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  • Day 115

    Südschweden Tag 3

    August 29, 2022 in Sweden ⋅ ☁️ 16 °C

    Die Nacht war unruhig. Abends beleuchtete Wetterleuchten den Himmel unaufhörlich, aber es regnete so gut wie nicht, wie auch den Rest der Nacht nicht, dafür rüttelt der Wind am Zelt. Aber es ist weitgehend trocken. Doch die Luft trocknete auch gestern Abend schon nichts. So ist es auch heute morgen. Ich muss die Sachen anziehen, damit sie trocknen. Gut dass es warm genug ist, so dass ich eigentlich fast den ganzen Tag schnell trocknende Radelsachen anhabe und die Bewegung meinen Kreislauf in Schwung hält. So auch heute morgen.
    Gegen den Wind habe ich das Zelt nahe einer schützend dicken Mauer zur Ostsee und nach Westen hin aufgebaut. Leider hat der Wind auf Nord gedreht. Trotzdem fühle ich mich geschützt. Ohne Frühstück packe ich Zelt und alles andere. 2 Frauen nebenan habe ich gestern einen Yogitee spendiert. Den habe ich in einem Supermarkt entdeckt. Nun ist Yogitee statt Cappuccino angesagt - ich bin begeistert. Zurück zu den beiden Frauen: sie touren mit einem geliehenen Wohnmobil etwa gleich lange wie ich durch Europa, die revanchierten sich morgens, nachdem ich alles gepackt hatte, mit einem Kaffee, dann fings an zu regnen. Noch ein guter Zeitpunkt, um die Regensachen anzuziehen! Kein Blitz, kein Donner, aber die Regenintensität steigerte sich fortwährend. Die Regengamaschen habe ich vergessen anzuziehen. Wenn die Füße trocken bleiben sollen, wären sie angebracht. Sie sind in der gelben Tasche oben drauf. Aber wo, die Tasche hat 40 Liter. Es schüttet, es wäre gut, wenn die Tasche auf ist und ich sie schnell fände. Aber denkste. Ich hasse es, wenn ich für einfache Probleme, komplizierte Lösungen habe. Ich finde sie ganz unten in der Ecke. Ich ziehe sie bei strömendem Regen an - dabei immer schön aufpassen, dass der Ledersattel möglichst trocken bleibt. So mit Gamaschen kann es erst mal regnen, was das Zeug hält. Tut es denn auch. Dann kommt eine Schotterstraße. Ich fahre bei starkem Regen über die Schotterpiste. Sie ist durch wiederholtes Hoch und Runter mühsam zu fahren. Nach gut 10km komme ich wieder auf eine geteerte Landstraße. An einer offene Scheune stoppe ich. Hier kann ich die Jacken ausziehen und etwas essen. Das peppt mich wieder auf. Der Regen wird weniger, ich fahre mit Pellerine weiter, so bekomme ich Luft von unten. Im weiteren Verlauf des Tages, fahre ich etwa 4 km direkt neben der Autobahn. Der Wind hat zugenommen und wenn ein LKW kommt, halte ich vorher an - die Windverhältnisse werden dann unkalkulierbar! Ich komme schließlich im Camping Ekenas an. Die Rezeption ist um 5 Uhr schon geschlossen, muss telefonieren und bekomme den Code zu einer Schlüsselbox, der sie öffnet und darin ist der Schlüssel für die Facilities. Neben dem Zeltplatz ist eine Badestelle mit überdachten Tischen und Sitzbänken, hier lasse ich mit einer Dose Bier und ein paar Keksen den Tag ausklingen.
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