• Jurmo Abreise

    August 14, 2022 in Finland ⋅ ☀️ 19 °C

    Nun endet das schöne Inselleben. Es ist wieder sonnig bis zum Abwinken. Da die Insel wenig Bäume hat, suchen die vielen Menschen, die heute mit der Fähre von Wochenende zurück fahren, den Schatten der Gebäude auf. Ich habe mein Rad mit Gepäck erstaunlich gut über den Kieselsteinestrand geschoben bekommen. Eija steht am Pier in der Sonne, sie möchte auf jedenfalls einen Sitzplatz mit gutem Internet und Stromanschluss bei der ca. 4 stündigen Rückfahrt haben. Später werde ich noch bemerken, dass sie mir noch einen Fährenfahrplan bis nach Aland ausarbeitet, was umso komplizierter wird, da der Fahrplan ab morgen komplett umgekrempelt wird, da das Sommerhalbjahr des Fahrplans endet. Das ist richtig lieb von ihr, da ich schon daran scheitere, dass die Inselnamen, wie vieles auf Aland, 2-sprachig schwedisch und finnisch geführt werden. Auch auf der Überfahrt bestand auf Deck das Problem der gleißenden Sonne. Nach 4 Stunden Fährfahrt durch die wunderschöne Schärenlandschaft, für die ich zum Ende hin aber keine Energie hatte, kommen wir an. Eija verabschiedet sich schnell; sie muß sich eilen zu ihrer Busverbindung. Weg ist sie. Ich reihe mich für die nächste Fähre ein, die schnell kommt, da hier in 10 Minuten nur ein schmales Stück Sund zu überbrücken ist. Dann bin ich mit mir und Friederike allein auf der nächsten Insel, Richtung Galtsby, das nur max. 20 km entfernt ist. Nach wenigen Kilometern treffe ich eine litauische Familie mit Sohn und Tochter, ein Kind unter 10, das andere darüber. Auch sie haben keine Übernachtungsperspektive. Ich bewundere ihren Mut, mit Kindern so eine Tour zu unternehmen. Vielleicht sind sie beim wiederholten Treffen so wortkarg, da sie etwas gefunden haben und vielleicht bedenken haben, ich könnte mich ihnen an schließen. Ich komme zum Fähranhafen Galtby, dort ist nix mehr los, meine Fähre fährt morgen um 6:30. Zwei angetrunkene Finnen sitzen noch in einer ansonsten verwaisten Gaststätte und versuchen mir wahrscheinlich begreifbar zu machen, dass hier heute nichts mehr fährt. Also fahre ich wieder ins Inselinnere und nehme die erste Straße in den Wald, die nicht zu einem Haus führt. Ich baue noch gerade mit den letzten Sonnenstrahlen mein Zelt auf. In der Dämmerung sind einige bellende Rehböcke in der Nähe, ansonsten ist es wunderschön ruhig. Ich schlafe prima. Aber um 4:15 ist die Nacht vorbei. zügig, ohne Frühstück!, baue ich das Zelt wieder ab und mache mich fertig und komme just in time an der Fähre 6:30 nach Koskar an - die ebenfalls kostenfrei ist, Fahrtzeit ca. 2-3 Stunden. In Koskar steige ich um in eine ähnliche Fähre, die mich nach Aland bringt und auch so 2-3 Stunden unterwegs ist.Read more