationen noch nicht so. Und es gibt immer noch einige wenige Wiwa, die nicht wissen, wann sie geboren sind. Es hat aber auch keine große Bedeutung für sie, da sie Geburtstage nicht feiern.
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