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  • Day 7

    Samos | 20 km

    May 7 in Spain ⋅ ☁️ 19 °C

    Für diese riesen Schlafsäle werd ich echt zu alt. 34 Leute die so ihre Eigenheiten haben und alle irgendwie zur Ruhe kommen möchten. Das ist nicht einfach. Einschlafen war solala, durchschlafen war natürlich nichts. Aber das war mir schon klar, man muss die Dinge ja auch manchmal so annehmen wie sie sind. Als dann aber um kurz vor sieben so eine ganz witzige alte Dame das große Licht für den ganzen Raum anmachte und laut “Good Morning” sagte, dachte ich, ich spring der gleich ins Gesicht von meinem Doppelstockbett. Manche Menschen will ich einfach von mir fernhalten. Unangenehm.

    Ich wollte wieder den großen Strom abwarten und lies die aufgeregten Damen und Herren, und alle dazwischen und außerhalb, ziehen. Ich machte mich fertig und ging um kurz vor 8 aus der Tür, raus in den 4 Grad frischen Morgen. Eine herrliche Luft und ein blauer Himmel begrüßten mich. So konnte der Tag beginnen. Dadurch, dass ich auf über 1.200m gestartet bin, waren die Wolken zu Beginn unter mir. Das sieht immer etwas verrückt aus, ist aber einfach schön. Ich hatte also schöne Aussichten.

    Mit Daniela bin ich so verblieben, dass sie mir ihren Standort schickt, wenn sie ihre Frühstückspause macht, da sich dann ihrer und Anni’s Weg trennen, da Anni schneller in Santiago sein möchte und die Tage nochmal ordentlich Kilometer schrubben will. Da die beiden aber schon 6:45 Uhr los wollten, sagte ich, dass ich erst später dazu stoße. Das ist mir doch etwas früh, denn ich habe ja keinen Zeitdruck. Übrigens habe ich nun alle Unterkünfte durchgebucht, da es nun richtig voll wird und die Leute, die die letzten 100 km machen wollen, anscheinend nun auch alle buchen und am Ende sonst nichts mehr übrig ist, wo ich nächtigen kann. Das nimmt die Flexibilität, die ich so gerne haben wollte, aber daran kann ich nun nichts ändern.

    Daniela und ich trafen uns in einem kleinen schnuckeligen Ort in einem rustikalen Restaurant und ich bestellte mir auch ein kleines Frühstück mit Tee und Orangensaft. Gestärkt gingen wir gemeinsam weiter und plauderten eine Menge. Daniela ist 41, kommt aus Bayern, hat 2 Kinder (11 und 17) und ist geschieden. Sie hat ein sehr spannendes Leben und schon sehr viel erlebt. Manche persönliche Geschichten, die man hier so hört gehen einem echt nahe. Schon spannend wer welches Päckchen, neben seinem Rucksack noch so zu tragen hat.

    Die Route war heute sehr schön, grün, waldig, grasig. Genau nach meinem Geschmack. Das Wandern ging heute super leicht von der Hand. Ich hatte heute einen besonders schönen Tag und die Ankunft in Samos war dann das i-Tüpfelchen: Ein kleiner Ort mit unglaublich viel Grün, einem super schönen Kloster und einem üppigen Fluss. Darauf erst einmal ein Sieger-Radler und noch einen frischgepressten O-Saft. Hier zu sitzen und dem Treiben zuzusehen, das Rauschen des Flusses zu hören und ins Grüne blicken zu können ist eine Wohltat. Zudem ist unser privates Doppelzimmer heute auch super gemütlich und schön. Wir fühlen uns pudelwohl!

    Frisch geduscht geht es nun gleich zum Abendessen. Der Hunger ruft. Es geht mit Flip Flops raus in den sonnigen Abend, bei 19 Grad. Übrigens: ich habe heute die erste kleine Blase am Fuß entdeckt. Naja, ganz ohne geht wohl doch nicht. Ist nicht schlimm.

    Es ist wunderschön hier! Samos, du machst uns gerade glücklich und bist heute genau das Richtige! Danke!
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