• Vom Winde zurückgeweht

    23 novembre 2024, Argentine ⋅ 🌬 9 °C

    75km
    591hm

    Der Wind wehte die ganze Nacht über und wir waren froh, im geschützten Haus schlafen zu können. Eigentlich wollten wir sehr früh starten, um noch vor dem stark auffrischenden (Gegen)Wind in Tapi Aike zu sein. Aber zuerst dauerte das Aufstehen länger und dann wollte der Kocher mal wieder nicht. Die Straße war außerdem extremst schlecht, teilweise eher aufgeschüttete Steine als befahrbarer Belag. Um einen amerikanischen Motorradfahrer, der immerhin Motor und dickere Reifen hatte, zu zitieren: „Fun factor low“. Dadurch waren wir so langsam, dass wir noch die volle Wucht des Windes abbekamen. Teilweise war es kaum möglich, auf dem Rad sitzen zu bleiben. Wir mussten uns so aufs Fahren konzentrieren, dass wir kaum Landschaft und Tiere genießen konnten. Wir sahen Lagunen und ein paar Berge des Torres del Paine Nationalpark, aber auch viele Vögel, Schafe, Füchse, Vogelstrauße, Hasen und ein Stinktier. Für die 45km zur Polizeistation mit rettendem Windschutz brauchten wir dann knapp 5 Stunden!
    Den Nachmittag verbrachten wir dann mit kochen. Wir wollten den Starkwind aussitzen und abends noch weiterfahren. Zwischen 18 und 21Uhr sollte es quasi windstill werden laut App. Gegen 17:30Uhr machten wir uns auf den Weg, da der Wind gefühlt etwas nachgelassen hatte. Leider nur gefühlt und erst um 21Uhr, so dass wir in 3,5 Stunden gerade noch 30km mit viel Kampf schafften. Dann waren wir so durchgefroren, dass wir einfach in einer Kuhle neben der Straße das Zelt aufschlugen und so schnell es ging in die warmen Schlafsäcke krochen.
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