• Bangkok | Die Stadt zu Fuß

    1月10日, タイ ⋅ ☀️ 31 °C

    Ich bin heute Morgen um 7 Uhr wach geworden. War nur einmal in der Nacht wach, das ist doch super. Ich würde sagen ich bin in der Zeitzone angekommen. Bin alles ganz entspannt angegangen und war dann ready für Bangkok zu Fuß. Wollte eine andere Tour machen, da ich die Hauptattraktionen schon die letzten Male in Bangkok abgefrühstückt hatte. Daher kein Königspalast, kein liegender Buddha, keine Bootstour und auch keine Fahrradtour. Mein Plan: ein anderes Bangkok sehen und das alles zu Fuß. Geht ziemlich gut.

    Daher habe ich mir einen eher nicht so bekannten Tempel angeschaut, der aber nicht weniger schön war. Den Wat Suthat Thep Waram Ratchaworamahawihan. Gesundheit. Ein - mal wieder - sehr imposanter Tempel, ich war relativ früh, sodass ich zu Beginn die Stätte mit nur wenigen Menschen teilen musste. Als ich ging kam ein Touri-Bus. Also optimales Timing.
    Zudem habe ich heute immer andere Parallelstrassen benutzt, als die Menge der Touris. Wenn es zu viele Menschen wurden, bin ich einfach abgebogen. So bin ich durch schmale Straßen gekommen wo Locals gekocht und verkauft haben und ich war teilweise der einzige offensichtliche Touri. Fand ich cool. Hab auch sehr authentisch zu Mittag gegessen. Eine Noodle Chicken Soup für 50 Baht (1,40 Euro). Danach gabs red apple zum Nachtisch. Schmeckt unseren saftigen und süßen Äpfeln sehr ähnlich, nur etwas andere Konsistenz. Dann bin ich durch Zufall an einem Stand vorbei gekommen, bei dem ich zweimal schauen musste: Was zerlegt er denn da? Zuckerrohr? Mega! Also habe ich heute etwas ganz neues probiert und zwar Sugar Cane Juice. Sehr lecker. Schmeckt wie Honigmelone und Apfel gekreuzt. Süß und erfrischend. Zwischendurch gab es am Vormittag einen Mango Smoothie und am Nachmittag einen Coconut Smoothie (einen besseren hatte ich noch nicht).

    Eine sehr touristische Straße habe ich aber nicht ausgelassen, und zwar die Khaosan Road. Eher etwas für abends, tagsüber ist dort aber auch schon einiges los, jedoch um einiges entspannter und leiser. Vergleichbar mit dem Kiez. Abends steppt da der Bär. Unteranderem gibt’s da auch sehr günstige Kleidung, Massagen, Pubs, Restaurants, Straßenküche, Ladyboys, Leute die einem Fake Designersachen andrehen wollen, viele Tuk Tuks die einen irgendwo zu wilden Shows hinfahren wollen und was man sich noch so vorstellen kann. Ich wollte sie einfach mal am Tag sehen und noch etwas besorgen. Eine BahnCard 100 - Scherz, aber die gibt’s da auch in den Hinterzimmern zu kriegen.

    Die heutigen 30 Grad kann ich erstaunlicherweise gut ab. Dachte mein Körper rebelliert bei dem Wetterumschwung, aber läuft bisher sehr rund. Bin zur Mittagshitze durch einen Park spaziert, habe mich eine Weile auf eine Parkbank gesetzt und die Tiere beobachtet. Ziemlich viele Raben, aber auch mega coole Schmetterlinge gesehen, quirlige Eichhörnchen, springende Fische und neugierige spatzenähnliche Vögel. Richtig erholsam in dieser trubeligen Stadt. Habe heute mal ein ganz anderes Bangkok kennen gelernt und war wie geplant nur zu Fuß unterwegs. 15.000 Schritte sind schon im Kasten und es ist erst 16 Uhr.

    Nachdem ich den Text bis hierhin geschrieben hatte, habe ich noch mit Freunden getextet und mit meinem Liebsten telefoniert. Danach entschied ich mich spontan für eine Massage und ging um die Ecke zu einem kleinen Salon. Schulter/Nacken Massage für eine Stunde hab ich genommen. Wer thailändische Massagen kennt, weiß, dass Teilbereiche sehr ausgeweitet werden. Also ich hatte eine Oberkörper Massage. Das witzigste war: Meine Massage Dame konnte leider nicht wirklich englisch und ich kein Thai außer hallo und danke. Wir waren im Massageraum und sie bat mich, mich auszuziehen mit einer entsprechenden Handbewegung. Soweit so gut, das läuft ja immer so. Also alles aus bis auf den Schlübbi. Dann gab sie mir eine Hose und ein Oberteil. Ok… Ich fragte mich, ob wir beide das Selbe von der nächsten Stunde erwarten. Aber hey, warum den Spaß verderben lassen, erstmal mitmachen bis es zu strange wird. Ich zog die dunkelrote Stoffhose mit Gummizug an, die mir aber um einiges zu kurz war (und das heisst ja schon was bei mir) und dann bekam ich ein beigefarbenes Jäckchen, das ich falsch herum anziehen sollte. Ah ok, dann ist ja der Rücken frei. Also schon mal richtige Richtung. Dann sollte ich mich in meiner neuen Uniform auf den Bauch legen. Massage ging mit ordentlich Öl los. Nach ca. 5 Minuten Massage nahm sie meine Arme aus dem Jäckchen. Und ich musste fast lachen. Dafür jetzt der ganze Aufwand? Aber hey, it’s her job, just let her do.
    Nach ca. 45 Minuten schob sie meine Arme wieder in das Jäckchen und bat mich, mich umzudrehen. Aha! Vermutlich sollte ich einfach nicht entblößt vor ihr liegen. Aber ein Handtuch wurde trotzdem drüber gelegt. Why not. Kurz vor Schluss meiner Massage, als ich auf der Liege saß und sie ihre Füße in meinem Rücken hatte und wir gemeinsam die Stellung sterbender Schwan ausführten, kam eine weitere Massage-Dame mit einem Landsmann rein. Dann wurde einfach ein Vorhang zwischen ihm und mir zugezogen und fertig. Vielleicht hatte ich deswegen die Uniform an - für unerwartete Besucher. Was für ein Erlebnis. Die Stunde Massage war außergewöhnlich und gut und kostete 8,42 Euro. Günstiger wirds vermutlich nicht.

    Nun sitze ich bei 28 Grad am Abend an der Straße an einer Strassenküche, habe Pad Thai mit Shrimps gegessen und verleibe mir noch einen Watermelon Smoothie ein. Das Leben ist schön.
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