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  • Day 36

    Von Mrocza in eine Pension in Swiecie

    June 11, 2022 in Poland ⋅ ⛅ 24 °C

    Die Fahrt ging gut los. Das Wetter war perfekt, gegen die Sonne musste ich mich unbedingt mit Sonnenschutzcreme eincremen. Das habe ich keine Stunde zu früh gemerkt. Die ersten 80km waren gut. Die letzten 10km hatten’s aber in sich. Wenn ich mich einmal früher mit den geografischen und topografischen Gegebenheiten vertraut gemacht hätte, wäre ich nicht so unvorbereitet in diese letzten 10km hinein gefahren. Swiecie liegt nicht direkt an der Weichsel sondern an der Dwa, einem vergleichsweise winzigen Nebenfluß. So aber doch im Weichseltal. Da das ein vergleichsweise großer Fluß ist vom Kaliber Rhein oder Donau, hat er auch im Laufe seiner Geschichte dafür gesorgt, dass er sich in die Landschaft hineingearbeitet hat und ein großes Tal geschaffen. Die Umgebung machte zwar den Augenschein, man wäre ziemlich weit unten, aber nix da, das Weichseltal geht noch weiter nach unten. Als ich meinte schon fast da zu sein, ging’s auf einmal schön bergab, und wie bei Fahrradwegen schon öfter erlebt, gibts das gleiche auch für Autostraßen. Plötzlich ist ohne Vorwarnung einfach Ende! Unten wurde eine Schnellstraße neu gebaut, aber im Moment überall nur Lehmhügel! Also den ganzen Berg ins Weichseltal wieder hinauf, einige km zurück, bis mir mein Navi eine Umleitung zeigte. Sand- und Schotterpiste hinab, aber ätsch! es ging sofort wieder hoch, Rad geschoben! Das ist auf Schotterpiste auch nicht so erquicklich. Jedenfalls ging es dann oben auf einer geteerten Straße weiter, um auf ein bereits fertiges Stück der Schnellstraße zu führen, auf der es dann mit zig Autos im Nacken endgültig ins Weichseltal hinunter ging. In der Nähe von Swiecie, das konnte man von ferne schon sehen, wird am Straßenverlauf der Innenstadt heftig gebaut. Ach wer spricht da schon von unvermittelt plötzlichen Radwegen. Manche Straßen sind komplett gesperrt, zu manchen gibt es noch eine Umleitung. Bisweilen gibt es immerhin eine einzige, dafür aber nagelneuerer Fahrspur. Irgendwann finde ich in der gesuchten Straße Trzy Korony Swiecie. Die Straße ist ab Hotelzufahrt natürlich auch komplett gesperrt. Ich komme an checke ein, was dank booking.com auch in wenigen Minuten geschehen ist; einzig meinem Rad einen ruhigen und sicheren Schlafplatz zu verschaffen, bedarf der telefonischen englischen Intervention des Sohnes, da seine Mutter, dem Anschein nach eine jüngere (40 J) Frau, absolut kein Englisch oder Deutsch spricht. So geht ein Tag voller Überraschungen zu Ende!Read more