• Durch die Atacamawüste

    26 September 2024, Chili ⋅ ☀️ 20 °C

    121km
    667hm

    Der Start in den Radltag war super. Nachdem wir aus unserer kleinen Oase im Canyon raus waren, hatten wir Rückenwind und 1 Grad Gefälle. Damit flogen wir in gut 1,5 Stunden die ersten 50km nach Chiu Chiu. Der Ort war der erste nach dem Grenzort, 170km gab es nichts an Infrastruktur. Im ersten Laden fanden wir Brot und nach 5 Tagen das erste Mal etwas Frisches: einen Apfel, eine Orange und eine Avocado. Das kauften wir direkt alles. Plus Kekse, Brot und ein kaltes Getränk mit Geschmack. Ein Traum!
    Der Ort war insgesamt sehr nett mit ein paar Cafés, Restaurants, einer kleinen Kirche und einem begrünten Hauptplatz, wo es sogar ein offenes WLAN gab. Wir kauften noch Empanadas und Muffins und machten eine längere Pause. Danach entschieden wir uns für eine Nebenstrecke, wozu wir einen Fluss überqueren mussten. Sollte in der Trockenzeit doch kein Problem sein... Falsch gedacht! Wir sahen zwar den Weg am anderen Ufer, aber das ganze Gebiet war sumpfig, so dass wir nicht rüber kamen. Nach etwas Suchen fanden wir ein paar Bretter über den Fluss an einer insgesamt recht trockenen Ecke. So kamen wir doch auf die andere Seite, wo wir allerdings noch durch die Wüste schieben mussten, um wieder auf eine Straße zu gelangen.
    Die Pause und der Zeitverlust am Fluss kamen uns teuer zu stehen. Jetzt ging es nach Westen - da kommt der starke Wind am Nachmittag her. Knapp 30km Kampf! Doch dann kam die Erlösung: eine 145 Grad Kurve und damit den Wind wieder im Rücken. Er schob uns durch Wind- und Solar-Parks eine gerade Straße hinauf. Eigentlich sah es so aus, als ob es flach sei, aber es ging tatsächlich stetig aufwärts. Der Verkehr wurde mehr, aber im Gegensatz zu Peru und Bolivien respektieren die Fahrer hier Radfahrer: Gegrüßt wird per Handzeichen (kein nerviges Hupen), überholt wird meist auf der Gegenfahrbahn mit viel Abstand, wenn Gegenverkehr kommt, wird abgebremst. Sehr angenehm!
    Als es Zeit war, einen Zeltplatz zu finden, wurden wir bei der Einfahrt zu einer Mine fündig. Es gab dort einen Sandhaufen, hinter dem wir etwas Windschutz hatten. Ansonsten gibt es hier in der Atacama-Wüste nämlich nicht viel, was einigermaßen Schutz bietet. Einen Sturm wollen wir in der Nacht trotzdem nicht haben, die Heringe halten im Sand trotz Befestigung mit Steinen nicht so viel aus.
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