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  • Day 4

    Albergue de Aguçadoura | 24 km

    May 5, 2023 in Portugal ⋅ ⛅ 18 °C

    Und wieder eine ordentliche Etappe geschafft. Das Kilometerkonto kann auch heute wieder 24 km plus auf dem Jakobsweg verzeichnen - und das trotz Muskelkater in den Beinen, müden Füßen und schmerzender Hüfte (da dort der Rucksack „draufsitzt“, mal schauen, ob ich an den Stellen blaue Flecken bekomme).

    Nach einer kurzen Nacht aufgrund des Schnarch-Konzerts und den wilden Pilgerern, bei denen die Wecker um 5:30 oder 6 Uhr klingeln, machte ich ein Auge auf, um zu sehen wie viele Leute im Zimmer schon rumwuseln. Warum auch immer die so zeitig los wollen… Ich mach mir keinen Stress. Aber schlafen kann man bei dem Geraschel, Rucksackgepacke und Gerede nicht mehr. Ohropax hin oder her. Ich habe mich gegen 7 dann auch mal in die Vertikale begeben, da dann etwas Ruhe einkehrte und ich wusste, dass die Toiletten frei sind. Sanitäranlagen waren in der Herberge übrigens echt nicht schön. Aber ist ja immer nur für eine Nacht.

    Dadurch, dass wir durch die Wilden geweckt wurden, sind wir heute ebenfalls relativ früh schon gestartet. 7:50 Uhr ging es los. „Wir“ waren heute Theo (man kennt ihn schon von gestern) und Annika, 23 aus Deutschland. Ja es sind tatsächlich einige Deutsche unterwegs, aber es hat sich einfach so ergeben. Also dieses Mal als Trio am Meer entlang, auf Holzwegen spaziert und über Gott und die Welt gesprochen. Wir kamen gut voran, auch wenn es stückweise durch Sand ging, was doch etwas entschleunigt. Wetter war den ganzen Tag famos. Blauer Himmel, hier und da mal Wolken, aber einfach nur schön und dazu immer die Meeresbrise. Kann man machen.

    Heute haben wir es besser gemacht mit Snackpausen und Mittag. Dadurch, dass ja zwischen 15 und 19 Uhr Siesta in den guten Restaurants ist, haben wir gelernt und waren in einem Restaurant von und für Locals. Wir waren echt die Einzigen, die Touristen waren. Aber das ist ja immer ein gutes Zeichen. Siehe Foto mit dem gegrillten Fisch. Für das Essen plus Wasser und Wein haben wir 9 Euro bezahlt. Ein sehr fairer Deal. Die Einheimischen haben alle noch eine Suppe vorweg bekommen, die uns verwehrt wurde - auf Nachfrage: weil wir ja nicht danach gefragt hätten. Ah ok, spannend. Naja sollte dem kulinarischen Erlebnis keinen Abbruch bringen. Danach wieder die Rucksäcke geschultert und weiter ging es.

    Nach ca. 15 km mussten wir uns von Annika verabschieden. Sie hatte zu starke Knieschmerzen und hat sich eine Herberge gesucht. Theo und ich wollten jedoch nach Aguçadoura. Also mussten wir noch um die 9 Kilometer weiter. Es zog sich hier und da, aber wir zogen auch, nämlich durch. Nach erneut 24 Kilometern kamen wir bei unserer Herberge an und waren sehr erfreut, wie neu sie ist, wie sauber die Sanitäranlagen sind und dass sie direkt am Meer gelegen ist. Wunderbar. Genau das, was wir heute brauchten. Erstmal Rucksack runter und Schuhe aus. Dann duschen, Wäsche waschen und zum Supermarkt um die Ecke. Der Supermarkt war richtig toll, Auswahl an Obst und Gemüse war prima und ein paar süße und salzige Snacks für die fleißigen Maschinen. Meine heutige Ausbeute ist ebenfalls in den Fotos. Aus dem Gemüse, dem Fisch und den Oliven wird ein geiles Abendessen. Die Chips wurden direkt eingeatmet. Obst ist fürs Frühstück morgen früh und der Snickers für Zwischendurch.

    Nun erstmal etwas ruhen und aufs Meer gucken.
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