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  • Day 42

    The Canadian III

    August 11, 2019 in Canada ⋅ ⛅ 25 °C

    Der Bau der ersten transkontinentalen kanadischen Eisenbahn, der Canadian Pacific Railway (CPR), wurde durch ein Versprechen des konservativen Premierministers John Macdonald an British Columbia im Jahre 1871 initiiert. Die Strecke sollte als Gegenleistung für den Beitritt der neuen Provinz zur Kanadischen Konföderation erstellt werden. Zudem sah Macdonald in der Eisenbahn auch ein Mittel, eine geeinte kanadische Nation zu schaffen.

    Das Haupthindernis für den Bau waren die hohen Kosten und die schwierige Streckenführung durch die Rocky Mountains. Die günstigste Route für eine Eisenbahn in den Westen Kanadas hätte eigentlich durch den Mittleren Westen der USA und Chicago geführt, doch es sollte eine rein kanadische Eisenbahn werden.

    Ein weiteres Hindernis war, dass die vorgeschlagene Route durch das Gebiet der Blackfoot-Indianer führte. Der Missionar Albert Lacombe konnte schließlich Häuptling Crowfoot davon überzeugen, dass der Bau der Eisenbahn letztlich unausweichlich sei. Als Dank für sein Einverständnis erhielt Crowfoot ein Abonnement der CPR, das lebenslang gültig war.

    Der Bau erfolgte in mehreren Etappen, wobei das Hauptstück der Verbindung zwischen 1881-1885 erstellt wurde. Für den Bau heuerte die CPR auch viele Gastarbeiter aus China an, die für einen Hungerlohn vor allem die gefährlichen Arbeiten verrichten mussten. Nach Beendigung der Bahn blieben viele chinesische Familien aus Mangel an Geld, um in die Heimat zurückzureisen, in Kanada. Nicht von ungefähr ist deshalb die China Town von Vancouver, neben St. Francisco, das zweitgrösste Chinesenviertel auf dem amerikanischen Kontinent.

    Am 24. April 1955 nahm der Luxuszug „The Canadian“ der Canadian Pacific Railway den Betrieb auf. Am gleichen Tag führte das Konkurrenzunternehmen Canadian National Railways (CN) mit dem „Super Continental“ einen ähnlichen Zug ein, der aber 1990 eingestellt wurde. Einiges des Rollmaterials von heute stammt noch aus dieser Zeit und das Design neuerer Waggons orientiert sich am Aussehen der aus rostfreiem Stahl gebauten Originalwaggons, was dem Zug aussen und innen einen nostalgischen Touch verleiht.

    In den 1960er Jahren begannen die Passagierzahlen zu sinken, dies wegen der Konkurrenz durch das Flugzeug und der Eröffnung des Trans-Canadian-Highways. 1970 wollte die CPR den Betrieb einstellen, aber der Staat bestand auf dem Angebot der Verbindung. Trotz der Koordination des Angebots mit der CN blieb der Betrieb defizitär, und der Staat beschloss 1976, den Verlust hunderprozentig abzudecken. 1977 übernahm der Staat die inzwischen gegründete CN-Tochter VIA Rail, mit der nun der ganze transkontinentale Personenverkehr abgewickelt wird. Später wurde die Originalstrecke über Regina und Calgary nach Toronto eingestellt und neu auf der Strecke der CN über Saskatoon und Edmonton geführt. Die Länge der Strecke von Vancouver nach Toronto beträgt heute 4‘466 km.

    Gezogen werden die Züge durch Dieselloks des Typs F40PH-2D von General Electric. Das Monstrum wiegt 118 Tonnen, hat einen Motor mit 16 Zylindern und kommt auf 90 km/h.

    Es befinden sich jeweils zwei Loks an der Spitze des Zuges. Die erste zieht den Zug, die zweite liefert als Generator den Strom für die ganze Komposition.
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