Satellite
Show on map
  • Day 244

    Bay of Fundy - Endlich wieder wandern!

    September 1, 2017 in Canada ⋅ ☀️ 10 °C

    Bereits gestern ging es aus Halifax Richtung Westen auf die andere Seite der Nova Scotia Halbinsel. Die Fahrt erinnerte ein wenig an den Weg aus Alabama nach Nashville, war allerdings deutlich kürzer. Die Straßen sind eher leer und wir glitten mit Tom Petty Radio auf den Ohren dahin. Gegen Mittag brachten wir dann unsere Sachen ins neue AirBnB für die nächsten 2 Nächte und aßen etwas.

    Dann ging es zum Cape Split, eine Landzunge die die Bay of Fundy von dem Minas Basin teilt, in dem man den Tidenhub sehr gut sehen kann. Bereits auf dem Weg gab es einen Aussichtspunkt mit Eisladen, der einen bis nach New Brunswick schauen ließ. Dazu später mehr.

    Am Cape Split angekommen waren wir überrascht, dass doch so viele Autos auf dem Parkplatz standen. Nach dem parken ging es zügig zum Wanderweg. David war schon ganz hibbelig, da das Wandern in den letzten Wochen doch gefehlt hat. Julia war eher mäßig aufgeregt. Aber sie musste natürlich mit.

    Der Weg entpuppte sich dann viel leichter als gedacht. Statt der geplanten 5 Stunden, waren es mit Pause nur 3, was allerdings nicht nur von unserer Form abhängt, sondern ganz klar an der großzügigen Berechnung der Parkranger. Wie schon in Neuseeland kann man den Zeiten nicht trauen. Wir hatten ca. 8 km Weg mit angenehmen 130 Höhenmetern zurück zu legen. Einmal hin und dann wieder zurück.

    Schade war, dass man auf dem gesamten Weg zur Spitze der Landzunge das Wasser nur durch die Bäume durchscheinen sah. Ebenfalls schade war, dass es kein Rundkurs war. Der Blick am Ziel auf die riesige Bucht, die zusammenlaufenden Strömungen und Küstenlinie des Capes war den Weg allerdings wert. Das sah echt gut aus.

    Da unser Tag noch nicht spannend genug war, nahmen wir auf dem Rückweg einen Menschen mit. Er stand etwas verwahrlost am Straßenrand. Im Gesicht hatte er ein Tränentattoo, allerdings nicht auf Instagram-cool, sondern eher so auf Inzest-uncool. Er hat wohl englisch sprechen wollen, verstehen konnte man jedoch wirklich nichts. Unsere interne Kommunikation hätte auch besser laufen können, dann wären wir nämlich ohne ihn weitergefahren. Nun gut, es ist nichts passiert. Er hat zwar gestunken, ist aber nach 10 km raus und wir haben eine gute Tat getan. Das wars jetzt aber mit Anhaltern.

    Abends gab es dann noch ein Gespräch beim Farmer Market mit einer deutschen Auswanderin, die mit ihrer Familie hier in Wolfville lebt. Sie hat uns dringend abgeraten Anhalter mit mitzunehmen und uns einige weitere Tipps gegeben. War cool. Zum Abendbrot gab es einen riesigen Lachs aus dem Ofen. Geil war das.

    Am nächsten Morgen haben wir dann ausgiebig mit Bella gefacetimt, Davids Schwester. Das war ein top Start in den Tag. Erste Station der heutigen Ausfahrt war dann Kingsport, wo wir schon mal einen super Eindruck der Tide hatten. Es liegt direkt am Minas Basin und es sind ein paar schöne Bilder entstanden. Geweht hat es auch ordentlich. Das Outfit der Wahl beinhaltet nach den Wochen in den USA nun auf einmal wieder lange Hose und Pulli. Erinnert einen aber an Schleswig-Holstein die Brise.

    Nach Kingsport ging es mit der Zac Brown Band und dem neuen Headcrime Album auf der Anlage die Küste entlang. Es war einfach schön so ganz ohne Plan die kleinen Häuser und Gärten anzuschauen. Wir sind bis zum Blomidon Park gefahren. Hier ist die Welt noch in Ordnung. Hier sahen wir dann auch die ersten auf dem Grund liegenden Boote.

    Weiter ging es wieder am Aussichtspunkt vorbei und heute gönnten wir uns dann jeder ein leckeres Eis und schauten in die Ferne. Das war top.

    Nächster Stop war Hill's Harbour, einer der Orte mit dem höchsten Tidenhub der Welt. 16 m. Es ist unglaublich zu sehen. Wir waren genau in der Low Tide da und alles lag auf dem Grund. Das sah schon eigenartig aus, besonders bei den größeren Schiffen. Dabei passiert es zwei mal am Tag. Wir haben kein vorher nachher Bild für euch, welches wir selbst geschossen haben, aber unsere Bilder geben trotzdem einen guten Eindruck. Wir fanden es ziemlich cool und sind ein bisschen die Gegend erkunden gewesen.

    Nach einigen Feldwegen und weiteren schönen Ecken und Aussichten ging es nach Haus, wo wir uns aus einer riesigen Zuchini Nudeln geschnitzt haben, die es mit lecker Tomatensoße gab. Nun wird entspannt.
    Read more