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  • Day 197

    Wild Whales Vancouver - Whale Watching

    July 16, 2017 in the United States ⋅ ☁️ 15 °C

    Ein Punkt auf unserer To Do Liste für Kanada ist Wale gucken. Für den 14.07. (Freitag) hatten wir eine Ausfahrt auf einem Whale Watching Boot bei "Wild Whales Vancouver" gebucht. Teurer Spaß, haben zwar "nur" den Studententarif bezahlt, aber selbst der ist schweineteuer (hatten unglücklicherweise unsere Studentenausweise vergessen). Dafür gibts die Tickets aber mit Wal-Garantie. Da waren wir ja schon mal gespannt wie sie das anstellen wollen. Long story short: Wir haben keinen einzigen Wal gesehen. Es haben sich lediglich ein paar Robben und ein Adler blicken lassen, das wars. Deshalb haben wir Gutscheine bekommen, um kostenlos erneut mitfahren zu dürfen, damit sie auch die Wal-Garantie einhalten können. Aha, so geht das also.

    Wir buchten direkt für Sonntag die erste Tour am Morgen um 9 Uhr. Etwas müde von einer kurzen Nacht und einer 30-minütigen Fahrradstrecke kamen wir erneut bei Wild Whales Vancouver an. Wir kannten bereits unsere Größen für die Ganzkörperanzüge, die bekommt man, wenn man auf einem offenen Boot draußen sitzt, soll vor Wasser und Kälte schützen. Ist auch ziemlich sinnvoll und steht David ausgezeichnet. Julia sieht eher wie ein brennendes Michelin Männchen aus. Aber natürlich auch süß.

    Mit ordentlich Karacho bretterte das Boot mit 20 Personen los. Wir saßen ganz hinten, waren auf dem Boot die einzigen Außenplätze, neben uns 2 sehr nette Münchener Apothekerinnen, die für 9 Wochen eine Rundreise durch Kanada und die USA machen. Ganze 3 Stunden bekamen wir - außer der bezaubernden Landschaft Kanadas - nichts zu sehen. Und wir dachten schon das wird nichts mehr. Auf einmal die freudige Botschaft: 30 Meilen weiter südlich wurden Orcas gesichtet, dort fahren wir hin. Okidoki, ab zur Straße von Georgia. In Kanada darf man sich mit den Booten um die 100 Meter an die Tiere nähern. Wenn man näher ranfährt und die Wasserpolizei das mitbekommt muss man Strafe zahlen.

    Und dann, in der Ferne: Orcas! Alle ganz freudig "Wir wollen näher ran!" Tja, zu dem Zeitpunkt befanden wir uns jedoch schon in amerikanischen Gewässern und da gilt die Regel 180 Meter Abstand. Buh! Und die Wasserpolizei war auf einem Kleinboot direkt am Start und beobachtete das Treiben der Boote. Mit bloßem Auge konnte man die Orcas gut sehen und auch die Wasserwolken, die sie beim Auftauchen auspusten, aber auf Kamera: Pustekuchen. Da irgendwo in dem Bild ist eine schwarze Flosse. Das ist "Wo-ist-Walter?" auf höchstem Niveau. Waren also etwas enttäuscht. Dann jedoch die Info: Wir fahren wieder in die entgegengesetzte Richtung, da wurden 20 Orcas gesichtet. Ja nee ist klar. Die Säcke wollen uns doch nur aufmuntern.

    45 Minuten später - wir nutzen die Zeit um unser mitgebrachtes Mittag zu vertilgen und etwas zu schlafen, so gut das eben neben einem Motor geht - kamen wir bei der besagten Stelle an. Stille, aber 3 andere Boote. Gutes Zeichen. Und bäm ging es los: Um die 20 Orcas aufgeteilt in 3 Familien zeigten ihre pechschwarzen Rückenflossen und schwammen gemeinsam in eine Richtung. Hammer. Man hörte ständig "Oh", "Ah" und "Mann ist das ein riesiges Männchen!". Die Männchen haben nämlich die lange, nach oben stehende Flosse und diese kann 2 Meter lang sein. Fällt zwischen den eher kleineren, weiblichen Rückenflossen ordentlich auf. Alle schauten gebannt aufs Wasser und immer wenn die Tiere sich zeigten, liefen die Kameras auf Hochturen. Was eine Freude. David musste schon ganze Zeit pinkeln und als sich dann die Stimmung etwas beruhigte und die Wale bereits etwas weiter weg waren, ging er aufs Klo. Wie der Zufall es will: Ganz genau in diesem Moment taucht 15 Meter neben dem Boot ein Orca auf. Aus nächster Nähe konnte man nun die tolle schwarz-weiße Färbung des Tieres sehen. Julia vergas im ersten Moment ein Foto zu machen und dachte an Davids Gesicht, wenn er gleich davon erfährt. Herrje. Der Orca war natürlich schon wieder abgetaucht, als David zurück kam. Alle sprachen noch völlig aufgedreht von dem Erlebnis und dass er ja so nah dran war. Davids Gesichtsausdruck hielt sich in Grenzen. Trotzdem ein wahnsinnig schönes Erlebnis. Diese Tiere so nah zu erleben und zu hören, wenn sie das Wasser rauspusten beim Hochkommen, einfach Hammer.

    Mit etwas Seegang und viel Spritzwasser ging es zurück zum Vancouver Hafen. Ganze 6 Stunden ging der Ausflug. Erschöpft und etwas schwankend vom Boot, ging es wieder auf die Räder zurück zur Wohnung von Dorothy und Nino. Jetzt erstmal ein kühles Getränk und Bilder gucken.

    P.s.: Das geile Bild (nicht das von David, sondern vom Orca) ist von der Agentur Wild Whales Vancouver geschossen worden.
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