Alaska & Kanada

July - August 2019
A 62-day adventure by Osi Read more
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  • Day 1

    Es geht los

    July 1, 2019 in Switzerland ⋅ ⛅ 28 °C

    09.05 Bus 30 BVB Universität - Basel SBB
    09.37 Zug SBB IR36 Basel - Zürich Flughafen
    14.00 Flug Icelandair FI569 Zürich - Reykjavik

  • Day 2

    Alaska

    July 2, 2019 in the United States ⋅ ⛅ 21 °C

    Nun sind wir also nach rund 26-stündiger Reise am anderen Ende der Welt, in Fairbanks, Alaska, angekommen. Wenn auch etwas angeschlagen, wurde doch mein Koffer beim Transport ziemlich malträtiert. Ich werde heute dafür noch eine Lösung finden müssen.

    Alaska wurde erst am 3. Januar 1959 als 49. Bundesstaat in die USA augenommen (etwas später im gleichen Jahr kam Hawaii als 50. und letzter dazu). Das war mitten im Kalten Krieg, und das hatte einen Grund.

    Am 18. Oktober 1867 verkaufte der in Geldnöten steckende Zar Alexander II. das Riesengebiet für 7,2 Millionen Dollar (!) an die USA, da die Jagd vor allem nach Seeotter immer schwieriger wurde und deshalb zu wenig Ertrag abwarf. Putin könnte sich noch heute aufgrund dieses Fauxpas einer seiner Vorgänger jedes einzelne seiner Haare einzeln ausreissen.

    Mit der Konfrontation mit der Sowjetunion wurde das bisherige „Territory of Alaska“ als Basis, die sich nur 85 km (= engste Stelle der Beringstrasse) von der UdSSR befand, sehr wichtig, und deshalb wurde das Gebiet in den Status eines Bundesstaates erhoben.

    Alaska ist der grösste US-Bundesstaat und macht immerhin 17,2 % der Gesamtfläche aus. Bevökerungsdichte-mässig liegt er mit einem Einwohnenden auf 2,3 km2 an 50. Stelle und macht nur 0,2 % der Bevölkerung der USA aus.

    „Alaska“ ist indianisch und heisst in der Sprache der Alëuten „mächtiges Land“. Wollen mal sehen, ob das Versprechen gehalten werden kann.

    Downtown Fairbanks schaffte es bis jetzt noch nicht.
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  • Day 3

    Fairbanks

    July 3, 2019 in the United States ⋅ ⛅ 21 °C

    Mit rund 32‘000 Einwohnenden nach Anchorage die zweitgrösste Stadt Alaskas, bietet dieser ursprüngliche Goldgräber-Hub auch beim zweitem Hinsehen nicht unheimlich viel. Immerhin gibt es noch ein paar schön erhaltene offizielle Gebäude aus der Gründerzeit, also der Zeit um 1910 (siehe Fotos des alten Post Office und der City Hall). Den Namen erhielt sie von Charles Charles W. Fairbanks, US-Senator und später Vizepräsident unter Teddy Roorsevelt.

    Hauptattraktion ist die sog. „Riverboat Discovery“, bei der man mit dem „Sternwheeler“ (Raddampfer mit Antriebsrad hinten, heute mit Diesel betrieben) „Discovery III“ während etwa drei Stunden auf dem Chena und Tanana River rauf und runter fährt und gut inszeniert vom Flussufer aus verschiedene Aspekte des frühen Lebens vor allem der dort ansässigen Athabascan Indians demonstriert bekommt. Dabei kann man auch kurz an Land gehen und die Nachbildung eines Athabaskanischen Dorfes ansehen.
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  • Day 3

    Fairbanks II

    July 3, 2019 in the United States ⋅ ☁️ 17 °C

    Heute ging‘s zuerst ins Museum of the North auf dem Campus der University of Alaska etwas ausserhalb von Fairbanks. Ein von aussen vielversprechender futuristischer Bau der amerikanischen Architektin Joan Soranno aus dem Jahre 2006, der die Gebirgsketten und die Gletscher Alaska und das jährliche Aufbrechen des Eises im Yukon River symbolisieren soll, beherbergt ein schlecht ausgestelltes Sammelsurium aus Flora, Fauna und der Geschichte Alaskas. Ergänzt wird das Ganze durch eine auch etwas dürftige Ausstellung zur alaskischen Kunst. Nun, zwei drei einigermassen gute Helgen hat der Besuch hergegeben.

    Auf der Rückfahrt nach Fairbanks machten wir noch einen kleinen Umweg zum Alaska Pipeline Viewing Point, wo man einen Teil des oberirdischen Verlaufs der 1´287 km langen Ölpipeline, die in den Jahren 1975 bis 1977 für drei Milliarden Dollar von Norden nach Süden durch den Staat von der Beautiful Sea bis zum Gulf von Alaska gebaut wurde, sehen kann. Die Pipeline wurde dort oberirdisch gebaut, wo die durch das fliessende Öl erwärmte Röhre Permafrostboden aufgetaut hätte und somit zerdrückt worden wäre. Die Röhre ist oberirdisch nicht auf Stützen rigide fixiert, sondern nur auf H-Trägern aufgelegt und zudem im Zickzack verlegt worden, damit sie je nach Wärme und dem Auftreten kleiner Erdbeben flexibel ist.

    Morgen geht‘s weiter zum Denali National Park.
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  • Day 4

    Alaska Railroad

    July 4, 2019 in the United States ⋅ ☁️ 13 °C

    Die wenigen amerikanischen Eisenbahnen, die es noch gibt, werden gehegt und gepflegt, ja richtiggehend zelebriert. Da gibt es nicht nur 1. und 2. Klasse. Die 2. Klasse heisst „ Adventure Class“. Dann gibt es die GoldStar-Klasse und die absolute Luxus-Klasse mit dem Namen „Wilderness Express“, alles Angebote im gleichen Zug, und je nach Preis mit oder ohne Aussichtsbalkon im ersten Stock. Auch die Abfahrt am Bahnhof ist ein Ereignis: Das Perron ist bis kurz vor Abfahrt weiträumig abgeschirmt. Beachflags weisen auf die verschiedenen Eingänge hin, und die smarten „Conductors“ tragen ihre schmucken Uniformen mit sichtbarem Stolz.

    Der erste Teil der heute 750 km langen Strecke zwischen Fairbanks und Seward wurde im Jahre 1914 eröffnet. Heute fuhren wir die ersten 193 km bis zum Denali National Park, was ganze vier Stunden dauerte, denn die riesigen Dieselloks mit ihren schweren Anhängern können oder dürfen auf dem Trassee nur relativ langsam fahren, was einem immerhin ermöglicht, die schöne Landschaft zu geniessen.

    In Denali angekommen, bezogen wir Blockhäuschen Nr. 105 im Crow‘s Nest. Morgen geht‘s in den Park.
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  • Day 5

    Denali National Park & Preserve

    July 5, 2019 in the United States ⋅ ☀️ 22 °C

    Er ist 24‘000 km2 gross (was etwa der Fläche des US-Bundesstaates New Hampshire entspricht) und er umgibt den 6‘190 m hohen und höchsten Berg Nordamerikas gleichen Namens: der Denali National Park.

    Bis 2015 hiess der Denali, was in der Sprache der athapaskischen Indigenen „der Grosse“ oder „der Hohe“ heisst, Mount McKinley. Der Goldgräber William Dickey portierte 1896 diesen Namen, weil der damalige Präsidentschaftskandidat William McKinley im Gegensatz zu seiner Gegnerschaft den Goldstandard für die amerikanische Währung propagierte. McKinley wurde dann auch gewählt. Kurz nach seiner Wiederwahl erlag er 1901 einem Attentat. Ihn verband mit dem Berg und dem Park allerdings ausser dem Namen nichts; er war auch selbst nie vor Ort. Im Zuge des wachsenden Respekts vor den Traditionen der amerikanischen Urbewohnenden wollte man den Berg schon 1975 umbenennen. Dies wurde aber jahrelang durch Kongressabgeordnete aus dem Heimatstaat McKinleys, Ohio, verhindert. Der Denali wird jedes Jahr von etwa 1´000 Alpinisten und Alpinistinnen bestiegen, wobei es jeweils nur etwa 50% bis zum Gipfel schaffen.

    Der Berg ist die Hauptattraktion des Parks, wenngleich man sich ihm auf der einzigen in den Park führenden Strasse nur bis etwa 45 km Entfernung annähern kann. Dass man ihn dann auch sieht, ist Wetterglückssache.

    Wir hatten unheimliches Glück, konnten wir ihn doch mehrmals aus verschiedenen Perspektiven und Distanzen sehen. Unser Guide beglückwünschte uns denn auch zur Mitgliedschaft im sog. „30%-Club“, so gross ist nämlich die Chance, den Berg bei einem Besuch des Parks auch wirklich zu sehen.

    Tiere gab es erwartungsgemäss nicht viel zu sehen. Immerhin sahen wir ein paar Bären, die allerdings zu weit weg waren, um sie auch fotografieren zu können. Im Bild unten sieht man einen Karibu, welcher dem europäischen Rentier entspricht. Er war etwas näher an der Strasse.

    Morgen gehts mit der Alaska Railroad weiter nach Anchorage.
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  • Day 6

    Alaska Railroad II

    July 6, 2019 in the United States ⋅ ☀️ 23 °C

    Heute fuhren wir die zweite Sektion der Alaska Railroad vom Denali Park nach Anchorage. Für die 375 km brauchte der Zug ganze neuneinhalb Stunden und nicht „nur“ die fahrplanmässigen sieben Stunden und 45 Minuten. Grund war, dass die Lok wegen der Hitze nur durchschnittlich 50 bis 60 statt der 80 km/h fahren konnte.

    Ich habe mich diesmal etwas im Zug umgesehen und ging (verbotenerweise) in die GoldStar-Sektion, quasi die Business-Klasse der Alaska Railroad. Unterwegs konnte ich auch noch gleich ein Foto einer der schmucken Conductors machen.

    In Anchorage angekommen, machten wir nach dem Hotelbezug noch einen kleinen Spaziergang durch Downtown Anchorage. Mehr über die grösste Stadt des Staates morgen.
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  • Day 7

    Anchorage

    July 7, 2019 in the United States ⋅ ☀️ 28 °C

    Anchorage (= Platz, wo ein Schiff Anker legen kann), die grösste Stadt Alaskas, beherbergt mit 294´000 Einwohnenden auch gleich rund 40% aller Menschen dieses Bundesstaates.

    Gegründet wurde die Stadt 1915, als die Alaska Railroad ihr Hauptquarter an diesen Ort verlegte. Wichtiger als die Bahn ist hier aber der Flugverkehr. Der Anchorage International Airport war bis in die 1990er Jahre ein obligater Zwischenstopp zum Auftanken bei Flugreisen von Europa nach Asien, weil man damals die Sowjetunion nicht überfliegen durfte/wollte.

    Zwei weitere Flugplätze sind ebenso bemerkenswert: Vom Merrill Field Airport heben im Sommer jeden Tag rund 800 Kleinflugzeuge ab, und der Parkplatz, wo diese Flugzeuge abgestellt sind, ist schier unüberblickbar. Der dritte Flugplatz ist der Lake Hood, von wo aus auch jeden Tag 440 Flugzeuge starten, was diesen See zum frequentiertesten Wasserflugplatz der Welt macht. All dies ist nicht erstaunlich, befinden sich doch in Alaska rund 20% aller Kleinflugzeuge der Welt, und jeder 40. Einwohnende besitzt hier einen Pilotenschein.

    Anchorage selbst ist nicht aufregend: eine schachbrettartig angelegte Stadt mit ein paar wenigen Hochbauten, dies ausnahmslos Hotels. Darunter gibt es immerhin ein paar schöne Art déco-Bauten aus der Gründerzeit.
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  • Day 8

    Anchorage II

    July 8, 2019 in the United States ⋅ ☀️ 23 °C

    Im Alaska Native Heritage Center, eine Art Alaska-Ballenberg, bekommt man einen guten Eindruck über die Lebensweise und das Brauchtum in den verschiedenen alaskischen indigenen Regionen. Die abgebildete Frau gehört den Yupik an, der Stammesgruppe im Westen Alaskas.

    Und im Alaska Wildlife Conservation Center konnten wir ihm endlich auf Augenhöhe begegnen: dem Braunbär.

    Zum Schluss ging es mit einer Schweizer Gondelbahn halbwegs auf den Alyeska Peak, dem Skiberg Alaskas schlechthin.

    Und nun: goodbye Anchorage. Morgen geht‘s, wiederum mit dem Zug, nach Seward.
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  • Day 9

    Seward

    July 9, 2019 in the United States ⋅ ☁️ 17 °C

    Nach unserer dritten und letzten Etappe in der Alaska Railway sind wir nach rund vier Stunden und 172 km auf den Schienen durch eine wunderschöne Landschaft im kleinen Städtchen Seward (2‘800 Einwohnende) angelangt.

    Seward hat seinen Namen von William Henry Seward (1801-1872), Aussenminister unter den Präsidenten Abraham Lincoln und Andrew Johnson. Am 30. März 1867 unterzeichnete er mit dem russischen Botschafter in den USA, Baron Eduard von Stoeckl, einen Vertrag, mit dem Alaska für 7,2 Millionen Dollar in den Besitz der USA gelangte. Seward war auf Seiten der USA die treibende Kraft für den Deal, den Russland aufgrund finanzieller Nöte, aber auch aus der Angst heraus, dass das schwer zu verteidigende Riesengebiet in einem militärischen Konflikt an Grossbritannien gelangen könnte, abschloss.

    William Seward wurde für diesen Kauf nicht nur gelobt. Kritiker nannten den Vertrag „Seward‘s Folly“ (= Sewards Dummheit), da das Land kaum zu besiedeln und zu verwalten wäre und es ausser ein paar Pelztieren, die auch langsam aufgrund exzessiver Jagd am Aussterben waren, nichts zu bieten hätte. Als der sich im Ruhestand befindliche Seward gefragt wurde, welches sein grösste Leistung im Amt gewesen wäre, sagte er unumwunden: „The purchase of Alaska! But it will take a generation to find out.“

    Seward nennt sich auch die „Mural Capitol of Alaska“, weil im ganzen Ort unzählige Wandgemälde zu finden sind. Ich habe eines zum Thema „Rabe“ ausgewählt. Der äusserst intelligente Vogel spielt in der alaskischen Mythologie eine wichtige Rolle. Er gilt als der Erschaffer der Welt und des Tageslichts. Die Inschrift unter dem abgebildeten Mural lautet entsprechend:

    „In the beginning, the world was all water. As Raven flew above, he sees Salmon Woman swimming below in the water. Ever curious Raven swoops down to talk to her. He becomes enamored and asks her to marry him. Salmon Woman agrees, but only if he creates land. With the help of other sea creatures, Raven obtains sand from the sea bottom, which he drops from above to create the land and the islands. Salmon Woman can now come ashore and dry her hair in the wind.“

    Morgen geht‘s mit dem Schiff in den berühmten Kenai Fjords National Park.
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